Wahner Heide und SiebengebirgeKlage über Hunde im Naturschutzgebiet

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Viele Hundebesitzer nehmen ihre Vierbeiner im Naturschutzgebiet offenbar nicht an die Leine. Das war jetzt Thema in der Sitzung des Naturschutzbeirates.

Viele Hundebesitzer nehmen ihre Vierbeiner im Naturschutzgebiet offenbar nicht an die Leine. Das war jetzt Thema in der Sitzung des Naturschutzbeirates.

Rhein-Sieg-Kreis – Die FFH- und Naturschutzgebiete im Kreis werden immer stärker gestört von Spaziergängern und Erholungssuchenden, die in der Natur inzwischen deutliche und mitunter kilometerlange Trampelschneisen hinterlassen. Das betonte Dr. Norbert Möhlenbruch, Vorsitzender des Naturschutzbeirates, in dessen Sitzung. Besonders schlimm seien freilaufende Hunde, die auch während der Brut- und Rastzeiten der Vögel in den Siegböschungen herumstöberten, während sich ihre Besitzer unterhielten. Möhlenbruch: „Da stehen Landwirte, Naturschützer und auch die Jäger nur ohnmächtig da.“

Es sei unverständlich, dass die Jäger wegen der Wintergäste aus der Vogelwelt im November und Dezember nicht mehr an der Sieg jagen dürften, während den Hunden der privaten Störer nichts entgegengesetzt werde. Möhlenbruch, selbst Vorsitzender der Kreisjägerschaft: „Da muss was passieren. Jetzt haben sich auch noch Naturschutzwarte resignierend an mich gewandt, die die Unterstützung der Ordnungsbehörden vermissen.“ Solche Missstände würden auch in der Wahner Heide und im Siebengebirge offenkundig, sagte der Vorsitzende. Deshalb müsse endlich Abhilfe geschaffen werden, und Kontrollen müssten her.

Mehr Wasserzugänge an der Sieg schaffen

Achim Baumgartner (BUND) signalisierte Unterstützung. Es sei bedenklich, dass europaweit wichtige Schutzgebiete derart durch Hunde gestört würden. Ralf Jakob (ebenfalls BUND) wies darauf hin, dass nicht nur Hundehalter als Störenfriede aufträten, sondern auch andere Bürger. Von denen werde unglaublich viel Müll hinterlassen. Das bestätigte Maximilian Graf Nesselrode. Er gehe jede Wette ein, dass er aus im Wald entsorgten Müllteilen ein komplettes Auto zusammenbauen könne. Möhlenbruch suchte indes nach Lösungswegen und schlug vor, an der Sieg mehr Zugänge zu schaffen, damit die Bürger besser ans Wasser kommen können.

Umweltdezernent Christoph Schwarz wies darauf hin, dass im Spannungsfeld zwischen Erholungssuchenden aus den Ballungszentren und dem Naturschutz im Kreis gleich 70 Naturschutzwarte im Einsatz sind. Derzeit würden beim Kreis zwei neue Stellen für den Außendienst eingerichtet, damit die Kontrollen in den Schutzgebieten verstärkt werden könnten. Auf Vorschlag von Möhlenbruch forderte der Beirat schließlich einstimmig den Kreis auf, in den Schutzgebieten häufiger zu kontrollieren und auch Verstöße zu ahnden. Über das Ergebnis soll die Verwaltung jährlich im Naturschutzbeirat berichten.

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