Wildtiere im Rhein-Sieg-KreisFischotter und Luchs könnten bald zurück sein

Lesezeit 2 Minuten
Fischotter

Fischotter (Symbolbild)

Rhein-Sieg-Kreis – Ein für Menschen ungefährlicher Jäger ist der scheue Luchs, der in den vergangenen Jahrzehnten schon in die Eifel, in den Arnsberger Wald und in den Hunsrück zurückgekehrt ist. Es ist höchst unwahrscheinlich, einer solchen Wildkatze in der Natur zu begegnen. Obwohl der Luchs schon lange als ausgestorben galt, wurde im Land an Rhein und Sieg vor mehr als 50 Jahren noch einer gesichtet und prompt abgeschossen.

Im Sommer 1969 wurde im Wald bei Windeck-Schladern immer wieder gerissenes Wild gefunden, vermutlich von wildernden Hunden getötet. Revierinhaber Manfred Caminneci, der abends auf einem Hochsitz auf die Übeltätern wartete, erlegte aber stattdessen am 24. Juni einen männlichen Luchs. Der war aber auch damals schon streng geschützt.

Immer mal wieder wandert ein Luchs durch den Kreis

Während es im dicht besiedelten westlichen Rhein-Sieg-Kreis keinen Lebensraum mehr für den Luchs gibt, wäre das östlichen Kreisgebiet mit der Leuscheid, der Nutscheid und dem angrenzenden Westerwald durchaus geeignet für die Rückkehr der Wildkatze. Davon ist jedenfalls Marc Redemann, Luchs- und Wolfsberater beim Landesbetrieb Wald und Holz, überzeugt. Schon heute wandern immer mal wieder Luchse durch dieses Gebiet, hat Redemann festgestellt, der dort vor einigen Jahren eindeutige Spuren der scheuen Tiere fand.

Eurasischer_Luchs

Ein Luchs (Symbolbild)

Die ebenfalls scheuen Fischotter könnten, wenn sie ins Kreisgebiet zurückkehren, allerdings auch erhebliche Probleme verursachen, vermutet Geschäftsführer Wilhelm Kreutzmann von der Siegfischereigenossenschaft. Denn zumindest die Teichwirte müssen dann um ihre Fischbestände bangen. Ausgeschlossen werden kann eine Rückkehr der Fischotter nicht, denn die Tiere breiten sich seit Jahren in Deutschland immer weiter aus.

Wisente flüchten vor Menschen

Wanderer müssen keine Angst haben vor den europäischen Büffeln, wie die Wisente auch heißen. Denn die wilden Riesen flüchten vor den Menschen.

Sie wurden zwar im Rothaargebirge ausgewildert und haben sich dort gut entwickelt. Im Kreisgebiet ist aber weder eine geeignete Waldfläche in Sicht noch ein Sponsor, der ihre Auswilderung finanzieren würde. Und eine Rückkehr ohne menschliche Unterstützung wird nicht möglich sein.

Das könnte Sie auch interessieren:

Für Wisente gibt es derzeit also keine Zukunft im Land an Rhein und Sieg. Das trifft auch auf andere Tiere zu, die früher hier lebten. Bären zum Beispiel werden sich wohl kaum bis hierhin verirren, auch wenn nach Problembär Bruno nochmal weitere Meister Petze auf Wanderschaft gehen sollten.

KStA abonnieren