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Versicherungen, Erben, TabakWas 2023 teurer wird

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Hände zählen Geld auf einem Schreibtisch.

Neben dem gewaltigen Entlastungspaket kommen allerdings auch neue Belastungen auf uns zu.

Die Bundesregierung hat gewaltige Entlastungspakete geschnürt, um die Bürgerinnen und Bürger in der Krise zu unterstützen. Doch in einigen Bereichen will der Staat ihnen auch mehr Geld abknöpfen. Wir verraten, in welchen.

Darüber spricht die Ampel nicht so gern: Zwar hat die Regierung für 2023 ein gewaltiges Entlastungsprogramm auf den Weg gebracht, um Bürgerinnen und Bürger in der Energiekrise und Inflation zu unterstützen, aber dem stehen auch neue Belastungen gegenüber. Und dabei geht nicht nur um die steigenden Preise und explodierenden Energiekosten, auch der Staat knöpft den Menschen in einigen Bereichen mehr Geld als bisher ab.

Sozialversicherungen

Insbesondere die Sozialversicherungen werden teurer, weil einige Beiträge steigen und die sogenannten Beitragsbemessungsgrenzen an die Einkommensentwicklung angepasst werden. Das ist die Grenze, bis zu der Sozialbeiträge gezahlt werden müssen. Sie wächst in der gesetzlichen Krankenversicherung um 150 Euro auf 4987,50 Euro monatlich.

In der Renten- und Arbeitslosenversicherung steigt die Beitragsbemessungsgrenze in den neuen Ländern um 350 Euro auf 7100 Euro und im Westen um 250 Euro auf 7300 Euro. Für alle, die diese Verdienstgrenzen erreichen, werden die Sozialversicherungen teurer. Zusätzlich wird der Beitrag in der Krankenversicherung zum Jahresanfang im Schnitt um 0,3 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 16,2 Prozent angehoben. Auch der Satz in der Arbeitslosenversicherung wächst, und zwar von 2,4 auf 2,6 Prozent.

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Zur Mitte des kommenden Jahres wird außerdem ein deutlicher Sprung bei der Pflegeversicherung erwartet. Die Änderungen sehen klein aus, haben jedoch durchaus nennenswerte Auswirkungen. Ein Beispiel: Bei einem Bruttomonatseinkommen von 5000 Euro erhöht sich der Krankenkassenbeitrag 2023 um monatlich immerhin 39 Euro – auf Arbeitnehmer und Arbeitgeber entfallen dann jeweils 19,50 Euro. Durch die höheren Sozialbeiträge wird ein Teil der Steuerentlastungen wieder aufgefressen.

Erben und Verschenken

Auch das Erben und Verschenken eines Hauses kann ab Januar teurer werden. Denn das am Freitag vom Bundestag verabschiedete Jahressteuergesetz 2022 sieht vor, dass die Werte von Immobilien neu ermittelt werden. In vielen Fällen werden sie höher angesetzt - und dann kann es happig werden. Teurer kann es beispielsweise werden, wenn im sogenannten Sachwertverfahren der Regionalfaktor neu hinzukommt.

Dort fließen die Baukosten einer Region in die Bewertung ein - was dann beispielsweise im Münchner Umland zu einem höheren Wert führt. Außerdem soll der Sachwertfaktor steigen, der die Marktlage abbildet. Auch andere Parameter wie der Liegenschaftszins sorgen dafür, dass sich die Erbschaftssteuer anders bemessen lassen könnte. Rechtsanwälte berichten bereits von einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach Notarterminen, weil viele Hausbesitzer ihre Immobilie bis zum Jahresende noch umschreiben lassen wollen. Um Erben zu entlasten, fordern vor allem Unionspolitiker, die Freibeträge zu erhöhen.

Tabaksteuer steigt

Das Jahr 2023 startet für Raucherinnen und Raucher mit einer schlechten Nachricht: Zigaretten werden deutlich teurer. Denn die Tabaksteuer wird wie geplant noch einmal erhöht. Der Bundestag hatte 2021 beschlossen, dass die Steuer für Tabakprodukte schrittweise angehoben wird.

Laut Bundesfinanzministerium steigt sie für eine 20er-Packung Zigaretten im Zeitraum von 2022 bis 2026 um durchschnittlich etwa 8 Cent pro Jahr. In diesem Jahr ist zudem eine Steuer auf Liquids für E-Zigaretten hinzugekommen. Auch Shisha-Bars müssen sich darauf vorbereiten, dass Wasserpfeifentabak ab Januar teurer wird. (rnd)

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