Kommentar zum Abgang von HeintzEine harte Entscheidung für den 1. FC Köln

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Dominique Heintz spielt von der kommenden Saison an beim SC Freiburg.

Köln – Die Wege des Fußballs sind manchmal verwirrend, und so scheint es auf den ersten Blick unerklärlich, dass Dominique Heintz seine Karriere nun beim SC Freiburg fortsetzen wird. Doch gibt es zahlreiche Gründe für den Wechsel.

Wilde Jahre

Zunächst auf Seiten des Spielers: Heintz hat mit dem 1. FC Köln wilde Zeiten hinter sich. Nach einem Jahr Anlauf gelang die Qualifikation zur Europa League, danach folgte der Sturz ins Bodenlose. In Freiburg wird Heintz nun ein wenig Ruhe finden – und kann dennoch weiterhin in der Ersten Liga spielen. In drei Jahren wird Heintz 27 Jahre alt sein. Dann kann er immer noch zu einem der ganz großen Klubs wechseln – so er denn das Format dazu hat.

Ausland kein Thema

Heintz’ ist kein Mann für das Ausland, außerdem wird ihm nachgesagt, wegen seiner Kaiserslauterer Herkunft und der emotionalen Bindung an Köln in der Wahl seiner Arbeitgeber ein wenig eingeschränkt zu sein. Zu einem Rivalen eines seiner Herzensklubs zu wechseln kam für ihn offenbar nicht in Frage.

Ein internationales Engagement spielte ebenfalls keine Rolle bei der Entscheidung für Freiburg: Heintz hat in der vergangenen Saison erlebt, was eine Gruppenphase in der Europa League mit einem Verein machen kann. Allenfalls die Champions League hätte ihn gereizt. Doch aus dieser Kategorie gab es offenbar kein Interesse.

Ausreichend repräsentiert

Der 1. FC Köln sieht Heintz’ Stärken im Kader für die neue Saison offenbar ausreichend repräsentiert. Dass Jonas Hector und Timo Horn mit dem Verein in die Zweite Liga gehen, hat zumindest dafür gesorgt, dass kein Mangel an Führungsspielern herrschen wird. Außerdem ist die Personalie Heintz ein deutlicher Hinweis darauf, dass Markus Anfang auf der Position des linken Innenverteidigers andere Pläne hat. Rafael Czichos, bislang Kapitän von Holstein Kiel, steht offenbar vor einem Wechsel nach Köln – und zwar nicht als Ergänzungsspieler.

So verliert der 1. FC Köln einen beliebten Profi für wenig Geld, der wohl geblieben wäre, hätte man sich um ihn bemüht. Das darf man schade finden. Es sind aber eben die Folgen des Abstiegs, die nun mehr und mehr zutage treten. Der 1. FC Köln hat nach der schlimmen Saison 2017/18 zwar Leistungsträger gebunden. Aber nun auch den Nachweis erbracht, zu harten Entscheidungen in der Lage zu sein.

Entscheidungen, an denen Armin Veh und Markus Anfang sich werden messen lassen müssen.

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