1. FC Köln in FreiburgBeierlorzers Team erhält Lob von Christian Streich

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Achim Beierlorzer hat schon viel Gutes von seiner Mannschaft gesehen, nur noch keine Punkte. 

  • Der 1. FC Köln gastiert am dritten Bundesligaspieltag beim bislang ungeschlagenen SC Freiburg.
  • Obwohl die Kölner noch ohne Punkt dastehen, warnt Christian Streich, Trainer der Breisgauer, vor Beierlorzers Mannschaft.

Köln – Manchmal kommt Achim Beierlorzer seine Vergangenheit als Mathematiklehrer zugute, etwa im Umgang mit großen Zahlen. „Wenn man oft genug würfelt, kommt irgendwann die Sechs“, sagte der Trainer etwa angesichts des Umstands, dass der 1. FC Köln seit 23 Jahren nicht mehr in Freiburg gewonnen hat. Seine Schlussfolgerung: „Wenn man oft genug gegen Freiburg spielt, wird irgendwann ein Sieg herauskommen.“

„Reizvolle“ Konstellation

Als die Kölner 1996 zuletzt im Breisgau gewannen, zahlte man in Deutschland noch mit  D-Mark, Angela Merkel war noch nicht Bundeskanzlerin – und der 1. FC Köln startete mit neun Punkten aus den ersten drei Spielen in die Saison. In diesem Jahr ist der FC dagegen nach zwei Partien noch punktlos. Freiburg, Gegner am Samstagnachmittag (15.30 Uhr, Sky), hat zweimal gewonnen. Beierlorzer findet das „reizvoll“, er will die Konstellation nutzen, um seine Mannschaft zu motivieren, denn seine Spieler haben die Möglichkeit, „etwas Außergewöhnliches zu schaffen und nach so langer Zeit wieder in Freiburg zu gewinnen“, wie der Trainer sagt.

Kandidat Schaub

Jhon Córdoba (26) wird den Kölnern wegen einer Oberschenkelverletzung fehlen, was schwer wiegt, denn gegen Borussia Dortmund war er bis zu seiner Auswechslung stärkster Spieler seiner Mannschaft. Die Möglichkeiten, den Kolumbianer zu ersetzen, sind vielzählig. Louis Schaub ist Teil der Überlegungen, sagt Beierlorzer, aber auch Simon Terodde und Florian Kainz könnten in vorderster Reihe auflaufen. Klar sei aber auch: „Einen wie Jhon haben wir nur einmal im Kader“, sagt Beierlorzer. Neben Córdoba werden Marcel Risse (Adduktorenprobleme) und Marco Höger (Muskelverhärtung) ausfallen. Neu im Kölner Kader stehen Niklas Hauptmann und Benno Schmitz.

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Beierlorzer hat bereits mit Leipzig in Freiburg gegen Trainer Christian Streich gespielt, er überlässt dem Kollegen gern die Favoritenrolle. „Freiburg hat schon sechs Punkte und jetzt ein Heimspiel vor der Brust. Da gebe ich die Favoritenrolle gern ab“, sagt der 51-Jährige.

Streich hat selbstverständlich damit gerechnet – und er ist nicht bereit, die Bürde des Favoriten anzunehmen. „Damit kann ich gar nichts anfangen“, sagt er. Es sei auf seinem Trainingsplatz in der vergangenen Woche nicht um die sechs Punkte gegangen. Vielmehr habe man sich kritisch mit Dingen befasst, „die wir nicht gut gemacht haben. Wir hatten schlechte Szenen. Ich lasse mich null von den Ergebnissen blenden.“

Unverdiente Kölner Niederlage

Eher geht es Streich um die Leistung, und da haben ihm die Kölner gut gefallen. „Sie haben gegen Dortmund 80 Minuten lang klasse gespielt und hätten ein Unentschieden verdient gehabt.“ Seine Mannschaft dagegen habe in der letzten Minute gegen Mainz gewonnen; „und auch gegen Paderborn mussten wir nicht gewinnen.“ Streichs Schluss daraus: „Wir könnten auch einen Punkt haben und Köln drei.“

Für Achim Beierlorzer gibt es in dieser Rechnung wohl zu viele Konjunktive. Und auch Streich stellt fest, dass Köln tatsächlich null Punkte hat und Freiburg sechs, der FC allerdings auch ein ungleich schwierigeres Startprogramm gehabt habe. Doch auch davon möchte Streich nicht zu viel ableiten, denn: „Wir haben auch schwierige Gegner – nur in anderer Reihenfolge als Köln.“

„Die haben Qualität“

Besonders am Mittwoch haben die Freiburger hart und lang trainiert, um die Spannung zu erhalten. „Wie Tiger“ werde man verteidigen müssen, um den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Denn eines ist klar, sagt Streich: „Die haben Qualität.“ So rechnet der 54-Jährige mit einem Gast, der auch wegen des Fehlstarts wehrhaft auftreten wird: „Sie werden alles abarbeiten und keinen Meter weniger machen als gegen Dortmund.“

SC Freiburg: Schwolow – Lienhart, Koch, Schlotterbeck – Schmid, Höfler, Frantz, Günter – Borrello, Waldschmidt - Petersen; 1. FC Köln: Horn – Ehizibue, Bornauw, Czichos, Hector – Schindler, Skhiri, Verstraete, Drexler ­ Modeste, Schaub; Schiedsrichter: Kampka (Mainz).

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