Prinz Marcello I., Jungfrau Sina und Bauer Kevin entschieden sich im September spontan, das jüngste Dreigestirn in der Geschichte Troisdorfs zu werden. Wir haben sie einen Tag lang begleitet.
Karneval„Aus jeder Kita kam einer weinend raus“ – Ein Tag mit dem Troisdorfer Dreigestirn
„Weil wir wollten, dass Karneval nicht noch einmal ausfällt“: Prinz Marcello I., Jungfrau Sina und Bauer Kevin entschieden sich im September spontan, das jüngste Dreigestirn in der Geschichte der Stadt zu werden. Dieter Krantz durfte die drei aus der Fidelen Jugend der Oberlarer Sandhasen an Weiberfastnacht begleiten.
7.30 Uhr: Zu einer Zeit, da die meisten Jecke sich noch mal im Brett herumdrehen, beginnt Weiberfastnacht für das Dreigestirn. „Wir waren alle sehr nervös“, gesteht der Prinz später. Zehn Termine allein bis zur Mittagspause!
Emotionale Momente für das Troisdorfer Dreigestirn
8 Uhr: Der Auftrittsreigen beginnt in der Janosch-Grundschule; vier Kitas folgen eng getaktet. „Sehr emotionale Momente“ nicht nur für den Prinzen. „Aus jeder Kita kam einer weinend raus“, erzählt Bauer Kevin. Das „Bratkartoffellied“ in der Kita Magdalenenstraße zum Beispiel hob den Prinzen aus den roten Schuhen.
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10 Uhr: Besuch bei einem Geldinstitut in der Fußgängerzone. Und Beweis für die Qualität der Adjus, die alle drei immer wieder betonen: Die bunten Trommeln für den musikalischen Teil tragen das Logo eines Mitbewerbers. „Sch . . .“, habe sie gedacht, erzählt Jungfrau Sina. „Und dann haben sie die Dinger einfach umgedreht reingefahren.“
11 Uhr: Der Konvoi des Dreigestirns parkt vor dem Sitz der Stadtwerke. Kurze Verschnaufpause, Sina zieht den Lippenstift nach. Kevin fädelt den hohen Hut aus dem Fond des Wagens, Marcello steckt die vier Fasanenfedern an die Prinzenkappe. Der Zeitplan klappt. „Die Adjus haben das super geplant“. Pia Dobelke, die man an diesem Tag sehr oft mit dem Klemmbrett sieht, Jo Dobelke und Jens Gregulla machen, „das, was keiner sieht“: Sprudel in den Kofferraum packen und Leuchtbänder mit frischen Batterien ausrüsten zum Beispiel.
Karnevalistische Früherziehung in der Kita Sonnenblume
11.19 Uhr: „Hallo Stadtwerke“ – die 70 Personen des Gefolges und die Tollitäten haben das Foyer gefüllt, wenig später legt „Troisdorfs lauteste Riesenkamell“ los: Rund 30 Minuten dauert das Programm in voller Länge. Seit November hat Sandhasen-Mitglied Nico Schnettker mit dem Dreigestirn Lieder ausgesucht und zusammengeschnitten. „Bis kurz vor der Proklamation“ haben sie noch gefeilt, erzählt Nico, „der Showmann“.
11.35 Uhr: Die Kita Sonnenblume ist die nächste Station. So niedrig, dass Bauer Kevin den Hut gleich im Auto lässt, bevor das Dreigestirn den Kleinen karnevalistische Früherziehung bietet. Mit sicht- wie hörbarem Erfolg übrigens!
12.09 Uhr: Gastgeber ist jetzt der Rotary-Club. „Können wir vielleicht auf die Terrasse?“, lassen die Rotarier fragen. „Lieber nicht“ ist die Antwort: Zu groß ist die Sorge, dass sich die nassgeschwitzten Jecke draußen erkälten. Es bleibt beim Auftritt drinnen, Technik und Jecke stellen sich auf das „Nostalgie-Medley“ und Schunkeln ein. Das geht auch, wenn es richtig eng wird.
In Troisdorf jubeln dem Dreigestirn 1000 Frauen zu
12.41 Uhr: Pause – bebend mit Partystimmung setzt sich der Bus in Bewegung zur Firma von Sandhasen-Präsident Paul Dobelke. Schnitzel, Frikadellen, Getränke und das erste Bier – aber nicht für den Prinzen – „erst heute Abend“. Er bedankt sich bei allen: „Es war ein wundervoller Tag bisher“, es ist, „herzerwärmend, dass wir so was Tolles erleben dürfen.“
14 Uhr: Abfahrt zur Stadthalle, das „Mittagspausenkoma“ muss schnell überwunden werden: 1000 Frauen bei der Altstädter-Damensitzung warten.
14.26 Uhr: Briefing vor dem Einmarsch. „Genießt es“, feuert Gefolgeführer Christoph Salz die kunterbunte Truppe an. „Ihr habt Zeit.“
14.39 Uhr: Die Bühne ist erreicht. „Hallo Mädels“ ruft Sina – und 1000 Frauen jubeln nicht nur der weiblichen Jungfrau zu.