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Vor Transfer nach Wolfsburg?Dubiose Nummer um Kölns Dejan Ljubicic

Lesezeit 3 Minuten
Dejan Ljubicic zeigt im Trainingslager des 1. FC Köln in Maria Alm das neue Ausweichtrikot.

Dejan Ljubicic zeigt im Trainingslager des 1. FC Köln in Maria Alm das neue Ausweichtrikot.

Angeblich hat der Mittelfeldspieler den FC um seine Freigabe gebeten – Sportchef Keller schließt einen Wechsel aus.

Die Aufregung in der Fangemeinde des 1. FC Köln war am Mittwochabend groß, nicht nur in den sozialen Netzwerken wurde über eine Personalie heiß diskutiert: Dejan Ljubicic, so hieß es, möchte angeblich noch in den kommenden Tagen vom FC zum Bundesliga-Konkurrenten VfL Wolfsburg wechseln. Der Hoffnungsträger der Kölner soll sich mit den Niedersachsen schon einig geworden sein und habe deshalb bei den FC-Verantwortlichen um die Freigabe gebeten. Kolportierte Ablösesumme: zwischen acht und zehn Millionen Euro. Das berichtete jedenfalls „Sky“.

Nach dem Abgang von Ellyes Skhiri, der ablösefrei vom FC zu Eintracht Frankfurt wechselte, wäre der Verlust eines weiteren Leistungsträgers im Kölner Mittelfeld sicherlich ein schwerer Schlag ins Kontor. Ein adäquater Ersatz wäre auf die Schnelle nur sehr schwer zu finden und würde ebenfalls einiges kosten.

Ljubicic steht beim FC noch bis 2025 unter Vertrag, nach Informationen dieser Zeitung ist in dem Kontrakt keine Ausstiegsklausel verankert, die Ablösesumme wäre also frei verhandelbar. Und sie wäre garantiert höher anzusiedeln als die kolportierten acht bis zwölf Millionen Euro. Der tatsächliche Marktwert des österreichischen Nationalspielers, der 2021 ablösefrei von Rapid Wien nach Köln gewechselt war, dürfte zwischen 15 und 17 Millionen Euro liegen.

Alles zum Thema Christian Keller

Die Nummer scheint allerdings dubioser, als es dem 1. FC Köln wohl lieb sein dürfte. Und sie entfacht Unruhe so kurz vor dem Saisonstart. Auf jeden Fall scheint es akuten Gesprächsbedarf zwischen den Kölner Verantwortlichen und dem gebürtigen Wiener zu geben, dessen Bruder Robert Ljubicic (24) für Dinamo Zagreb spielt. Denn wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus dem unmittelbaren Umfeld des Klubs erfuhr, ging in der Tat über einen ausländischen Mittelsmann eine Anfrage des VfL Wolfsburg an Ljubicic und danach auch ein Angebot beim FC ein.

1. FC Köln: Anfrage für Dejan Ljubicic über ausländischen Mittelsmann

Die Kölner setzten sich mit den Wolfsburgern sofort in Verbindung und schmetterten das Angebot ab, hieß es. Man sei nicht bereit, den Spieler abzugeben – schon gar nicht für die angeblich gebotene Summe.

Sportchef Christian Keller hat den Wechsel am Mittwochabend dann energisch dementiert. „Ich schließe komplett aus, dass Dejan Ljubicic den FC verlässt“, sagte Keller am Rande des „Rheinischen Bundesliga-Gipfel“ der „Rheinischen Post“. Der Spieler selbst war für den „Kölner Stadt-Anzeiger“ telefonisch nicht zu erreichen.

Sportchef Keller schließt Wechsel „komplett aus“

Ljubicic ist im Mittelfeld flexibel einsetzbar, kann sowohl im defensiven als auch im offensiven Mittelfeld spielen. Wolfsburg wiederum hat exakt auf dieser Position akuten Handlungsbedarf und nach dem Weggang von Felix Nmecha (für 30 Millionen Euro zu Borussia Dortmund) und Micky van de Ven (für 50 Millionen Euro inklusive Boni zu Tottenham) eine prall gefüllte Transferkasse.

Der FC wiederum hat aufgrund der Vertragskonstellation eigentlich alles selbst in der Hand und könnte die Spekulationen sofort mit einer Wortmeldung beenden. Auf der anderen Seite will und muss sich der Verein weiter konsolidieren.

Ljubicic konnte am Mittwoch nicht mit der Mannschaft des 1. FC Köln trainieren. Der Österreicher leidet noch an den Folgen des Foulspiels aus dem Test gegen den FC Nantes. Jetzt stellt sich die Frage, wie und ob es mit ihm beim FC weitergeht.