1. FC Köln reist nach München„Kopf hoch, Brust raus – und alles nach vorn“

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BaumgartPlatz

Steffen Baumgart fordert von seinen Spielern ein aktives Auftreten - und lebt das auch vor. 

Köln – Steffen Baumgart hatte es bereits mehrfach angekündigt, und so war es dann keine Überraschung mehr, als er am Freitag tatsächlich ankündigte, mit dem 1. FC Köln in der Absicht nach München zu reisen, den FC Bayern in der Allianz-Arena zu besiegen. Dieser Wille ergibt sich aus Baumgarts Einstellung zum Wettbewerb. Es liegt außerhalb seiner Vorstellungskraft, in ein Fußballspiel zu gehen und abzuwarten, was der Gegner unternimmt. Und wer mitspielt, spielt auf Sieg. „Sich zu messen, bedeutet für mich, eine eigene Idee umsetzen und gewinnen zu wollen. Dass dafür vieles klappen muss, ist mir klar. Aber wir werden unser Spiel nicht verändern. Darum heißt es: Kopf hoch, Brust raus – und alles nach vorn.“

Baumgart betonte vor dem Spiel den Lerneffekt, den seine Spieler in einer Partie gegen die Bayern erzielen werden, unabhängig vom Ausgang. „Verloren ist verloren. Aber es wird ein Spiel sein auf unserem Weg.“

Baumgarts dürftige Bilanz

Seine persönliche Bilanz als Trainer gegen den Rekordmeister ist bislang eher dürftig, in den beiden Bundesligaduellen, die er mit dem SC Paderborn gegen die Münchner bestritt, verlor seine Mannschaft jeweils 2:3, im Pokal unterlag Paderborn den Bayern als Zweitligist einmal 0:6. „Trotzdem waren die Spiele oft gut“, merkt Baumgart an: „Die Jungs sollen anfangen, an Sachen zu glauben. Das schließt ein, mit dem Glauben nach München zu fahren, etwas erreichen zu können.“

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In den Ligaspielen gerieten Baumgarts Teams jeweils früh in Rückstand – jeweils durch Serge Gnabry. Dennoch waren die Paderborner jeweils gut im Spiel – die Niederlagen ergaben sich nicht aus ihrem offensiven Ansatz, sondern am Ende daraus, dass die Bayern schlicht die deutlich besseren Spieler auf dem Platz hatten. Baumgarts Kölner Bundesligakader dürfte stärker sein als die Gruppe aus Paderborn, mit der er es einst mit den Bayern aufnehmen wollte. Außerdem sind die Kölner kein Aufsteiger, sondern spielen das dritte Jahr in Folge in der Bundesliga. Dennoch gibt sich Baumgart zwar der Vorfreude hin, ohne jedoch naiv zu sein: „Das kann ein geiler Kick werden. Es ist das letzte Spiel am Sonntag, da werden viele Leute drauf gucken – was kann man mehr wollen? Wir wissen aber: Das kann auch böse ausgehen.“

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Die Kölner haben in den vergangenen Jahren besonders unter Robert Lewandowski gelitten, der Weltfußballer hält auch einen Torrekord gegen den FC: 14 Treffer erzielte der Pole in 15 Spielen gegen Köln, die Marke teilt er sich mit Jupp Heynckes, der allerdings 21 Partien brauchte, und Gerd Müller (25). Ein spezielles taktisches Mittel gegen den Stürmer hat sich Baumgart dennoch nicht überlegt. „Die Qualität geht ja nicht nur von ihm aus, sondern von der gesamten Mannschaft“, sagt der Coach.

Ehizibue mit guten Aussichten

Fehlen wird den Kölnern Timo Hübers, der Innenverteidiger pausiert wegen einer Knieverletzung. „Es ist nichts Schlimmeres, wir wollen nur kein Risiko eingehen“, sagte Baumgart am Freitag. Für Hübers wird der Spanier Jorge Meré in die Startformation rücken. Kingsley Ehizibue, der schnelle Niederländer, spielt nach seiner späten Einwechslung gegen Hertha BSC (3:1) nach Aussage seines Trainers eine „sehr große Rolle“ für die erste Elf gegen die Bayern. Erstmals in einem Profikader wird am Sonntag Kölns Torwarttalent Jonas Urbig stehen. Der 18-Jährige ersetzt Ersatzkeeper Marvin Schwäbe, der eine Handverletzung erlitten hat.

Voraussichtliche Aufstellungen: München: Ulreich - Stanisic, Upamecano, Süle, Davies - Kimmich, Goretzka - Sané, Müller, Gnabry - Lewandowski. – Köln: Horn - Ehizibue, Meré, Czichos, Hector - Skhiri - Ljubicic, Uth, Kainz - Thielmann, Modeste.

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