UnfallstatistikIm Rhein-Sieg-Kreis gab es mehr Unfälle und mehr Verletzte

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"Nilo" ist ein Opferschutzhund.

Rhein-Sieg-Kreis – Nach erfolgreichen Jahren mit stets weniger Verunglückten und einem deutlichen Rückgang 2020, möglicherweise bedingt durch die Corona-Pandemie, ist die Zahl der Unfälle und damit auch die der Verletzten im vergangenen Jahr wieder angestiegen.

Landrat Sebastian Schuster präsentierte die polizeiliche Unfallstatistik und sprach von einem „leichten Rückschritt“. Mit dem Zahlenwerk für 2021 sei das Niveau von 2018 wieder erreicht.

Mehr Schwerverletzte

Während die Zahl der Schwerverletzten im Land um 2,2 Prozent zurückging, stieg sie im Gebiet der Kreispolizei Rhein-Sieg um 19,1 Prozent. Neun Menschen starben, im Vorjahr waren es zehn. Besorgniserregend sind die fünf bei Unfällen gestorbenen Motorradfahrer, 2020 war es nur einer.

Anstieg bei Senioren

Der Leiter der Führungsstelle der Direktion Verkehr, Erster Polizeihauptkommissar Rolf Müller, hob eine weitere Gruppe heraus: die Pedelec-Fahrer. „Es gab zahlreiche Alleinunfälle, auch mit Schwerverletzten.“

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Rolf Müller, Nadine Liboth mit "Nilo" und Landrat Sebastian Schuster stellten die Unfallstatistik vor.

Waren es 2020 noch 40, so wies die Statistik für 2021 derer 58 aus. Hier traf es vor allem die Senioren, mit einem Anstieg um 25 Verletzte. Deutlich war die Steigerung auch bei jungen Erwachsenen, mit 211 Verletzten, einem Plus von 45. Ein Lichtblick: Kein Kind wurde tödlich verletzt.

Schuster lobte die kreative Arbeit der Mitarbeiter der Verkehrsunfallprävention, die 2300 Kindergartenkinder auf den Verkehr vorbereiteten, 4375 Erstklässlern ein Schulwegtraining verpassten und 3240 Kindern den Fahrradführerschein abnahmen.

Vierbeiniger Mitarbeiter

Außerdem stellte Schuster einen neuen, vierbeinigen Mitarbeiter vor – Opferschutzhund „Nilo“. Polizeihauptkommissarin Nadine Liboth brachte den reinrassigen Pudel mit. Ein solches Tier gab es zuerst in Essen, wo es im Missbrauchskomplex der sogenannten „BAO Berg“ mehrfach zum Zuge kam.

Inzwischen gibt es auch in Gütersloh einen solchen Hund. Nadine Liboth, Leiterin der Verkehrsunfallprävention, will ihn gemeinsam mit den Opferschützern einsetzen. „Er zaubert noch jedem ein Lächeln ins Gesicht“, sagte Liboth. „Damit ist er ein Freudenspender, zumindest für einen kurzen Moment.“

Dadurch kann er als Türöffner dienen in besonders belastenden Situationen. Allergikerfreundlich, weil er nicht haart, kinderlieb, lebensfroh, verspielt und gelehrig bringt der knapp einjährige „Nilo“ viele Voraussetzungen schon mit, ein bisschen lernen muss der „Flegel“, wie ihn seine Besitzerin liebevoll nennt, allerdings trotzdem noch.

Hauptsächlich sieht Nadine Liboth ihn geeignet für die Arbeit mit Kindern. „Er kann ihnen Angst nehmen nach Unfällen“, beschrieb sie eine Option. Bei der Trauerbewältigung könne er die Stimmung von Geschwisterkindern aufhellen, während die Eltern mit den Opferschützern sprächen. Er kann ab sofort eingesetzt werden.

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