Im AufwindFC besteht auch ohne Skhiri und ist der Rettung ganz nah

Lesezeit 3 Minuten
Die Kölner Kingsley Schindler (v.l.), Benno Schmitz, Torschütze Dejan Ljubicic, Eric Martel und Davie Selke bejubeln den Treffer zum 1:1 gegen Mainz.

Die Kölner Kingsley Schindler (v.l.), Benno Schmitz, Torschütze Dejan Ljubicic, Eric Martel und Davie Selke bejubeln den Treffer zum 1:1 gegen Mainz.

Erst trauerten die Kölner dem verpassten Sieg hinterher, doch beim 1:1 gegen Mainz gab es auch viel positive Erkenntnisse.

Unmittelbar nach dem Abpfiff überwog bei den Kölnern am Samstag noch die Enttäuschung über das 1:1 gegen den FSV Mainz 05. Denn angesichts des Chancenübergewichts des FC sprach beispielsweise Sportchef Christian Keller von zwei verlorenen Punkten, die aussichtsreichste Möglichkeit zum Siegtor vergab Linton Maina nach rund 70 Minuten. Und dann war da noch der Kölner Ärger über Schiedsrichter Benjamin Cortus, dem die Kontrolle über die Spielleitung in der hitzigen Schlussphase entglitten war.

Doch mit etwa Abstand konnte dem FC-Spiel auch viel Positives abgewonnen werden. Die Leistung stimmte, im dritten Spiel in Folge blieb die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart ohne Niederlage. Und dies gegen einen Gegner, der insbesondere zu Beginn unter Beweis gestellt hatte, dass er richtig gut drauf ist. Der FC hat offenbar seine Comeback-Qualitäten wiedergefunden und konnte erstmals seit dem zehnten Spieltag (3:2 gegen Augsburg) einen Punktgewinn nach Rückstand verbuchen.

Weiter acht Punkte Vorsprung auf Platz 16

Noch wichtiger dürfte aber sein, dass die Kölner auch nach dem 28. Spieltag weiterhin acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben. Der Klassenerhalt ist das vorrangige Saisonziel des Klubs, und dieser dürfte bei nur noch sechs ausstehenden Spielen nicht mehr in großer Gefahr sein. 34 Punkte haben in den vergangenen Jahren im Schnitt immer zur Rettung gereicht, der FC hat bisher 32 Zähler auf dem Konto.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Und die Kölner haben wieder Erkenntnisse gewonnen respektive Bestätigungen erhalten. Etwa die, dass mit Eric Martel (20) eine große Hoffnung im defensiven Mittelfeld heranwächst, und zudem Dejan Ljubicic nach seinem Leistungstief wieder in Form gekommen ist. Es war kein Zufall, dass es der Österreicher war, der nach dem Rückstand durch Torjäger Ludovic Ajorque (17.) dann in der 51. Minute nach Doppelpass mit Jonas Hector zum Endstand traf.

Ljubicic und Martel überzeugen

Ljubicic war die einzige Änderung im Vergleich zum Spiel in Augsburg (3:1), die Baumgart (gezwungenermaßen) vorgenommen hatte. Ellyes Skhiri saß seine Gelbsperre ab, für ihn agierte neben Martel Ljubicic auf der Sechser-Position. In der kommenden Saison könnte das zur Dauerlösung werden, denn Leistungsträger Skhiri wird den FC so gut wie sicher ablösefrei verlassen. „Es geht nicht darum, Ellyes zu ersetzen, sondern darum, die zweite Sechs zu spielen. Das hat Ljubi gut gemacht. Umso schöner, dass er sich mit dem Tor belohnt hat“, lobte Baumgart.

Für die Leistung des Schiedsrichters hatte der Trainer weniger nette Worte übrig. „Dass der Gefoulte noch eine Gelbe Karte kassiert, obwohl der andere das Foul macht und auch noch die Rudelbildung provoziert, das geht mir auf die Eier“, schimpfte Baumgart und bezog sich auf eine Szene in der Nachspielzeit, als Jan Thielmann und Dominik Kohr nach einem Foul des Mainzers aneinandergerieten. Cortus zeigte beiden Gelb, Kohr wurde aber nur für die Attacke mit gestrecktem Bein verwarnt und nicht wie Thielmann für die Rudelbildung. Baumgart tobte, sah rot und von Cortus Gelb. Es war seine dritte Verwarnung in der Saison und seine zehnte insgesamt. Nur ein Trainer hat mehr: Mainz’ Bo Svensson kommt auf zwölf.

KStA abonnieren