Féhervárs Boris und Heister„Werden gegen den FC 90 Minuten nicht zur Ruhe kommen“

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Marcel Heister spielt seit 2021 für den Féhervár FC. Im Rückspiel in Ungarn könnte der Deutsche in die Startelf rücken.

Székesfehérvár – Marcel Heister, der deutsche Mittelfeldspieler des Féhervár FC, hat eine durchaus ungewöhnliche Fußballer-Vita. Der heute 30-Jährige von der Schwäbischen Alb schaffte im jungen Erwachsenenalter bei der TSG Hoffenheim den Durchbruch nicht und orientierte sich dann gänzlich anders. Bereits mit knapp 20 wagte er den Schritt ins Ausland zum kroatischen Erstligisten NK Zadar. Und er blieb fernab der Heimat.

NK Istra 1961, Beitar Jerusalem und Ferencváros Budapest waren seine weitere Stationen, mit dem ungarischen Hauptstadt-Klub wurde er ab 2019 dreimal in Folge Meister. Seit Juli 2021 trägt Heister nun das Trikot des Féhervár FC – und steht morgen Abend vor einem seiner größten Spiele.

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Féhervárs Trainer Michael Boris

„Die Partie hat auch für mich einen großen Stellenwert- auch wenn ich schon einige Spiele in der Champions League oder Europa League bestritten habe“, sagte Heister einen Tag vor dem Rückspiel in den Playoffs zur Conference League gegen den 1. FC Köln (Donnerstag, 19 Uhr, RTL+). Es werde derzeit eben nie langweilig, seine Mannschaft könne sich erneut vor einem großen Publikum zeigen. „Das Spiel ist auch für den ungarischen Fußball wichtig. Viele in Deutschland wissen gar nicht, was heute im ungarischen Fußball geleistet wird. Ich kann das Spiel kaum erwarten“, fieberte der Süddeutsche dem Duell entgegen. Im Hinspiel in Köln kam Heister erst in der Schlussphase zum Einsatz, am Donnerstag wird er in der Startelf erwartet.

Michael Boris zuversichtlich vor Rückspiel gegen Köln

Der Trainer der Ungarn, Heisters Landsmann Michael Boris, gab sich nach dem überraschenden 2:1-Sieg in Köln zwar zuversichtlich, doch der frühere Windeck-Coach war der Auffassung, dass noch rein gar nichts entschieden sei. Im Gegenteil: Der Féhervár-Trainer warnte eindrücklich vor dem FC. „Die Ausgangssituation ist für uns erst einmal positiv, aber wir wissen auch, dass der FC mit aller Macht in die Gruppenphase einziehen will - auch wenn sich die Aussagen aus Köln etwas anders angehört haben, dass das angeblich nicht so wichtig sei“, sagte Boris und bezog sich damit auf die einen Tag zuvor getätigte Wortmeldung von Kölns Sport-Geschäftsführer Christian Keller, der erklärt hatte, dass der FC die Gruppenphase des Wettbewerbs zwar erreichen könne und wolle, aber eben nicht müsse.

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Boris rechnete mit einem aggressiven, mutigen Gegner, der alles tun wird, um das Ergebnis zu drehen: „Man hat ja schon im ersten Spiel gesehen, wie der FC agiert. Das wird uns morgen auch erwarten, ich glaube sogar, dass die Kölner noch höher pressen werden. Was wir geleistet haben, war gut, aber das ist schon wieder Vergangenheit. Wir wissen, wozu wir in der Lage sind. Aber wir bleiben bescheiden und müssen diese Leistung noch einmal auf den Platz bringen. Wir werden 90 Minuten oder mehr nicht zur Ruhe kommen. Wichtig ist, dass wir uns wieder so als Einheit präsentieren. Wir müssen ganz weit an unsere Grenzen gehen – oder sogar darüber hinaus“, sagte Boris, der durch den überraschenden Erfolg im Rhein-Energie-Stadion auch Werbung in eigener Sache betreiben konnte.

Sollte Boris und Heister sogar der Coup gelingen, den hohen Favoriten aus Köln auszuschalten, dann hätten sie ein wirkliches Ausrufezeichen gesetzt, an dem auf der anderen Seite der FC und seine große Fangemeinde noch länger zu knabbern hätten.

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