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Flekken unter DruckLeverkusens Torhüter nach 2:7 gegen PSG in der Kritik

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4 min
Bayer Leverkusen's Dutch goalkeeper #01 Mark Flekken fails to save the 1-2 goal during the UEFA Champions League football match between Bayer 04 Leverkusen and Paris Saint-Germain (PSG) at the BayArena stadium in Leverkusen, western Germany on October 21, 2025. (Photo by FRANCK FIFE / AFP)

Das nächste Tor kassiert: Leverkusens Mark Flekken gegen Paris St.Germain am Boden.

Nach sieben Gegentoren gegen PSG könnte Leverkusens Mark Flekken im Tor von Janis Blaswisch abgelöst werden.

Der Dienstagabend hatte zahlreiche Tiefpunkte aus Leverkusener Sicht. Das 2:7 gegen Paris St. Germain in der Champions League war eine historische Blamage. Eine der tragischen Figuren des Debakels: Mark Flekken. Bayers Torhüter konnte sieben von acht Schüssen auf seinen Kasten nicht aufhalten – sah mindestens bei zwei Gegentreffern nicht glücklich aus.

Besonders bitter, dass er auch noch von den eigenen Fans mit sarkastischem Beifall verhöhnt wurde, als er im zweiten Durchgang dann mal einen Ball festhielt. Flekken ist beim eigenen Anhang umstritten – und auch die Geduld bei den Verantwortlichen scheint endlich. Eine Ablösung durch Janis Blaswisch oder ein Rotationsmodell scheinen nicht ausgeschlossen. Dass Flekken im Heimspiel gegen seinen Ex-Klub SC Freiburg am Sonntag (15.30 Uhr, Dazn) aber mindestens noch eine Chance bekommt, gilt als sehr wahrscheinlich.

„Ich habe es nicht gehört“, sagt Coach Kasper Hjulmand zur Szene mit dem höhnischen Applaus im Spiel gegen Paris. „Aber das gehört dazu, wenn man in zwei Spielen zehn Gegentore kassiert.“ Das Problem gegen Paris und in Mainz (4:3) sei aber „nicht nur Mark“ gewesen, sondern eines des gesamten Teams. Für Hjulmand gehe es dabei um Prinzipien der Verteidigung, die in jedem Spiel gelten.

Bayer 04 Leverkusen: Positionsspiel und Prinzipien

„Wir wollen sehr hoch und aggressiv sein in den Momenten, wenn wir den Ball verlieren und gegenpressen“, erklärt der 53 Jahre alte Däne. „Wir können also hoch auf dem Platz stehen, den Ball gewinnen, nah an den Gegnern stehen und die Struktur in unserem Team behalten. Aber wir müssen auch in einem tieferen Block verteidigen können. Gegen sehr gute Teams wie PSG oder Bayern können wir nicht alles selbst entscheiden. Da müssen wir sehr kompakt sein. Und es gibt Prinzipien für den Sechzehnmeterraum. Das ist ein Spiel für sich. Da ist es auch egal, ob wir mit zwei oder drei Innenverteidigern spielen.“

Insgesamt gehe es für Hjulmand um Positionsspiel und Prinzipien. „Für diese Struktur bin ich verantwortlich, dann ist es die Qualität der Spieler in der Umsetzung“, betont er. In Loic Badé, dem neuen Abwehrchef, Arthur und auch Edmond Tapsoba, Jarell Quansah oder Robert Andrich war die Defensivreihe zuletzt viel zu fehleranfällig. Badé, Andrich und Tapsoba haben bereits nachgewiesen, dass sie Qualität für gehobene Ansprüche haben, sie müssen allerdings schnell wieder in eine Form kommen, die konstante Leistungen ermöglicht.

Bayer-Coach Kasper Hjulmand über Mark Flekken

Auch Mark Flekken hat unter Beweise gestellt, dass er ein guter Erstligatorhüter ist. Seine Leistungen in Freiburg oder beim FC Brentford in der englischen Premier League machten ihn zum niederländischen Nationaltorwart. In Leverkusen hat der 32-Jährige ebenfalls schon gezeigt, was er kann. Allerdings hat der Nachfolger von Publikumsliebling und Meisterkapitän Lukas Hradecky auch Zweifel aufkommen lassen, durch Auftritte wie in Bremen, gegen PSG oder bei Patzern in St.Pauli oder misslungenen Dribblingversuchen.

„Ich bin mit Mark sehr zufrieden, er hat auch sehr gute Situationen. Er hat Qualität und hilft der Mannschaft sehr viel, kommt jeden Tag motiviert ins Training, um besser zu werden. Ich muss ihn loben“, verteidigt Hjulmand seinen Keeper, sagt aber auch: „Es gibt immer Möglichkeiten und es ist eine Konkurrenzsituation. Janis trainiert sehr, sehr gut.“

Blaswich kam – wie Flekken – im Sommer zu Bayer 04. Er verließ Leipzig, um wieder näher an seiner Heimat am Niederrhein zu wohnen. Der 34-Jährige bringt die Erfahrung von 47 Bundesliga- und 16 Champions-League-Einsätzen mit. Es gilt als wahrscheinlich, dass Blaswich am kommenden Mittwoch in der zweiten Runde des DFB-Pokals beim SC Paderborn (18 Uhr, Sky) sein Debüt für die Werkself geben wird. „Mark ist unser erster Keeper – jetzt“, sagt Hjulmand, „aber es gibt immer eine Konkurrenzsituation – auch im Tor.“

Leverkusen: Flekken – Andrich, Badé, Tapsoba – Poku, Fernández, García, Grimaldo – Hofmann, Maza – Kofane; Freiburg: Atubolu – Kübler, Ginter, Lienhart, Makengo – Eggestein, Manzambi – Beste, Höler, Scherhant – Adamu; Schiedsrichter: Osmers (Hannover).