FC wartet auf Cas-UrteilLjubljanas Vize: „Sind nicht der große Gegner des 1. FC Köln“

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Der Sportgerichshof Cas hat seinen Sitz in Lausanne in der Schweiz.

Die Cas-Richter entscheiden jetzt, ob der 1. FC Köln mit einer Transfersperre belegt wird.

Der Cas fällt im Rechtsstreit um Jaka Cuba Potocnik wohl doch noch in diesem Jahr sein Urteil. Doch die Fronten bleiben verhärtet.

Steffen Baumgart hatte am Dienstag eine Befürchtung. Es könne womöglich mehrere Monate dauern, bis der Internationale Sportgerichtshof (Cas) im Transferstreit um den Stürmer Jaka Cuber Potocnik urteilt. Doch so lange dürfte die große Hängepartie für den 1. FC Köln nicht dauern – das ist jedenfalls die Auffassung von Experten.

Erwartet wird ein Urteil des Cas im November, spätestens Anfang Dezember. Auch, weil der Fall ein größeres öffentliches Interesse hervorruft und die nächste Transferperiode (ab dem 1. Januar) bereits ansteht.

1. FC Köln: Fifa soll Urteil gegen den FC detailliert begründet haben

Die Anhörung vor dem Cas in Lausanne war am Mittwoch gegen 15.30 Uhr zu Ende gegangen. Nach Informationen dieser Zeitung hat sich durch die Anhörung und Zeugenaussagen nichts Grundsätzliches verändert, auch überraschende neue Erkenntnisse soll es nicht geben. Die Fifa soll allerdings am zweiten Anhörungstag äußerst aufwendig und detailliert ihr Urteil vom vergangenen März gegen den FC begründet haben. Der Weltverband soll auf seinem Standpunkt beharrt haben.

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Der 1. FC Köln hofft weiterhin, dass das Urteil, man habe den damals 16-jährigen Potocnik zum Vertragsbruch angestiftet, annulliert wird und der Klub damit einer Sperre für zwei Transferperioden entgeht. Potocniks Ex-Klub Olimpija Ljubljana fordert wiederum eine Entschädigung von rund 2,5 Millionen Euro. Der Stürmer hofft ebenfalls auf einen Freispruch. Die Richter werden sich nun zurückziehen und ein Urteil erarbeiten.

Rund zwei Wochen vor der Anhörung vor dem Cas, das darf inzwischen als gesichert gelten, hatte der FC noch auf den letzten Drücker versucht, sich außergerichtlich mit Ljubljana zu einigen. Dafür war eine Kölner Delegation nach München gereist, um sich mit den Besitzern von Olimpija Ljubljana, dem Immobilienunternehmers Adam Delius (Präsident) und dessen Rechtsanwalt Dr. Christian Dollinger (Vizepräsident) zu treffen. Der FC bot offenbar eine hohe sechsstellige Summe, doch die Einigung scheiterte.

„Die Kölner haben ein Problem – nicht Olimpija Ljubljana“

Fraglich ist indes auch, was den Kölnern diese gebracht hätte. Denn unabhängig davon müssen die Cas-Richter den von der Fifa festgestellten Tatbestand der unrechtmäßigen Kündigung sowie der Anstiftung dazu prüfen und beurteilen. Zum Verlauf und Inhalt der Anhörung hüllen sich alle Parteien in Schweigen. Der FC wollte sich mit Hinweis auf ein „laufendes Verfahren“ nicht äußern. Ljubljana nur grundsätzlich. „Alle Parteien, also der 1. FC Köln, die Fifa und auch wir sind bei ihren Anträgen und auch Argumenten geblieben. Der Cas muss nun entscheiden. Ich möchte nur klarstellen: Wir sind ganz sicher nicht der große Gegenspieler oder Gegner des 1. FC Köln. Die Kölner haben ein Problem – nicht wir. Und das Problem ist das Urteil der Fifa. Wir von Olimpija Ljubljana können dem 1. FC Köln dabei nicht helfen“, sagte Olimpijas Vizepräsident Christian Dollinger.

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