Köln – Nachdem in Nordrhein-Westfalen mehrere Wochen lang die Sieben-Tage-Inzidenz konstant unter zehn und damit in der sogenannten Inzidenzstufe 0 gelegen hat, treten ab Montag (26. Juli) wieder landesweit die Regeln und Beschränkungen der Inzidenzstufe 1 in Kraft. Grund dafür ist nach Angaben des Landes, dass der Inzidenzwert in NRW in den vergangenen acht Tagen jeweils über dem Schwellenwert von zehn gelegen hat. Die Regeln der Inzidenzstufe 1 gelten auch in Städten oder Kreisen, die lokal noch in der Inzidenzstufe 0 liegen.

Wir erklären, welche Regeln ab Montag wieder gelten:

Generelle Maskenpflicht in Innenräumen

Nicht nur im öffentlichen Personen-Nahverkehr und im Einzelhandel sowie in Arztpraxen, sondern auch wieder in Innenräumen von Gaststätten, Museen, Zoos, bei Bildungsveranstaltungen, Gottesdiensten, Versammlungen, bei der Erbringung körpernaher Dienstleistungen und generell in allen für den Kundenverkehr geöffneten Innenräumen muss wieder mindestens eine medizinische Maske getragen werden.

Ausnahmen gelten bei Veranstaltungen mit festen Sitz- oder Stehplätzen für Geimpfte, Genesene und Getestete und – auch ohne Test – in Bibliotheken und der Gastronomie.

Einzelhandel

Für den Einzelhandel gilt wieder eine Flächenbegrenzung von einem Kunden je angefangene 10 Quadratmeter.

Veranstaltungen und Versammlungen

Bei Veranstaltungen und Versammlungen muss wieder die einfache Rückverfolgbarkeit der Teilnehmer gewährleistet werden.

Bei Großveranstaltungen mit mehr als 500 Personen (Sport, Kultur, Bildung o.ä.) und für Freizeiteinrichtungen mit mehr als 2.000 Besuchern/Tag gelten insgesamt die Schutzmaßnahmen der lokalen Inzidenzstufe 1.

Volks- und Schützenfeste etc., Tagungen mit mehr als 1.000 Teilnehmenden und der Betrieb von Diskotheken, Clubs etc. in Innenräumen sind wieder (bis zum 27. August) untersagt.

Gastronomie

In der Gastronomie müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Kundenkontakt wieder regelmäßig einen Test machen und eine Maske tragen.

Eine ausführliche Übersicht aller Regelungen finden Sie hier. 

Entwicklung der Inzidenz in NRW

In zahlreichen Städten und Kreisen Nordrhein-Westfalens gilt vor Ort bereits Stufe 1, weitere sind an der Schwelle. Nach Angaben des Düsseldorfer Gesundheitsministerium haben sich die landesweiten Inzidenzwerte innerhalb von neun Tagen verdoppelt.

Am höchsten liegt der Wert weiterhin in Solingen (69,7), gefolgt von Düsseldorf (40,8) und Köln (31,4). Die „Spitzenreiter“ drohen schon bald in Stufe 2 zu klettern (über 35 bis 50). Sie greift am übernächsten Tag nachdem die 35er-Marke drei Tage infolge überschritten wurde. Dann gilt beispielsweise wieder Test- und Platzpflicht in der Innengastronomie. Weit entfernt davon ist der Kreis Unna, der am Samstag mit 5,3 die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz in NRW auswies.

Die Corona-Fallzahlen und damit verbunden der Inzidenzwert, der angibt wie viele Menschen von 100.000 Einwohnern sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert haben, waren seit Ende Mai rückläufig: Wie beim Landeszentrum Gesundheit (LZG) zu erfahren ist, hatte am 25. Mai der Inzidenzwert für das Bundesland bei 48,3 gelegen und damit nach langer Zeit erstmals wieder den Grenzwert von 50 unterschritten. Die Werte sanken daraufhin weiter.

Der bisherige Inzidenz-Tiefstwert wurde am 2. Juli mit 5,5 erreicht. Seitdem steigen die Zahlen erneut. Am 14. Juli lag der Wert nach mehreren Wochen erstmals wieder über zehn. Am Freitag nach Angaben des LZG bei 16,8, Tendenz steigend. (mit dpa)