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Ifo-BildungsbarometerSchulen in NRW sind in der Umfrage das Schlusslicht - Lehrkräftemangel und unsanierte Gebäude als Hauptdefizite gesehen

Lesezeit 2 Minuten
Zwei Schülerinnen melden sich während des Unterrichts in einem Klassenzimmer einer Grundschule.

Das aktuelle Bildungsbarometer des Ifo-Instituts zeigt: Nirgends bewerten die Menschen ihre Schulen so schlecht wie in Nordrhein-Westfalen.

Zu wenig Lehrkräfte, zu wenig Geld und zu viele unsanierte Gebäude: Die Liste der Schulmängel ist lang. In NRW bewerten laut einer aktuellen Umfrage nur 20 Prozent der Teilnehmer Schulen als gut oder sehr gut.

Die Zufriedenheit der Deutschen mit dem Schulsystem befindet sich auf einem Tiefpunkt. Aber in keiner Region bewerten die Menschen ihre Schulen so schlecht wie in Nordrhein-Westfalen. Das geht aus dem aktuellen Bildungsbarometer des Ifo-Instituts hervor. Das Bildungsbarometer bezieht sich auf eine repräsentative Meinungsumfrage unter mehr als 5500 Erwachsenen in Deutschland. Nur 20 Prozent der Befragten in NRW vergaben demnach die Noten 1 oder 2 für ihre Schulen.

Die Note 4 oder sogar schlechter vergaben 29 Prozent. Dabei sehen 79 Prozent der Einwohner von NRW den Lehrkräftemangel als ernsthaftes oder sehr ernsthaftes Problem. 73 Prozent bewerten mangelndes Geld und 68 Prozent die Trägheit des Systems bei Veränderungen als besonders gravierendes Manko an. 66 Prozent benannten in der Umfrage nicht ausreichend sanierte Schulgebäude als großes Defizit.

Das ist der höchste Wert unter allen Regionen, weit vor beispielsweise Bayern mit 47 Prozent. Dort schneiden die Schulen auch am besten ab: 41 Prozent der Befragten vergaben dort für die Schulen die Noten 1 und 2.

„Für 79 Prozent der Bewohner von Nordrhein-Westfalen ist das Thema Bildungspolitik wichtig für ihre Entscheidung bei Landtagswahlen“, analysiert Ludger Wößmann, Leiter des Ifo Zentrums für Bildungsökonomik die Ergebnisse.

Zugleich sprachen sich in der repräsentativen Umfrage 59 Prozent der Befragten dafür aus, dass die Bundesregierung grundsätzlich bildungspolitische Entscheidungen trifft und nicht die Bundesländer. Sie wären einverstanden, dafür das Grundgesetz zu ändern. 85 Prozent der Befragten in NRW befürworteten deutschlandweit einheitliche Abiturprüfungen.

NRW-Schulministerin Dorothee Feller (CDU) bezeichnete die Ergebnisse des Bildungsbarometers für die Landesregierung als Ansporn, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen und besser zu werden. Wichtige Schritte wie ein Maßnahmenpaket gegen den Lehrkräftemangel und mehr verbindliche Lesezeit an den Schulen seien bereits umgesetzt." Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir die Probleme, die sich in den vergangenen Jahren angestaut haben, nicht von heute auf morgen lösen können. Die vor uns liegende Arbeit gleicht einem Marathonlauf."

Die Ergebnisse der Befragungen vom Mai und Juni waren für einige Bundesländer zusammenfasst worden. Nur für die bevölkerungsreichsten Bundesländer NRW, Bayern und Baden-Württemberg war gesondert analysiert worden.