Auch der FC atmet aufHeldt: „Kann es kaum erwarten, bis es wieder los geht"

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Sportchef Horst Heldt (r.) zieht am Donnerstag mit zur Mannschaft von Trainer Markus Gisdol ins Quarantäne-Hotel am Heumarkt.

Köln – Für die Profis und einige Teammitglieder des 1. FC Köln heißt es am Donnerstagmittag auf unbestimmte Zeit Abschied nehmen von ihren Familien oder Partnerinnen. Die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag war vorerst die letzte, die sie  in heimischen Betten verbracht hatten. Vor der Wiederaufnahme der Bundesliga in der zweiten Mai-Hälfte steht ab sofort die teaminterne Isolation an.

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Am späten Mittwochnachmittag unterzogen sich Spieler und Stab des Bundesligisten einem dritten Corona-Test. Das Gesundheitsamt der Stadt Köln hatte dem Klub schon zuvor grundsätzlich die Erlaubnis erteilt, am Donnerstagnachmittag nach rund zwei Monaten Pause wieder ein reguläres Mannschaftstraining aufzunehmen. Die Spieler, die einen negativen Test vorweisen können, werden sich ab sofort also auch in Zweikämpfen duellieren können.

Vertrauensvorschuss

Die Kölner Verantwortlichen atmeten ebenso wie ihre Kollegen in der Bundesliga auf, dass die Klubs die Saison in der Bundesliga zu Ende spielen dürfen. „Für den 1. FC Köln ist diese Entscheidung der Politik von existenzieller Bedeutung und deshalb begrüßen wir sie natürlich. Diesen Vertrauensvorschuss nehmen wir alle sehr ernst und stellen unsere persönlichen Interessen zurück, um es möglich zu machen, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann“, sagt Geschäftsführer Alexander Wehrle. Die Grundlage dafür sei ein striktes medizinisches Konzept, von dessen Tragfähigkeit man überzeugt sei. „Wenn unter diesen Voraussetzungen in der Bundesliga Fußball gespielt werden kann, hat das eine enorme Signalwirkung für alle anderen Sportarten und den gesamten Amateur- und Breitensport. Deshalb möchten wir uns bei der DFL bedanken.“

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Auch Sportchef Horst Heldt zeigt sich erfreut: „Wir sind immer noch in einer schwierigen Situation als Gesellschaft im Kampf gegen die Pandemie. Trotzdem überwiegt bei uns allen ein Gefühl der Erleichterung und Vorfreude: Wir dürfen wieder Fußball spielen. Das ist weit mehr als unser Job, das ist unsere Leidenschaft, und ich kann es kaum erwarten, wenn es wieder um Punkte für den FC, für unsere Fans und unsere Stadt geht.“

Quartier am Heumarkt

Im Anschluss an das Mannschaftstraining geht es für ein rund 35-köpfiges Team in Isolation. Im Hotel Dorint am Heumarkt, inmitten der Stadt, beziehen Mannschaft, Trainerstab, Funktionsteam und Sportchef Heldt vorerst bis zur Wiederaufnahme der Bundesliga Quartier, das der Verein „Quarantäne ähnlich“ nennt. Der FC hatte sich auch nach Alternativen außerhalb Kölns umgesehen, doch die ließen sich nicht realisieren oder wurden verworfen.

Die Vorgaben für eine Hotel-Unterbringung im Hygienekonzept der DFL sind streng. Abwechslung wird kaum vorhanden sein: Dem Team bleibt der Zugang zum angrenzenden Fitnessstudio, zum Wellnessbereich oder zur großen Bar verwehrt. Nach draußen können Spieler und Stab auch nicht gehen, ansonsten würden sie  in der Fußgängerzone zwischen Gürzenich und Schildergasse stehen. Auch deshalb bleibt das Geißbockheim das Zentrum der täglichen Vorbereitung auf den Restart mit einem Heimspiel ohne Fans gegen Mainz. Im Grüngürtel hat der Verein Räumlichkeiten für Besprechungen und Behandlungen, auch Laufeinheiten sind möglich.

Czichos wieder dabei

In häuslicher Quarantäne bleiben die positiv getesteten, aber weiterhin symptomfreien Profis Ismail Jakobs und Niklas Hauptmann. Zum Team zählen wird dagegen auch Verteidiger Rafael Czichos, der nach seiner Halswirbel-OP aber frühestens in den letzten Saisonspielen zur Verfügung stehen dürfte.

Der Verein existiert vorerst in drei Gruppen: Da ist das Team um Trainer Markus Gisdol in Isolation im Hotel. Wehrle oder Kommunikationschef Tobias Kaufmann zählen zu der kleinen Gruppe, die zwar nicht im Dorint wohnen, aber unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln noch losen Kontakt zum Team haben werden. Und  dann sind da die Mitarbeiter, die  komplett abseits von den Profis ihrer Arbeit nachgehen werden – entweder am Geißbockheim oder aus dem Homeoffice.

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