Nach packendem Pokal-SiegKölner sind erleichtert und geben bei Trio Entwarnung

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Mark Uth muss beim Pokalspiel des 1. FC Köln beim VfL Osnabrück nach seiner Einwechslung wenig später angeschlagen den Platz verlassen.

Mark Uth muss beim Pokalspiel des 1. FC Köln beim VfL Osnabrück nach seiner Einwechslung bereits wenig später angeschlagen den Platz verlassen.

Der FC stemmte sich in Osnabrück gegen das drohende Unheil und gibt am Tag danach Updates zu den Verletzten.

Als die Spieler des 1. FC Köln nach dem Abpfiff der Pokal-Schlacht zu den mitgereisten Fans des Bundesligisten in Richtung Gästeblock schritten und mit ihnen den 3:1-Sieg nach Verlängerung beim Zweitliga-Aufsteiger VfL Osnabrück feierten, war in den Gesichtern aller Kölner vor allem eines abzulesen: die pure Erleichterung.

Denn der FC hatte einen leidenschaftlichen kämpfenden Gegner vor einem frenetisch mitgehenden Publikum an der Bremer Brücke förmlich niedergerungen. Sicherlich war nicht alles perfekt an diesem Montagabend, doch am Ende zählt nun einmal das Ergebnis. Die Kölner hatten sich mit aller Macht gegen ein erneutes Erstrunden-Aus im DFB-Pokal gestemmt und die Dinge dann durch Tore von Sargis Adamyan (93.) und Jeff Chabot (96.) in der Verlängerung zu ihren Gunsten geregelt.

„Wir freuen uns, dass wir die nächste Runde erreicht haben. Ich habe 120 Minuten einen geilen Fight gesehen. Die Fans haben für ihr Geld alles bekommen“, sagte ein zufrieden wirkender Kölner Trainer Steffen Baumgart.

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Der Sieg seiner Mannschaft war am Ende sicherlich nicht unverdient, doch zur Wahrheit gehört auch, dass dieser kurz vor der Verlängerung noch absolut auf der Kippe gestanden hatte. Nach einem überlegen geführten ersten Durchgang und einem traumhaften Tor aus der Distanz von Benno Schmitz kurz vor der Pause (43.) agierte der FC zu passiv, auch wenn Baumgart das nicht so stehenlassen wollte. Vielmehr habe Osnabrück richtig stark gespielt und viel Druck gemacht. Doch nach dem Ausgleich durch Makridis (73.) per Elfmeter-Nachschuss (Luca Waldschmidt hatte zuvor zu ungestüm und eindeutig Osnabrücks Kunze im Strafraum getroffen) musste der Favorit ernsthaft ums Weiterkommen bangen. Die Zuschauer witterten die Überraschung, die einige auch schon vor dem Anpfiff für möglich gehalten hatten.

1. FC Köln: Richtige Trainer-Worte und Umstellung fruchten

Doch der FC schlug zurück – auch dank der richtigen Worte von Baumgart vor der Verlängerung und einer Umstellung zurück zu zwei Stürmern. „Der Trainer hat uns vor der Verlängerung gesagt, dass wir nicht mehr so viel hinten rum spielen, sondern nach vorne angreifen sollen. Die zwei schnellen Tore haben uns dann das Spiel gerettet“, sagte Rechtsverteidiger Schmitz, der selten trifft, dann aber famos. „Für uns war wichtig, dass wir wieder auf zwei Stürmer umgestellt haben. Das war der Schlüssel für den Erfolg in der Verlängerung“, befand auch Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller.

Doch für den eingewechselten Mark Uth, der vor dem 2:1 den Ball an den langen Pfosten weitergeleitet hatte, waren die Kölner nach seinem Pflichtspiel-Comeback schon vom nächsten Rückschlag ausgegangen. Der Offensivspieler, der fast die komplette vergangene Saison verletzt ausgefallen war, musste nach einem rund 20-minütigen Einsatz bereits wieder den Platz verlassen. Da die Gäste bereits fünf Mal gewechselt hatten, mussten sie die Führung in den letzten zehn, elf Minuten in Unterzahl über die Zeit bringen. Ihnen gelang dies mit purem Verteidigen, etwas Glück und Geschick. „Die Jungs haben das in der Verlängerung sehr gut gemacht, auch zum Schluss in der Unterzahl. Jetzt müssen wir die Wunden lecken und am Samstag wieder ran“, sagte Lizenzspielleiter Thomas Kessler.

Den Bundesliga-Auftakt bei Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) wird Mark Uth verpassen, sagte Baumgart noch unmittelbar nach dem Spiel. Immerhin hat sich der Offensivspieler aber nicht den befürchteten Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen.

Klub gibt Entwarnung bei Mark Uth, Davie Selke und Timo Hübers

Denn am Dienstagnachmittag konnte die medizinische Abteilung sowohl bei Uth und Davie Selke (Verdacht auf muskuläre Verletzungen) als auch bei Timo Hübers (Zusammenstoß mit dem Kopf) Entwarnung geben. Uth und Selke begaben sich nach ihrer Behandlung am Geißbockheim zur MRT-Untersuchung in die Media-Park-Klinik. Bei beiden konnten strukturelle Verletzungen ausgeschlossen werden. Über eine Rückkehr ins Training werden die Mannschaftsärzte in Absprache mit den Physiotherapeuten und dem Trainerteam von Tag zu Tag entscheiden, hieß es. Noch besser sehe es bei Timo Hübers aus. Alle Tests, die nach einer Kopfverletzung routinemäßig vorgenommen wurden, seien unauffällig verlaufen. Der Innenverteidiger kann am Mittwoch in die Vorbereitung auf das BVB-Spiel einsteigen.

Neue Personalsorgen hätte der FC auch so gar nicht gebrauchen können, denn bereits die verletzten Dejan Ljubicic, Linton Maina, Jan Thielmann, Steffen Tigges und Florian Dietz standen dem Coach in Osnabrück bereits nicht zur Verfügung.

Dafür ist der finanzielle Spielraum für den Klub wieder ein bisschen größer geworden, um möglicherweise noch einmal auf dem Transfermarkt reagieren zu können. Die Kölner haben auf jeden Fall schon mal 431.200 Euro mehr in der Kasse. So viel gibt es für das Erreichen der zweiten Runde, die am 1. Oktober ausgelost und am 31. Oktober/1. November ausgetragen wird.

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