Kommentar zum 1. FC KölnBaumgart und der Triumphzug des Kollektivs

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Steffen Baumgart am Mittwochabend in der Mercedes-Benz-Arena

Stuttgart – Es kam nicht weiter überraschend, dass Steffen Baumgart kein Einzellob verteilte, als er nach seiner Sicht der Dinge zum Kölner 2:0 in Stuttgart gefragt wurde. Der gesamte Ausflug nach Schwaben war für die Kölner zu einem Triumphzug des Kollektivs geworden: Acht Wechsel im Vergleich zum 2:2 gegen Bayer 04 Leverkusen, in der Kölner Startelf fehlte viel Routine. Und trotzdem so ein Sieg.

Zuvor hatte Baumgart noch einmal seinen unbedingten Willen bekräftigt, mit dem 1. FC Köln zum Finale nach Berlin reisen zu wollen, „und zwar nicht, weil ich dort wohne“, erklärte der Köpenicker noch einmal, als die zweite Runde erledigt war. Die Rotation in der Mannschaft stand nur scheinbar im Gegensatz zu Baumgarts Endspielplan. Tatsächlich hatte er zwar womöglich auf Spieler verzichtet, die Siege auslösen können. Doch gab es für den Kölner Trainer offenbar keinen Zweifel daran, dass die elf, die beim Anstoß auf dem Rasen standen, die Partie in der Mercedes-Benz-Arena nicht verlieren würden.

Modeste bringt die Partie nach Hause

Dass Baumgart später davon sprach, Modeste habe eine Partie nach Hause gebracht, die dank seiner Mitspieler bereits auf Kurs war, darf als Schlussakkord einer Meisterleistung gelten: Modeste, nach grauenhaften Jahren wieder in großer Form, ist ohnehin glücklich und dankt seinem Trainer nicht nur mit Toren, diesmal waren es zwei innerhalb von fünf Minuten, sondern auch mit guten Worten und Strahlkraft nach innen wie außen.

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Der Rest seiner Mannschaft, etwa Kingsley Schindler, der trotz wackliger Phasen das Vertrauen seines Trainers nicht verlor und durchspielen durfte, aber auch Timo Hübers nach ewiger Pause oder der stets unstete Jorge Meré – sie alle leisteten ihren Beitrag zu einem großen Sieg bei einem Bundesligakonkurrenten, der keine Mittel fand, als Baumgart zu wechseln begann. Als legte er Kohlen nach, nahm der Kölner Dampfer in der zweiten Hälfte Fahrt auf: erst Uth, später Duda und eben Modeste. Die Spieler, die am Mittwochabend von der Bank kamen, mussten die Partie nicht retten. Sie führten den FC ins Ziel, ohne dabei die Kollegen aus der Startelf als Stümper dastehen zu lassen – und erlebten damit den perfekten Kurzeinsatz.

All das war Ergebnis eines perfekt aufgegangenen Trainerplans. Die erste Elf mochte die Partie kontrolliert, Modeste den Abend dann zum Erfolg geführt haben. Doch ausgedacht hatte sich das alles Steffen Baumgart, der wirklich entscheidende Mann des Abends.

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