1. FC KölnChristian Keller spricht sich für „sichere Pyro“ in Stadien aus

Lesezeit 2 Minuten
Fans des 1.FC Köln brennen beim Spiel gegen Bayer Leverkusen auf der Südtribüne in Köln Pyrotechnik ab.

Fans des 1.FC Köln brennen beim Spiel gegen Bayer Leverkusen auf der Südtribüne in Köln Pyrotechnik ab.

FC-Geschäftsführer Christian Keller ist für „sichere und legale Pyro“ in Bundesliga-Stadien. Zudem sieht der 44-Jährige „kein spezifisches Problem des 1. FC Köln“.

Das Abbrennen von Pyrotechnik ist in Bundesliga-Stadien verboten. Dennoch werden Leuchtfackeln und andere pyrotechnische Gegenstände immer wieder auf die Ränge geschmuggelt und abgefeuert - insbesondere von der aktiven Fanszene und Ultra-Gruppierungen.

Geschäftsführer Christian Keller vom 1. FC Köln hat sich nun gegen ein allgemeines Verbot von Pyrotechnik in den Stadien und stattdessen für einen gewissenhaften Umgang damit ausgesprochen. „Wir alle wollen eine Fußballkultur – und da gehört sichere und legale Pyro ein Stück weit mit dazu“, sagte Keller in einem „kicker“-Interview (Montag).

Es dürfe natürlich „niemandem etwas passieren, das ist entscheidend“, sagte Keller. Ganz sicher sei aber „in jedem Fall, dass das planbefreite Verteilen von Strafen auch zukünftig nicht dazu führen wird, dass wir weniger Pyro in den Stadien sehen werden“.

Kölns Geschäftsführer Christian Keller

Kölns Geschäftsführer Christian Keller

Auch FC-Trainer Steffen Baumgart hatte jüngst erklärt, es könne in den Bundesliga-Stadien nicht weiterghehen wie bisher. „Mit Verboten erreichst du in der Fußball-Szene nichts – in keinem Stadion der Welt. Das sieht man doch seit Jahren“, sagte der 51-Jährige zu dem Thema. „Ich weiß nicht, ob man Pyros in Stadien legalisieren sollte. Aber es muss ein Umdenken stattfinden, um das reguliert zu bekommen.“

Christian Keller: „Kein spezifisches Problem des 1. FC Köln“

Keller will noch einen Schritt weiter gehen. „Dass ich mir in meiner Funktion als Geschäftsführer weniger Pyros wünsche, ist klar“, sagte der 44-Jährige mit Blick auf die vielen Geldstrafen, die sein Verein zuletzt kassiert hat. Zuletzt hatte das Bundesgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zwei hohe Strafen gegen den 1. FC Köln mit einer Gesamthöhe von 177.200 Euro bestätigt.

„Wir müssen einen Weg finden, wie wir die Fankultur einerseits und die daraus resultierenden Strafen andererseits in ein ausgewogenes Verhältnis bekommen“, erklärte er: „Seit April und der Rückkehr der Fans ins Stadion liegen die Strafen weit über dem Durchschnitt der Zeit davor. Das haben wir intern thematisiert und ich gehe davon aus, dass wir zukünftig wieder eine solide Balance hinkriegen. Wobei es kein spezifisches Problem des 1. FC Köln ist.“

Deshalb sehe er den Deutschen Fußball-Bund in der Pflicht. „Wenn es die Agenda zulässt, würde ich mir schon wünschen, dass man das Thema Kommunikation mit den aktiven Fans noch einmal ganz von vorne und komplett neutral angeht und den Dialog wieder aufgreift“, sagte Keller. (oke, dpa)

KStA abonnieren