FC-Trainer Baumgart„Wir müssen uns wieder mehr belohnen"

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Steffen Baumgart am Dienstag während des FC-Trainings

Köln – Am 11.11. war Steffen Baumgart in Köln erst als „Schweinhorn“ auf dem Trainingsplatz, dann als spießiger Callcenter-Mitarbeiter im Haus Unkelbach gefeiert worden. Doch das jecke Treiben ist beim Trainer des 1. FC Köln längst wieder abgehakt. Spätestens seit Anfang der Woche dreht sich beim frisch rasierten Coach alles um die Vorbereitung auf das kommende Bundesligaspiel am Sonntag (17.30 Uhr) beim formstarken FSV Mainz 05.

Mit den Leistungen seiner Mannschaft war der frühere Stürmer zuletzt fast immer zufrieden, das betonte er nach der Einheit am Dienstag erneut. Doch auf die Punkteausbeute traf zuletzt nicht mehr so zu. Seit vier Bundesligaspielen wartet der FC auf den Sieg. Allerdings lässt sich auch das relativieren, denn gegen Bayer 04 Leverkusen und Union Berlin sprangen immerhin zwei Unentschieden heraus. Und zwischendurch gelang den Kölnern durch einen Erfolg beim VfB Stuttgart der Einzug ins Pokal-Achtelfinale.

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Doch man merkte Baumgart an, dass er wieder richtig abliefern will. So wie zu Saisonbeginn. Ja, die Mannschaft sei auf einem guten Weg, sie entwickle sich  kontinuierlich weiter und die Leistungen machten Hoffnung, so Baumgart. Doch für ihn stehen Aufwand und Ertrag  derzeit in einem Missverhältnis. „Ich hoffe einfach, dass wir uns wieder mehr belohnen. Und zwar mehr mit Siegen als mit Unentschieden.“

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Skhiri in Mainz noch keine Option

Ellyes Skhiri sollte nach der Länderspielpause eigentlich wieder seinen Teil dazu beitragen. Seitdem der Dauerläufer im defensiven Mittelfeld verletzt fehlt, hat der FC keine Bundesligapartie mehr gewinnen können. Das wollte Baumgart  allerdings nicht so hoch hängen. Doch die Hoffnungen, dass Skhiri dem FC bereits in Mainz wieder zur Verfügung stehen könnte, die haben sich nicht erfüllt. Der Tunesier macht zwar erkennbar Fortschritte, arbeitet überwiegend individuell mit Reha-Trainer Leif Frach. Doch an seine Rückkehr ins Mannschaftstraining war bisher noch nicht zu denken. In Mainz wird der 26-Jährige deshalb noch keine Option für Baumgart sein: „Für Sonntag würde ich Ellyes nicht einplanen.“ Im Heilungsprozess nach einer Fraktur sei Vorsicht geboten, eine genaue Prognose noch nicht möglich. Auch nicht, ob  Skhiris am Wochenende drauf im Derby gegen Gladbach mitwirken kann. Neben Skhiri fehlte am Dienstag erneut auch der erkältete Mark Uth. Der Offensivspieler soll am  Donnerstag wieder ins Mannschaftstraining zurückkehren.

Länderspiel-Fahrer überzeugen

Doch überwiegend hatte die Länderspielpause  für den FC Erfreuliches gebracht. Neue Verletzungssorgen blieben aus, und gleich mehrere Spieler hatten Erfolgserlebnisse und konnten Selbstvertrauen tanken. Louis Schaub erzielte zwei Tore für Österreich gegen Israel, Dejan Ljubicic freute sich im Spiel gegen Moldawien über sein Premieren-Tor für die Alpenrepublik. Ondrej Duda traf für die Slowakei gegen Slowenien und Malta insgesamt sogar vier Mal. Der wiedergenesene Tim Lemperle für die deutsche U20 beim 1:1 gegen Portugal. Und Mathias Olesen debütierte für die A-Nationalmannschaft Luxemburgs. Für die Bundesliga hat das aber wenig bis gar keine Bedeutung.

Steffen Baumgart hatte zu Beginn seiner Amtszeit beim FC erklärt, dass es sein erstes persönliches Ziel sei, noch am 11.11. Trainer der Kölner zu sein. Das hat er locker und mit Bravour geschafft. Nachgefragt, was nun das nächste sei, antwortete Baumgart: „Auf dem Wagen zu sitzen, aber dann müssten wir einen auch haben.“ Denn noch weiß niemand, ob  in Zeiten der Pandemie am 28. Februar ein großer Zeiten  Rosenmontags-Zug mit Beteiligung des FC stattfinden. Und ebenfalls ist ungewiss, in welche Richtung sich der FC in der Bundesliga entwickelt. Bisher gibt es allerdings mehr Grund für Zuversicht.

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