1. FC KölnSteffen Baumgart äußert klaren Wunsch für die Stürmersuche im Winter

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1. FC Köln, Training, von links: Steffen Baumgart, Davie Selke (1. FC Köln). 30.10.2023, Bild: Herbert Bucco

1. FC Köln, Training, von links: Steffen Baumgart, Davie Selke (1. FC Köln). 30.10.2023, Bild: Herbert Bucco

Der FC-Coach hat sein Vertrauen in FC-Stürmer Davie Selke nicht verloren, sucht aber dennoch nach einer offensiven Verstärkung.

Die Krise des 1. FC Köln ist vor allem eine Krise der Offensive. Nur neun Tore hat Steffen Baumgarts Mannschaft in den ersten elf Saisonspielen erzielt, vor einem Jahr waren es zum gleichen Zeitpunkt bereits zehn mehr. Keine Mannschaft der Liga hat im ersten Saisondrittel so schlecht getroffen wie die Kölner.

Zwar lässt die Abwehr derzeit deutlich zu viele Großchancen zu. Dennoch ist die Kölner Defensivbilanz bislang kaum schwächer als vor einem Jahr, als Jonas Hector noch in der Viererkette agierte und Ellyes Skhiri davor. Mit 23 Gegentoren in elf Spielen steht Köln noh recht ordentlich da, in der Vorsaison waren es in den ersten elf Partien 22.

Dennoch dürften die Kölner ihre Suche nach einem defensiven Mittelfeldspieler fortsetzen. Im Sommer ging der Plan schief, einen Nachfolger für Skhiri zu verpflichten. Jacob Christensen gilt als Potenzialspieler, für Skhiris Rolle fehlt dem Dänen die Bundesliga-Erfahrung. Dejan Ljubicic, der die zentrale Rolle vor der Abwehr einnehmen sollte, steckt weiter im Formtief.

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Suche nach Mittelstürmer steht beim 1. FC Köln im Vordergrund

Allerdings steht die Suche nach einem Mittelstürmer im Vordergrund, das sagte Sportchef Christian Keller am Sonntag im „Doppelpass“ von Sport1. „Es steht ganz vorne auf der Agenda, noch einen Neuner zu holen. Da spielt aber Geld eine Rolle und das Scouting. Es ist eine riesige Herausforderung. Wir halten die Augen offen und sind da sehr aktiv. Ob es dann gelingt, im Winter einen Spieler zu verpflichten, werden wir sehen. Aber wir streben es auf jeden Fall an.“

Steffen Baumgart ist mit öffentlichen Aussagen zu seinem Kader stets zurückhaltend. Forderungen äußert der Chefcoach ohnehin nicht, und auch auf die Kraft des Wünschens möchte er nicht vertrauen. „Ich habe mit dem Wünschen aufgehört. Ich stelle mir lieber vor, dass wir bis zum Winter genügend Punkte holen. Dann können wir darüber sprechen, was möglich ist“, sagt der 51-Jährige, der zumindest mit seinem Stamm-Mittelstürmer zufrieden ist. „Davie Selke hat in einer schlechten Situation drei Tore gemacht. Wenn er das Selbstvertrauen hat, kann er das schon“, sagte Baumgart.

Baumgart äußert Wunsch bei der Stürmersuche

Und äußerte dann doch einen Wunsch: „Grundsätzlich würde ich mir einen Spieler wünschen, den ich nicht mehr entwickeln muss, sondern der schon Bundesliga gespielt hat oder von dem ich zumindest das Gefühl habe, ihn schon in der Bundesliga gesehen zu haben. Ich wünsche mir keinen, der vielleicht irgendwann mal hilft“, stellt der Trainer fest.

Abgesehen davon, dass treffsichere Mittelstürmer rar gesät sind, gibt es für die Kölner in Gesprächen mit möglichen Kandidaten ein Problem, das die Planung erschwert: Nach der Berufungsverhandlung in Lausanne steht noch immer die Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofs (Cas) über die Transfersperre sowie die Geldstrafe im Fall Potocnik aus.

Der Fußball-Weltverband (Fifa) hatte die Kölner wegen Anstiftung zum Vertragsbruch mit einer Sperre für zwei aufeinanderfolgende Transferperioden belegt. Diese Strafe war ausgesetzt worden. Denkbar ist nun eine Reduzierung auf eine Transferphase – doch sollte das Urteil erst im nächsten Jahr ergehen, wäre der FC im Winter nicht in der Lage, neue Spieler zu registrieren.

Transfersperre im Sommer nach einem Abstieg hätte drastische Folgen

Eine Transfersperre im Winter wäre wohl das geringere Übel, schließlich hofft der FC darauf, im Sommer wieder wirtschaftlich mehr Spielraum zu haben und Verbesserungen am Kader vornehmen zu können. Hinzu kommt das Risiko des Abstiegs: Sollte der Klub den Gang in die Zweite Liga antreten müssen, stünde der Kader vor einem gewaltigen Umbruch.

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