FC-Transfers1. FC Köln verpflichtet Toni Leistner – Sobiech und Koziello gehen

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Toni Leistner beim Medizincheck am Donnerstag in Poll

Köln – In der Saison 2017/18 blickte  der 1. FC Köln zwar vom Start weg in den Abgrund. Doch war der Verein zu dieser Zeit ein Bundesligist und Europa-League-Teilnehmer, da schien die Zweite Liga weit weg. Allerdings hatten die FC-Verantwortlichen das Unterhaus stets im Blick, das bewies ein Transfer im Sommer nach dem Abstieg: Damals verpflichteten die Kölner den zweitstärksten Zweikämpfer der Zweitliga-Saison 2017/18 – Lasse Sobiech vom FC St. Pauli. Rund 74 Prozent seiner Duelle hatte der Verteidiger gewonnen, besser war nur sein Mannschaftskollege Philipp Ziereis. Auf Platz drei der Zweikämpfer-Tabelle stand ein Fußballer, der sich am Donnerstag in Köln vorstellte: Toni Leistner, der mit Union Berlin eine bemerkenswerte Saison 2017/18 gespielt hatte, um anschließend zu den Queens Park Rangers in die zweite englische Liga zu wechseln.

Leihe mit Kaufoption

Der 29-Jährige absolvierte am Donnerstag die medizinische Untersuchung in Poll, am Abend bestätigte der FC die Verpflichtung  auf Leihbasis bis zum Saison-Ende. „Toni kommt topfit zu uns. Er ist ein schneller und robuster Spieler, extrem kopfball- und zweikampfstark“, sagt FC-Geschäftsführer Horst Heldt. Die Kölner haben sich eine Kaufoption für Leistner gesichert.

Schon im Sommer 2018 befasste sich der FC mit dem Innenverteidiger, doch holte man neben Sobiech noch Rafael Czichos. Leistner, gebürtiger Dresdner und in 119 Pflichtspielen für Union Berlin auf dem Platz, wurde in London auf Anhieb Kapitän und Abwehrchef. Nach einem schwachen Saisonstart mit vier Niederlagen in Serie stabilisierte sich die Mannschaft, schaffte es jedoch nicht mehr in die Playoffs um den Aufstieg in die Premier League. Im FA-Cup stießen die Queens Park Rangers ins Achtelfinale vor, das war ihnen zuletzt vor 22 Jahren gelungen.

Beliebt bei den Fans

Auch für Leistner persönlich war es kein schlechtes Jahr. Er wurde der Spieler mit den meisten klärenden Aktionen der Liga, die Fans mochten ihn. Im Londoner Norden hatte zuvor ein deutscher Innenverteidiger die Herzen des Publikums erobert; Per Mertesacker war als der „Big Fucking German“ – kurz: „BFG“ in die Geschichte des FC Arsenal eingegangen. An der Loftus Road besangen die Fans der Queens Park Rangers nun Leistner als ihren „BFG“, allerdings weniger derbe: Den „Big Friendly German“ nannten sie ihn, den „großen, freundlichen Deutschen“.

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Leistner zahlte mit Leistung zurück. In 43 der 46 Ligaspiele stand er in seiner ersten Saison auf dem Platz. Auch in der laufenden Spielzeit war er zunächst Stammspieler, zeitweise erneut Kapitän. Sein letztes Spiel absolvierte er an Neujahr beim 6:1-Erfolg über Cardiff City. Am Dienstag beim 1:2 gegen die Blackburn Rovers saß er allerdings nur auf der Bank.

Im Kölner Kader soll er nun Lasse Sobiech (29) ersetzen, der an Royal Excel Mouscron ausgeliehen wird. „Lasse kam bei uns zuletzt kaum zum Einsatz. Deshalb ist der Wechsel genau der richtige Schritt“, sagt FC-Geschäftsführer Horst Heldt. Trainer der Belgier ist Bernd Hollerbach, der in der Saison 2017/18 Trainer beim Hamburger SV war und dort offenbar mitbekam, dass drüben beim FC St. Pauli ein überragender Zweikämpfer spielte.

Koziello nach Paris?

Am Tag vor Ende der Winter-Transferzeit standen die Kölner vor weiteren Abschlüssen. Vincent Koziello wird wohl zum FC Paris in die zweite französische Liga wechseln. Rechtsverteidiger Matthias Bader (22), der schon seit dem Jahreswechsel nicht mehr mit den FC-Profis trainiert, soll an Darmstadt 98 ausgeliehen werden.

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