Sorge um KinderVater aus Troisdorf-Müllekoven gründet Initiative für sicheren Schulweg

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Ein Mann steht auf einer engen Straße. Die Gehwege sind sehr schmal, links und rechts parken Autos.

Mathias Knuth aus Müllekoven macht sich für einen sicheren Schulweg für die Kinder stark.

In Straßen ohne Gehweg fahren Autos zu schnell, geparkte Autos verdecken die Sicht auf Zebrastreifen. 

Vom Haus der Familie Knuth in Müllekoven sind es nur wenige Meter bis zur Grundschule im Dorf. Und doch haben die Eltern ihre Kinder Anna und Daniel lang auf dem Schulweg begleitet. Zu gefährlich sei der Weg entlang der engen Dorfstraße, findet Mathias Knuth. Aber auch an anderen Ecken sieht er Gefahren. Am Dienstag will er daher die Initiative „Sicherer Schulweg Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung Müllekoven“ gründen.

Eng schlängelt sich in der Tat die Dorfstraße durch Müllekoven. Oft gibt es keinen Gehweg, „viele fahren zu schnell“, hat der Sprechstimmcoach und Fachbuchator festgestellt. An Werktagen seien es die Berufstätigen, an den Wochenenden Menschen, die zum nahen Sportplatz wollten. 

Viele fahren zu schnell
Mathias Knuth, Familienvater

Dabei öffneten sich viele Einfahrten und Haustüren direkt auf die Straße; zu Fuß oder mit dem Roller stünden die Kinder unmittelbar auf der Fahrbahn. Für Mathias Knuth ist es „ein Wunder dass noch nichts passiert ist.“ Auf zu hohes Tempo angesprochen, reagierten viele Autofahrer wenig einsichtig, hat er erlebt. „Ich darf hier 30 fahren,“ höre er oft.

Eine Straße in Müllekoven am Zugang zu einem Schulhof. „Zu Fuß zur Schule“, wirbt ein Transparent am Zaun.

Am Hintereingang der Schule gäben viele Autofahrer wieder Gas, sagt Mathias Knuth.

Dann verweist Knuth auf die Straßenverkehrsordnung, wonach die Geschwindigkeit „angemessen“ sein muss. Auch und gerade dort, wo die Dorfstraße am Hinterausgang der Schule breiter wird. Aber „da geben dann viele wieder Gas“.

Vor dem Rathaus in Troisdorf gilt Tempo 20

„Ganz einfach“ wäre aus seiner Sicht eine Lösung, erklärt der Familienvater bei einem Gang durch das Dorf: „eine kleine Aufpflasterung, eine kleine Bodenwelle.“ So wie in Mondorf an der Realschule, wo auch noch Tempo 10 gelte. Auch vor dem Troisdorfer Rathaus sei die Straße verkehrsberuhigt – dort gilt Tempo 20.

Die Beschilderung in der St. Adelheid-Straße hält Mathias Knuth für „unsinnig“: dort beginnt das als Spielstraße ausgewiesene Teilstück erst jenseits der Kirche. Auch die Kirchgänger stehen beim Verlassen des Gotteshauses in einer Tempo-30-Zone ohne Gehsteig.

Ein Zebrastreifen im Dorf. Ein Schild weist auf der rechten Straßenseite auf den Übergang hin; ein geparktes Auto verdeckt die Sicht.

Parkende Autos verdecken oft die Sicht auf Kinder am Zebrasteifen über die Lambertusstraße.

„Das weiß die Stadt“, sagt Knuth. Schließlich seien die enge Dorfstraße und an der Lambertusstraße das Teilstück vor dem Zebrastreifen als Gefahrensituationen im Schulwegplan für Müllekoven markiert – die, so wenden sich die Verfasser direkt an die Kinder – „Du besser meiden solltest.“

Müllekovener fühlen sich von Politik und Verwaltung im Stich gelassen

Immerhin hätten die Amtsleiter selbst zugegeben, dass der Plan veraltet sei. Dennoch fühlten sich die Müllekovener „von Politik sowie Verwaltung im Stich gelassen“.

Für ein paar hundert Euro, so hat Mathias Knuth recherchiert, ließe sich viel erreichen: mit Berliner Kissen beispielsweise – einer Fahrbahnschwelle aus Kunststoff – oder gleich mit dem Schließen unübersichtlicher Straßenecken wie am Hühnerberg. „Da könnte man einfach Pfosten hinstellen und die Sache wäre vom Tisch.“

Zu einem ersten Treffen lädt Mathias Knuth für Dienstag, 14. November, 19 Uhr, in die Gaststätte „Dorfkurier“ in Müllekoven ein. Dort sollen neben dem Ortsvorsteher auch Vertreter der Schulen und Kindertageseinrichtungen dabei sein.

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