Eine mögliche Einigung für Tom Krauß zwischen Mainz 05 und dem 1. FC Köln könnte mit einer speziellen Transferkonstellation erreicht werden.
Tom Krauß nach Köln?So könnte der Deal zwischen dem FC und Mainz 05 laufen

02.05.2025, Baden-Württemberg, Heidenheim: Fußball: Bundesliga, 1. FC Heidenheim - VfL Bochum, 32. Spieltag, Voith-Arena. Bochums Tom Krauß reagiert im Spiel. (zu dpa: ´Bochum nur 0:0 in Heidenheim - Bundesliga-Abstieg rückt näher») Foto: Harry Langer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Lukas Kwasniok, der neue Cheftrainer des 1. FC Köln, machte während seiner Vorstellung am Mittwoch deutlich, dass er bereits von weiten Teilen des Kaders des Bundesliga-Aufsteigers überzeugt ist. Der Trainer ist der Aufassung, dass seine neue Mannschaft schon jetzt überwiegend Bundesliga-Niveau hat und für den Kampf um den Klassenerhalt – und um dieses Ziel wird es vorerst gehen – gerüstet ist.
„Wir werden etwas zaubern und mit diesem Kader in der Bundesliga sofort konkurrenzfähig sein. Die Mannschaft hat die Qualität, in der Bundesliga zu bestehen, ein unangenehmer Gegner zu sein und an der ein oder anderen Stelle für Spektakel zu sorgen. Das ist unser Ziel und das geht jetzt schon“, sagte der 44-Jährige im Brustton der Überzeugung. Doch trotz des „Vertrauens“ in den Kader ist für Kwasniok klar, dass die Mannschaft noch verstärkt werden muss. „Wir schauen überall, es wäre fahrlässig, das nicht zu tun. Ein ehemaliger Vorgesetzter von mir hat immer gesagt: Wir arbeiten in einem fahrenden Zug“, sagte Kwasniok und rechnet neben Zugängen wohl auch mit dem einen oder anderen Abgang.
Auf mehreren Positionen hat der FC noch Bedarf, im Tor, in der Innenverteidigung, auf der Rechtsverteidiger-Position und vor allem im Mittelfeldzentrum. Da wird es für den FC vor allem darum gehen, Eric Martel, der als Kapitän die U21-Nationalmannschaft ins EM-Finale geführt hat, zu halten. Bekanntlich läuft sein Vertrag bereits im kommenden Jahr aus. Doch Martel ist der einzige Sechser im Kader, deshalb sucht der FC auf dieser Position.
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Tom Krauß bis 2027 an Mainz 05 gebunden
Großes Interesse der Kölner besteht bekanntlich am Mainzer Tom Krauß (24), der vertraglich bis 2027 an den FSV gebunden ist. Da Martel und Krauß unterschiedliche Spielertypen sind, könnten sie – so die Vorstellung des FC – auch gut zusammen auflaufen. Der frühere U21-Nationalspieler, so heißt es, soll sich ebenfalls einen Wechsel ans Geißbockheim gut vorstellen können. Zumal er beim FC weitaus bessere Aussichten auf deutlich mehr Spielzeit oder einen Stammplatz hätte.
Doch noch hakt es an den unterschiedlichen Ablöse-Vorstellungen. Die Mainzer, die 2023 für Krauß noch rund 6,5 Millionen Euro Ablöse an RB Leipzig zahlten, wollen den Mittelfeldspieler nicht – wie vom FC nach den durchaus kostspieligen Transfers von Isak Johannesson und Ragnar Ache aus finanziellen Gründen bevorzugt – noch ein weiteres Mal verleihen, sondern würden ihn nur verkaufen. In der vergangenen Saison war Krauß bereits in der Hinrunde (mit wenig Erfolg) an Luton Town ausgeliehen worden, in der Rückrunde in Bochum konnte er trotz des Abstiegs des VfL überzeugen. Die Mainzer wollen jetzt mindestens die Hälfte der an Leipzig gezahlten Ablöse wieder hereinholen. Unter Zugzwang ist der Sechste der vergangenen Saison nicht. Das sind folglich unterschiedliche Vorstellungen zwischen den Klubs.
Doch nach Informationen dieser Zeitung erscheint eine Einigung jetzt sogar in den kommenden Tagen möglich. „Ich kann ein Gespräch mit Thomas Kessler bestätigen. Wir haben Köln genehmigt, mit Tom Krauß zu sprechen. Der FC kann auf uns zukommen, wenn er Interesse am Spieler hat“, sagt der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. FC-Sportdirektor Kessler will auf Anfrage derzeit öffentlich keine Auskunft zu Transfers geben.
Der erfahrene Verhandler Heidel legt allerdings Wert darauf, dass er selbst überhaupt kein Problem damit hätte, wenn der zuverlässige Krauß in Mainz bliebe. Doch bei FSV-Erfolgscoach Bo Henriksen hat Krauß derzeit so gut wie keine Chance. An den starken Kaishu Sano und Nadiem Amiri scheint für ihn kein Vorbeikommen zu sein. Und mit einem unzufriedenen Spieler, so denkt offenbar Henriksen, scheine ohnehin keinem geholfen zu sein.
Deshalb erscheint noch vor dem Mainzer Trainingsauftakt zu einer Einigung nach folgendem Modell möglich: Der FC zahlt für die kommende Saison eine überschaubare Ausleihgebühr von rund 250.000 Euro. Nach der Spielzeit 2025/26 dann würde eine Kaufpflicht für den FC in Höhe von rund drei Millionen Euro greifen. Diesem Deal, so heißt es, würden die Mainzer zustimmen. Die Kölner dagegen bestanden zwar erst auf eine Kaufoption. Doch mittlerweile soll es am Geißbockheim Signale geben, dass die FC-Gremien auch einer Ausleihe samt einer in 2026 greifenden Kaufpflicht zustimmen könnten. Sollten sich alle Seiten noch einig werde, dann würde Tom Krauß am 7. Juli dann knapp 200 Kilometer nördlich von Mainz auf dem Trainingsplatz stehen: und zwar beim 1. FC Köln.