Skurriler BrauchSchuhe im Baum verheißen Glück

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Der Euskirchener Schuh-Baum befindet sich am Skate-Park in der „Auelsburg“. Dort hängen gebrauchte, an den Schnürsenkeln zusammengebundene Latschen in den Ästen. (Bild: Groell)

Der Euskirchener Schuh-Baum befindet sich am Skate-Park in der „Auelsburg“. Dort hängen gebrauchte, an den Schnürsenkeln zusammengebundene Latschen in den Ästen. (Bild: Groell)

Kreis Euskirchen – Wer durch Euskirchen geht, sollte nicht immer nur nach vorne schauen, sondern manchmal auch nach oben. Besonders, wenn man am Skate-Park in der „Auelsburg“ vorbeikommt. Einige Meter hoch hängen dort gebrauchte, an den Schnürsenkeln zusammengebundene Schuhe in den Bäumen.

„Was soll das denn?“, werden sich viele fragen. Schuh-Bäume sind keineswegs eine Euskirchener Eigenart. In Olpe gilt sogar ein Schuh-Baum-Verbot. Denn auch dort schmissen Skater ihre alten Turnschuhe hoch in die Äste. Ihr aller Vorbild sind die „Shoe Trees“ in den USA. Sie sind dort zu wahren Touristenattraktionen geworden. Einem Gerücht zufolge sind die „Shoe Trees“ durch einen Streit zwischen einem frisch verheirateten Ehepaar entstanden. So ist es jedenfalls auf einer amerikanischen Internetseite nachzulesen, die sich ausführlich mit Besonderheiten an Straßenrändern beschäftigt.

Ein Wunsch frei

In der Hochzeitsnacht soll es Streit zwischen dem frisch vermählten Paar gegeben haben. Die Frau wollte weglaufen, doch ihr Ehemann verhinderte das, indem er kurzerhand ihre Schuhe auf einen Baum warf. Danach sollen sich Braut und Bräutigam wieder vertragen und ein Kind gezeugt haben. Die ersten Schuhe dieses Kindes landeten dann ebenfalls auf dem Baum. Andere Menschen machten es den beiden nach, und so entstand die Schuh-Baum-Tradition. Es heißt, man könne sich etwas wünschen, wenn man Schuhe auf einen Baum wirft, ähnlich wie Münzen in einen Brunnen.

Laut Wikipedia soll es in den USA 76 offiziell bekannte „Shoe Trees“ geben. Doch die Dunkelziffer wird um ein vielfaches größer sein. Die „Shoe Trees“ sind in den USA über das ganze Land verteilt, von Nevada bis New York. Sie sind fast immer am Straßenrand zu finden, meist an den großen Highways, wie zum Beispiel an der Route 66. Manch ein „Shoe Tree“ genießt in den USA schon Kult-Status. Manchmal hängen hunderte Schuhpaare daran. Der Baum selbst ist dann kaum mehr zu erkennen, auch Blätter sucht man vergebens.

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