Das Ausnahmetalent des 1. FC Köln kam nicht zum Debüt für die Nationalmannschaft und ist jetzt wieder beim U21-Team des DFB.
Bundestrainer strich Kölner aus KaderDarum verwehrte Nagelsmann FC-Jungstar El Mala das DFB-Debüt

Bundestrainer Julian Nagelsmann wechselte beim äußerst mühevollen 2:0-Sieg in Luxemburg FC-Ausnahmetalent Said El Mala nicht mehr ein.
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Spätestens am Sonntagvormittag hatte Said El Mala die gute Laune wiedergefunden. Im Kreis der U21-Nationalmannschaft in Leipzig wurde das Ausnahmetalent des 1. FC Köln herzlich empfangen. Zudem durfte sich der 19-Jährige vor der Trainingseinheit über eine Auszeichnung und besonderes Trostpflaster erfreuen: Dem Offensivspieler wurden die Fritz-Walter-Medaille in Silber und eine entsprechende Urkunde ausgehändigt, mit dem der DFB seine besten Nachwuchsspieler ehrt.
Am Montag dann wird El Mala mit nach Tiflis reisen. Für das deutsche Team steht in Georgien am Dienstag (18 Uhr, Sat1) das wichtige EM-Qualifikationsspiel an. Die DFB-Auswahl muss gewinnen, um noch eine Chance zu haben, Spitzenreiter Griechenland zu verdrängen. Am Freitagabend war El Malas großer Traum geplatzt. Zumindest vorläufig. Der Jungstar war nach herausragenden Leistungen für den 1. FC Köln zwar von Bundestrainer Julian Nagelsmann erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert worden und hinterließ in den Trainingstagen sowohl sportlich als auch menschlich einen positiven Eindruck, doch beim ungemein mühevollen 2:0-Erfolg im WM-Qualifikationsspiel in Luxemburg kam er nicht zum Einsatz.

Said El Mala vom 1. FC Köln erhielt am Sonntag von U21-Nationaltrainer Antonio Di Salvo die Fritz-Walter-Medaille in Silber-
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Nagelsmann hatte „nur“ vier statt der erlaubten fünf Wechsel in drei Wechselfenstern vorgenommen und brachte Felix Nmecha (54.), Kevin Schade (66.), Jamie Leweling (79.) und Malick Thiaw (79.) in die Partie. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet hatte, strich der Bundestrainer im Anschluss El Mala aus dem Kader für das Endspiel um den Gruppensieg gegen die Slowakei. Auch die Hoffnung beim FC, erstmals seit 2187 Tagen wieder einen Kölner Profi im Trikot der deutschen Nationalmannschaft zu sehen, erfüllte sich somit noch nicht. Letztmals war Jonas Hector für die DFB-Auswahl aufgelaufen.
Er muss in Köln den Anspruch haben, Stammspieler zu werden – und zwar unangefochten.
Zu seiner Rückstufung in die U21-Nationalmannschaft äußerte sich El Mala nicht. Nagelsmann sprach am Sonntag über den jungen Kölner, ging aber nicht darauf ein, warum er ihn nicht eingewechselt hatte. „Said hat bei seinen ersten Tagen in der A-Nationalmannschaft einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Er ist ein angenehmer, demütiger junger Spieler – aber gleichzeitig frech genug, um sich zu zeigen. Trotz der geringen Trainingszeit hat er seine Sache wirklich ordentlich gemacht. Am Ende liegt es aber wie bei jedem Spieler an ihm, die nächsten Schritte zu gehen. Er muss in Köln den Anspruch haben, Stammspieler zu werden – und zwar unangefochten. Dafür hat er klare Entwicklungsaufgaben von uns und von Lukas Kwasniok mitbekommen. Wenn er diese Baustellen behebt und regelmäßig spielt, wird er gute Möglichkeiten haben, auch in der Nationalmannschaft für Furore zu sorgen.“ Man habe gemeinsam entschieden, El Mala zur U21 zu beordern, damit er auch Spielpraxis bekomme.
Kritik an seiner Entscheidung, El Mala nicht zu bringen, bügelte der Coach ab: „Ich bin ein Trainer, der junge Spieler einbaut und sie auch sehen will. Aber ich hatte ihm schon Anfang der Woche gesagt, dass Karim Adeyemi nach seiner Sperre wieder in den Kader kommt. Und die U21 hat das wichtige Spiel in Georgien. Da bringt es nichts, wenn er vielleicht bei uns fünf Minuten spielen könnte, während er bei der anderen Mannschaft gebraucht wird.“
Der nachnominierte Mittelfeldspieler Assan Ouédraogo blieb dagegen bei der A-Nationalmannschaft. Vom „Positionsprofil“ passe das ganz gut, wie der Bundestrainer diese Maßnahme begründete.
Nach dem Slowakei-Spiel wird die A-Nationalmannschaft erst Ende März 2026 wieder ein Länderspiel bestreiten. Im Fall der direkten WM-Qualifikation ein Testspiel am 30. März in Stuttgart gegen die Elfenbeinküste oder etwaige WM-Playoff-Spiele am 26. und 31. März. Vielleicht erfüllt sich dann noch mit Verspätung El Malas großer Traum.

