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Ein Bild, das Bände spricht1. FC Köln und Oberbürgermeister verkünden „Neustart“

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Kollektiver Jubel beim FC (v.l.): der neue FC-Präsident Jörn Stobbe, der designierte Kölner OB Torsten Burmester und der Sportausschuss-Vorsitzende Oliver Seeck

Kollektiver Jubel beim FC (v.l.): der neue FC-Präsident Jörn Stobbe, der designierte Kölner OB Torsten Burmester und der Sportausschuss-Vorsitzende Oliver Seeck

Der designierte Kölner OB Torsten Burmester und der neue FC-Präsident Jörn Stobbe loben den ersten Austausch untereinander.

Es war eine Szene, eingefangen vom Fotografen Herbert Bucco, die man so seit Ewigkeiten im Rhein-Energie-Stadion nicht mehr gesehen hat. Beim herrlichen Ausgleichstreffer von Said El Mala im Heimspiel des 1. FC Köln am vergangenen Wochenende gegen den FC Augsburg (1:1) jubelten Verantwortliche des Klubs und die Kölner Politik Seite an Seite. Im Speziellen und besonders ausgelassen der neue FC-Präsident Jörn Stobbe, der designierte neue Kölner Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) und der Sportausschuss-Vorsitzende Oliver Seeck.

Natürlich, in Bilder lässt sich von außen schnell und leicht einiges hineininterpretieren, doch nach dem Wechsel an der Spitze im Rathaus als auch im Klub, vollzogen jeweils am letzten September-Wochenende, könnte in der Tat etwas Neues im gegenseitigen Verhältnis entstehen. Vor allem der Stillstand im Geißbockheim-Ausbau hatten die Fronten zwischen dem FC und Teilen der Politik sehr verhärtet, der Verein hatte Bürgermeisterin Henriette Reker eine 180-Grad-Wende vorgeworfen. Obwohl sie dem Beirat des Klubs angehört(e), war sie dem Traditionsklub jedenfalls keine Hilfe. Nun könnte sich einiges ändern – auf jeden Fall stimmt der erste Umgang miteinander schon mal positiv.

Mir ist ein gutes Verhältnis zum 1. FC Köln sehr wichtig. Man könnte von einer Art Neuanfang zwischen Stadtspitze und dem FC sprechen.
Torsten Burmester, der designierte Kölner Oberbürgermeister

„Mir ist ein gutes Verhältnis zum 1. FC Köln sehr wichtig. Und nach den ersten Treffen empfinde ich den Austausch mit dem Verein und seinen Verantwortlichen auch als gut und vielversprechend. Man könnte von einer Art Neuanfang zwischen Stadtspitze und dem FC sprechen“, sagt Burmester im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Als Oberbürgermeister der Stadt Köln sei es auch seine Pflicht, ein vertrauensvolles Verhältnis zum 1. FC Köln zu pflegen und die Themen anzugehen, die den Verein tangierten. „Die SPD hat in der Vergangenheit gezeigt, wie sie zum FC steht und hat sich als einzige Partei in Köln in aller Deutlichkeit für den Ausbau des Geißbockheims stark gemacht. Jetzt gilt es, dafür Mehrheiten und Lösungen zu finden“, sagt Burmester, der seit knapp 40 Jahren in Köln lebt und FC-Mitglied ist: „Man kann und will sich dem FC in dieser Stadt nicht entziehen. Der FC berührt die Menschen und ist ein wesentlicher Teil der Stadt. Ich bin Mitglied des FC und fiebere da einfach mit.“

Burmester wird auch am Mittwoch beim Pokalspiel gegen den FC Bayern wieder im Kölner Stadion sein, mitfiebern und erneut auf Stobbe und Co. treffen. Man scheint auf einer Wellenlänge zu sein. „Das Lob von Torsten Burmester freut uns sehr – und ich kann es nur direkt zurückgeben. Unsere ersten Gespräche waren von Beginn an sehr konstruktiv, vertrauensvoll und absolut zukunftsorientiert“, sagt der neue FC-Präsident.

Unsere ersten Gespräche waren von Beginn an sehr konstruktiv, vertrauensvoll und absolut zukunftsorientiert.
Der neue FC-Präsident Jörn Stobbe über den Austausch mit Torsten Burmester

Man spüre in jedem Gespräch mit Burmester, der bis Dezember Vorstandsvorsitzender des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) war, die Begeisterung für die Stadt und den Sport. Das Jubel-Foto beim Augsburg-Spiel sei dafür der beste Beleg. „Das waren authentische Emotionen, wie wir sie beim FC schätzen und leben“, findet Stobbe und führt aus: „Genau diese positive Energie und diesen Schulterschluss brauchen wir. Wir freuen uns darauf, die Verbindung zwischen der Stadt und dem Klub weiter auszubauen und die großen strategischen Themen, die für den FC und Köln wichtig sind, gemeinsam mit Torsten Burmester und der SPD, den weiteren Parteien, der Stadtverwaltung und insbesondere auch dem Breitensport anzupacken.“ Man muss kein Prophet sein: Der neue Vorstand wird Burmester sicherlich einen Platz im Beirat anbieten und im Fall von dessen Zustimmung in das Gremium berufen.

„Ich bin froh, dass nun endlich wieder konstruktiv miteinander geredet wird und der FC nicht als Gegner wahrgenommen wird. Der FC verdient deutlich mehr Wertschätzung, und das ist jetzt bereits spürbar“, sagt der bekennende FC-Fan Seeck.