Der 40-jährige Kölner hat beim Klub aus seinem Geburtsland sehr viel bewegt, spielt aber nicht mehr so viel und setzt seine Prioritäten neu.
Mit Gornik Zabrze TabellenführerDas sagt Lukas Podolski über sein Karriereende und seine Pläne in Polen

Lukas Podolski in dieser Saison im Einsatz für den polnischen Erstligisten Gornik Zabrze
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Mit seinem Heimatklub Gornik Zabrze mischt Lukas Podolski derzeit die erste polnische Liga auf. Zwar gab es vergangenen Freitag einen kleinen Rückschlag, als die Schlesier 0:2 in Lubin verloren, dennoch führt der Traditionsklub mit 29 Punkten nach 15 Spieltagen überraschend das Klassement an.
„Damit war vor der Saison nicht unbedingt zu rechnen gewesen. Finanziell können wir mit einigen Vereinen nicht mithalten, zudem ist unser Klub städtisch geführt, was immer wieder die Arbeit erschwert. Wir hoffen, dass sich das ändert. Dennoch ist es schön zu sehen, dass der Verein auf allen Ebenen eine positive Entwicklung nimmt und sich immer weiter verbessert. Und dies in aller Liga, die sich ebenfalls deutlich nach vorne entwickelt hat und viel stärker als noch vor ein paar Jahren ist“, sagt Podolski.
Gründe für den sportlichen Aufschwung seien eine kluge Kader- und Transferpolitik im vergangenen Sommer und die Übernahme und das Wirken des neuen Trainers Michal Gašparík (43), der seit Juli im Amt ist. „Der Trainer schafft es immer wieder, unsere Spieler ans Limit zu pushen. Wir haben eine gute Disziplin im Kader und stehen dank eines anderen Spielsystems auch in der Abwehr deutlich besser“, erklärt der Stürmer, der mittlerweile seit viereinhalb Jahren für den Klub unweit seiner Geburtsstadt Gleiwitz aufläuft und auch den zuvor darbenden Traditionsklub durch seine Tätigkeiten, ob im Management, bei der Sponsorenakquise und der Förderung im Nachwuchsbereich und natürlich allgemein durch seinen weltweiten Bekanntheitsgrad enorm vorangebracht hat.
„Grundsätzlich soll das meine letzte Saison sein. Auch die Arbeit neben dem Platz macht mir große Freude. Ich bin jetzt 40, da haben sich die Prioritäten verschoben.
„Auch die Arbeit neben dem Platz macht mir große Freude. Ich bin jetzt 40, da haben sich die Prioritäten verschoben. Der Verein hat es mir ermöglicht, in viele Bereiche reinzuschnuppern. Ich kann hier richtig etwas bewegen, auch strukturell, hier entsteht richtig etwas. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, das noch für längere Zeit fortzuführen“, sagt Podolski, der in dieser Saison aber erstmals nicht mehr so oft zum Einsatz kommt. Bis dato waren es insgesamt 166 Minuten in der Liga, allerdings war der Angreifer aufgrund eines Muskelfaserrisses auch einige Wochen außer Gefecht gesetzt. „Ich spiele weiterhin unheimlich gerne, mir macht es auch große Freude, den jungen Spielern in der Mannschaft mit meiner Erfahrung zu helfen. Aber ich bin halt auch keine 30 mehr, da zwickt es dann mal hier und da.“
Sein Vertrag läuft nach der Saison aus. Folgt dann mit 41 das Karriereende? „Grundsätzlich ja, das soll eigentlich meine letzte Saison sein.“ Eigentlich? „Wenn uns sportlich ein Coup gelingen sollte, könnte es sein, dass ich das dann noch einmal mitnehmen möchte“, sagt Podolski mit einem Schmunzeln.

