FC-KommentarEin großer Erfolg des Baumgart-Teams in schwierigen Zeiten

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Kölns Trainer Steffen Baumgart gibt im Spiel bei der TSG Hoffenheim Anweisungen an seine Mannschaft.

Kölns Trainer Steffen Baumgart während des 3:1-Erfolgs des FC bei der TSG Hoffenheim

Der vorzeitige Klassenerhalt des 1. FC Köln unter widrigen Umständen ist vor allem das Verdienst von Steffen Baumgart und seines Trainerteams.

Der angekündigte Rücktritt von Jonas Hector hat am Samstagabend beim 1. FC Köln vieles überlagert. Da geriet sogar kurzfristig in den Hintergrund, dass der FC nach einer nicht einfachen Saison ein großes Ziel erreicht hat: Ihm ist mit 35 Punkten bereits fünf Spieltage vor Saisonende der Klassenerhalt praktisch nicht mehr zu nehmen.

Diese starke Leistung gilt es zu würdigen, sie ist ein Verdienst der Mannschaft, aber ganz besonders das von Steffen Baumgart und seines Trainerteams. Vor rund einem Monat, nach dem 1:6 in Dortmund, hatte man sich noch ernsthaft Sorgen um den FC machen müssen. Und es wurde die Frage gestellt: Kann Baumgart Krise? Jetzt kennen wir die Antwort: Er konnte.

Der Coach behielt zudem recht: Mit der Rückkehr einiger Leistungsträger und der Verbreiterung des Kaders wurde es wieder deutlich besser. Zudem machte sich bezahlt, dass der Trainer Florian Kainz auf die Zehner-Position beorderte. Die Kölner bekamen die Kurve, gewannen die schweren Auswärtsspiele in Augsburg und Hoffenheim, auch der Punktgewinn gegen den so formstarken Bayern-Bezwinger Mainz ist keine Selbstverständlichkeit.

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Dies alles gelang unter widrigen Umständen. Man darf nicht vergessen, dass dem FC durch den abrupten Weggang von Anthony Modeste und die Langzeitausfälle von Mark Uth und Sebastian Andersson Offensivspieler abhandengekommen waren, die in der vergangenen Saison zusammen 30 Tore erzielt hatten. Auch vom Fifa-Urteil, den drohenden Konsequenzen und in Teilen schlechter Stimmung am Geißbockheim ließ sich das Team nicht stören. Es rückte noch näher zusammen und bildete eine Wagenburg. Vor allem Baumgart hielt den Laden zusammen.

Mit Hector und Skhiri verliert der FC zwei Leistungsträger zum Nulltarif

Doch die Freude über den Klassenerhalt darf nicht den Blick davor verschließen, dass die kommende Saison noch viel schwieriger werden dürfte. Das Fifa-Urteil belastet den Klub extrem und erschwert massiv die Kaderplanung. Selbst wenn die Kölner im Sommer doch noch Transfers tätigen dürfen, so ist der finanzielle Handlungsspielraum arg begrenzt. Mit Hector und Ellyes Skhiri verliert der FC zwei absolute Leistungsträger zum Nulltarif, die eigentlich nicht und im besten Fall höchstens im Kollektiv zu ersetzen sind. Vor der sportlichen Führung liegt eine Herkulesaufgabe.

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