Kommentar zu Schumacher und RitterbachEine gute Entscheidung für den 1. FC Köln

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Toni Schumacher (l.) und Markus Ritterbach

  • Die Vizepräsidenten ersparen sich, ihren Nachfolgern und dem Verein einen womöglich schmutzigen Wahlkampf.
  • Die Wortmeldungen der verbliebenen zweiten Männer aus Spinners Präsidium sind wenig präsidial.
  • Dennoch gebührt ihnen Respekt und Anerkennung für ihre unumstrittenen Verdienste im Verein.

Köln – Dass Toni Schumacher und Markus Ritterbach auf eine Kandidatur für das Präsidentenamt verzichten, ist eine gute Nachricht für den 1. FC Köln. Mit ihrem Entschluss ersparen die Vizepräsidenten dem Verein eine Phase des Wahlkampfs, die nichts Gutes bewirkt hätte, für keinen Beteiligten.

Denn beide Vorstandsteams wären in den Monaten bis zur Mitgliederversammlung beschädigt worden, darauf gaben Schumacher und Ritterbach in ihrer Erklärung einen klaren Hinweis: „Wir beide haben in den vergangenen Wochen eisern geschwiegen und mehr als einmal die Faust in der Tasche geballt, statt unsere Sicht der Dinge öffentlich auszubreiten und noch mehr Unruhe in den Verein zu bringen. In einem Wahlkampf wäre dies nicht möglich, da müsste man Klartext reden.“

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Das klingt, als drohten Ritterbach und Schumacher nun nachträglich damit, was sie hätten tun können. Eine Haltung, die wohl nur mit der Verletzung darüber zu erklären ist, nach sieben Jahren im Amt nicht wieder nominiert zu sein. Ritterbach und Schumacher darf der Abschied nach sieben Jahren schwer fallen. Präsidial klang ihre Wortmeldung jedoch nicht.

Unbestrittene Verdienste

Dabei sind ihre Verdienste um den Verein unumstritten. Sie haben sich nicht um das Amt gerissen, als der FC am Boden lag. Vielmehr übernahmen sie den Verein in der schwierigsten Zeit seines Bestehens. Und waren im Amt, als es steil aufwärts ging. Als sie übernahmen, war der 1. FC Köln ein Zweitligist in schlimmster Finanznot, innerlich zerrissen nach den Jahren unter Wolfgang Overaths Präsidentschaft. Nun übergeben sie einen Verein, der wirtschaftlich konsolidiert ist und in der Bundesliga startet. Und obwohl es spätestens nach Werner Spinners Rücktritt, an dessen unwürdigen Umständen auch Markus Ritterbach beteiligt war, um den Frieden in der Vereinsspitze geschehen war, ersparen die verbliebenen Vizepräsidenten dem Verein nun Monate, die hässlich hätten werden können.  Dafür gilt ihnen Respekt und Anerkennung.

Faust in der Tasche

Obwohl fraglich ist, gegen wen die Fäuste zu erheben gewesen wären. Die Vorstandskandidaten des Mitgliederrats um Werner Wolf jedenfalls haben bisher vor allem ihre Neigung zum sachlichen Disput unter Beweis gestellt, nicht ihre Kampfbereitschaft. Ritterbach und Schumacher schreiben in ihrer Mitteilung von „Hass“ und einer „Kampagne“ gegen sich. Das Vorstandsteam um Werner Wolf können sie damit kaum gemeint haben.

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