1. FC Köln in den USABaumgart gibt Auskunft zur Stürmerfrage – Mark Uth bereitet Sorgen

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Steffen Baumgart in Austin

Steffen Baumgart in Austin

Der 1. FC Köln trainiert in Austin und wird dort am Samstag gegen den VfB Stuttgart antreten - mit einer überraschenden FC-Aufstellung.

Steffen Baumgart ist mit dem 1. FC Köln 8500 Kilometer weit und über sieben Zeitzonen hinweggereist, um am Samstag über seinen Schatten zu springen: Denn im Testspiel gegen den VfB Stuttgart im Q2-Stadion von Austin plant der Trainer erstmals nach anderthalb Jahren Amtszeit, seine Mannschaft mit einer Dreier-Abwehrkette auflaufen zu lassen.

Zwar gibt es personelle Zwänge, Baumgart stehen nur 14 gesunde Feldspieler zur Verfügung, darunter die A-Jugendlichen Tidiane Touré und Max Finkgräfe sowie Georg Strauch und Joshua Schwirten aus der Regionalliga-Mannschaft. Aber der Coach möchte seine Version einer Dreierkette ganz grundsätzlich ausprobieren, wenngleich er feststellt: „Es ist eigentlich nicht mein System.“

1. FC Köln traininert in Austin

Der 1. FC Köln bei seinem Trainingsauftakt in Austin/Texas

Viel erwartet Baumgart insgesamt nicht mehr vom letzten Fußballspiel der Kölner in diesem Jahr. „Wir machen ein Freundschaftsspiel und freuen uns drauf. Wir hoffen, dass alle gesund bleiben, aber eine Bedeutung hat es nicht mehr für uns“, sagte Baumgart beim Gespräch im Q2-Stadion, wo die Partie um 15 Uhr Ortszeit (22 Uhr MEZ/Live bei Dazn) angepfiffen wird.

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Baumgart will offensive Dreierkette testen

Baumgart stellt allerdings klar, dass er nicht auf den jüngsten Trend aufspringen und seiner Mannschaft eine Dreierkette mit zwei zusätzlichen defensiven Außenspielern verordnen wird. Der Trainer will sich treu bleiben, seine Version der Dreierkette soll eine offensive sein. Die Zuschauer in Austin werden also eine interessante Kölner Formation erleben. 6000 Tickets waren am Freitag verkauft für das 21 000 Zuschauer fassende Stadion. Allerdings sind die örtlichen Fußballfans durchaus verwöhnt. Der Austin FC erreichte in der vergangenen Saison das Playoff-Halbfinale und nimmt in der neuen Saison an der Champions League des Verbands von Nord- und Mittelamerika teil.

Nach drei Bundesliga-Niederlagen vor der WM-Pause ist der Schwung bei den Kölnern ein wenig dahin. „Wir wissen, was für ein halbes Jahr wir hinter uns haben. Die Stimmung bei uns ist unabhängig von den Ergebnissen eigentlich immer gut. Aber wenn wir uns die Jungs angucken, sind die froh, wenn wir uns dann bald mal nicht mehr sehen“, sagt Baumgart.

Wenn die Saison am 21. Januar mit dem Heimspiel gegen Werder Bremen ihre Fortsetzung findet, hofft der Coach auf die Rückkehr seiner Verletzten. „Ich hoffe, dass wir dann wieder einen sehr, sehr vollen Kader haben und die Entscheidungen für den Trainer etwas wieder weniger einfach werden. Und dass die Breite des Kaders dann wieder hergibt, was uns im letzten Jahr ausgezeichnet hat“, sagt Baumgart.

Drei FC-Profis werden in Austin behandelt

Drei Profis werden in diesen Tagen in Austin behandelt. Mark Uth, der seit dem Pokal-Aus in Regensburg Ende Juli aus, eine Schambein-Operation hat noch nicht den erhofften Effekt gehabt. „Bei Mark geben wir keine Prognosen. Bei einem Bruch weiß ich, was passiert; bei einem Kreuzbandriss weiß ich, was passiert. Aber bei Marks Verletzung wissen wir nicht, was passiert und inwieweit das gut wird oder nicht. Die Ursache der Schmerzen ist gefunden, aber wir werden die Schmerzen nicht los“, erklärt Baumgart. Dejan Ljubicic fällt nach seinem Innenbandriss weiter aus, der Österreicher wird schwer vermisst. „Wir gehen davon aus, dass er Anfang Januar wieder mit dem Mannschaftstraining beginnt“, sagt Baumgart: „Dann blieben noch drei Wochen, bis die Saison wieder losgeht. Wir hoffen, dass alles gut läuft.“

In beiden Richtungen kann etwas passieren
Steffen Baumgart über die personelle Planung beim FC

Benno Schmitz erlitt gegen Bayer 04 Leverkusen eine Verletzung im Oberschenkel, auch Schmitz dürfte zum Pflichtspielauftakt wieder bereit sein. Tim Lemperle absolvierte am Freitag immerhin sein drittes Balltraining auf dem Platz. Der Angreifer fehlte wegen einer Sprunggelenksverletzung seit Ende September. „Wir werden ihn nun athletisch aufbauen. Der Schliff kommt dann Anfang bis Mitte Januar“, sagt Baumgart.

Am Freitag stieß auch Christian Keller zum FC-Tross, der Geschäftsführer hatte zunächst Termine in New York wahrgenommen. In den nächsten Tagen wollen sich die Kölner Verantwortlichen in Klausur begeben und die weiteren personellen Möglichkeiten ausloten. „Wir werden uns alles anschauen, und wenn Sie mir die Stürmerfrage stellen wollen: Auch in diesem Bereich werden wir gucken“, erklärte Baumgart, der jedoch keine Forderungen stellen wird. „Ich wünsche mir nie etwas. Wir werden uns hinsetzen und besprechen, was gut war und was nicht. Wir sind auf zwei, drei Sachen vorbereitet“, erläutert der Trainer. Es gehe ja nicht allein darum, welche Spieler dazukommen könnten, „manchmal ist es auch ein Gehen. In beiden Richtungen kann etwas passieren.“

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