Warnstreik an SchulenLehrer fordern im aktuellen Tarifstreit ein höheres Gehalt

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ARCHIV - 26.02.2019, Berlin: «Heute Warnstreik» ist an einem Eingang zu einer Schule im Berliner Stadtteil Kreuzberg zu lesen. Am 28. November 2023 sind in Baden-Württemberg zwei Drittel aller Lehrer zu einem Warnstreik aufgerufen. Hintergrund ist die aktuelle Tarifauseinandersetzung im Öffentlichen Dienst. (zu dpa: «Gewerkschaft rechnet wegen Warnstreiks mit Unterrichtsausfällen») Foto: Kay Nietfeld/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

„Heute Warnstreik“ ist am Schuleingang zu lesen.

10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat: Dafür gehen Lehrer am Dienstag in Köln auf die Straße.

Ab Dienstag gehen Lehrer in NRW auf die Straße. Sie kämpfen für mehr Geld. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) fordert im aktuellen Tarifstreit 10,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat, eine Laufzeit von zwölf Monaten und einen Tarifvertrag für studentisch Beschäftigte.

Die GEW ruft Mitarbeiter an Schulen, Hochschulen und Universitätskliniken auf, sich an den Streiks in verschiedenen Städten Nordrhein-Westfalens zu beteiligen, darunter Köln, Bochum, Dortmund, Duisburg und Münster.

Wie viel Unterricht aufgrund des Streiks ausfallen wird, bleibt unklar

Wie viel Unterricht aufgrund des Lehrerstreiks ausfallen wird und wie sehr die Schulen betroffen sein werden, ist derzeit unklar. Denn die tarifbeschäftigten und somit streikberechtigten Lehrkräfte bilden nur einen kleinen Teil der Lehrerschaft. Von 213.000 Lehrkräften befinden sich laut Schulministerium NRW nur rund 45.000 in einem Angestellten-, der Rest in einem Beamtenverhältnis.

An Grund- und Förderschulen seien besonders viele Lehrkräfte der GEW. Laut Christoph Alt, Sprecher der GEW NRW ist davon auszugehen, dass diese Schulformen die Warnstreiks besonders zu spüren bekommen. Auch, weil gerade diese Schulen ohnehin besonders vom Lehrermangel betroffen seien.

3.300 Menschen gingen in der ersten Woche des Warnstreiks auf die Straße

Etwa 200 Beschäftigte beteiligten sich am Montag am Warnstreik in Düsseldorf. 300 waren es in der vergangenen Woche in Wuppertal. Landesweit streikten in der ersten Woche laut Christoph Alt bereits 3.300 Beschäftigte an Schulen und Hochschulen. Die Gewerkschaften verhandeln aktuell für 2,5 Millionen Beschäftigte.

Anke Unger, stellvertretende Vorsitzende des DGB NRW, erklärte in Düsseldorf: „Bis weit in die Mittelschicht hinein spüren die Menschen die Inflation und machen sich Sorgen um ihre Zukunft. Daher appellieren wir an die Arbeitgeber: Macht endlich ein ernsthaftes Angebot!“

Vorausgegangen waren dem Streik bereits zwei Verhandlungsrunden, nach denen seitens der Arbeitgeber noch kein konkretes Angebot vorlag. 

Für diese Woche sind weitere Warnstreiks in den Regierungsbezirken Köln, Münster und Arnsberg angekündigt. Für den 5. Dezember ruft die GEW NRW zusammen mit Verdi, Dbb Tarifunion und der GdP zu einem landesweiten Warnstreik auf und mobilisiert zu Demonstrationen und Kundgebung in Düsseldorf. 

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