FC vor Heim-PremiereSelke bereit für Wolfsburg, Baumgart hofft noch auf Tigges und Maina

Lesezeit 3 Minuten

Trainer Steffen Baumgart hat wegen der Rückkehr zuletzt verletzter Spieler sowie durch Zugang Faride Alidou neue Möglichkeiten.

Für gute Leistungen allein kann man sich wenig kaufen im Profifußball, darum versucht es Steffen Baumgart erst gar nicht. „Ich würde ganz gern mal wegkommen von der tollen Leistung in Dortmund. Am Ende habe ich kein Tor geschossen und eins reingekriegt“, sagte der Trainer des 1. FC Köln am Donnerstagmittag. Zur Leistung soll am Wochenende bereits ein herzeigbares Ergebnis kommen. Doch das wird kompliziert. Nach dem Auftakt ohne Punkt und Tor beim Vizemeister stellt sich zur Heimspielpremiere der neuen Saison am Samstag (15.30 Uhr) der VfL Wolfsburg im Rhein-Energie-Stadion vor.

Trainer hakt gute Leistung in Dortmund ab und blickt nach vorn

Für Baumgart ist das ein guter Anlass, die starke Leistung vom Auftakt im Signal-Iduna-Park abzuhaken. „Ich würde sagen, wir haben uns jetzt genug Honig ums Maul geschmiert und sollten mal auf das schauen, was passiert ist: Wir haben ein Spiel verloren“, sagte der Trainer mit grimmiger Entschlossenheit.

Für Wolfsburg gilt der übliche Befund: Der Konzernklub hat einmal mehr mächtig investiert, um besser abzuschneiden in der vergangenen Vorsaison. „Wir wollen das Spiel klar angehen gegen eine Mannschaft, die in diesem Jahr im oberen Drittel landen wird. Da gilt es, die richtigen Antworten zu haben, darum ist schon eine Anspannung da. Nicht wegen des Resultats in Dortmund. Eher weil wir wissen, was da für eine Qualität auf uns zukommt. Die Anspannung gehört aber dazu, gelangweilt bin ich von der Bundesliga noch nicht“, erklärt Baumgart.

Alles zum Thema Steffen Baumgart

Seit 2000

Das sind die Trikots des 1. FC Köln

1/23

Nach dem Erfolg in der ersten Pokalrunde beim VfL Osnabrück hat die Niederlage in Dortmund nicht allzu sehr auf die Stimmung gedrückt. Dennoch: In seinen ersten beiden Kölner Jahren hat Baumgart den Bundesliga-Auftakt jeweils gewonnen. Nun soll zumindest im ersten Heimspiel mehr drin sein als Schulterklopfen und gute Kritiken. „Das ist das Schwierige in der Bundesliga: Nicht nur gute Leistungen zu bringen, sondern auch ein Ergebnis einzufahren. Das haben wir definitiv nicht.“

Es werden schwierige Entscheidungen sein, weil ich niemandem etwas vorwerfen kann. Alle haben im Training gut gearbeitet
FC-Trainer Steffen Baumgart

Zweimal musste der Trainer in den beiden Pflichtspielen dieser neuen Saison von der 52. Minute an auf Davie Selke verzichten. Vorsichtsmaßnahmen wegen angeschlagener Muskulatur, und offenbar hat es sich gelohnt, Vorsicht walten zu lassen. Auch am Donnerstag trainierte Selke uneingeschränkt, der 28-Jährige wird bereit sein für Wolfsburg und von Anfang an auflaufen, „ich habe ja keinen anderen Mittelstürmer“, sagte Baumgart.

Steffen Tigges und Linton Maina haben in dieser Woche zwar wieder viel Mannschaftstraining absolviert. Besonders Maina allerdings hatte viel harte Arbeit zu verrichten, wie sie eigentlich in der Vorbereitungszeit anfällt. Nach derartigen Pensen brauchen Fußballer üblicherweise ein paar Tage der Entlastung, um Frische zu entwickeln. Maina als Sprinter benötigt die Leichtigkeit für sein Spiel. Daher könnte es sein, dass zumindest Maina am Wochenende noch mit der U21 in der Regionalliga spielt. Auch bei Tigges waren sich die Kölner Trainer noch nicht ganz sicher, allerdings ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Stürmer am Samstag im Kader der Profis steht.

Alidou noch im Prozess der Eingewöhnung

Weil neben den Rekonvaleszenten noch Außenangreifer Faride Alidou neu aus Frankfurt hinzugekommen ist, haben sich Baumgarts Möglichkeiten besonders in der Offensive vergrößert. Allerdings steht noch nicht fest, ob Alidou schon ausreichend in die Kölner Abläufe eingebunden ist, um im Bundesliga-Kader stehen zu können. „Es werden schwierige Entscheidungen sein, weil ich niemandem etwas vorwerfen kann. Alle haben im Training gut gearbeitet, daher werde ich Entscheidungen treffen müssen, die nichts mit der Leistung zu tun haben und sich vielleicht für den einen oder anderen auch ungerecht anfühlen werden.“, sagt Baumgart.


KStA abonnieren