Vertrag von Bayer-04-Trainer läuft ausWas Rolfes zu einer Verlängerung mit Xabi Alonso sagt

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Bayer-04-Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes

Bayer-04-Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes

Xabi Alonsos Vertrag bei Bayer 04 Leverkusen läuft bis 2024. Der Sport-Geschäftsführer hat sich nun zur Zukunft des Trainers geäußert.

Die Mienen der Leverkusener Verantwortlichen im Trainingslager in Saalfelden waren am Dienstag zunächst etwas grimmiger als noch am Vortag. Das lag vor allem am teils heftigen Regen in der Nacht und am Morgen. Nach der Einheit stand Simon Rolfes aber lächelnd im Nieselregen und erklärte: „Wir hatten ein bisschen Sorge, dass der Platz in schlechterem Zustand ist. Aber er verkraftet den Regen. Wenn der Platz gut ist, ist auch das Wetter egal.“

Rolfes dürfte derzeit ohnehin guter Laune sein, schließlich hat er mit den Transfers der talentierten Arthur und Victor Boniface, sowie der erfahrenen Spitzenspieler Granit Xhaka, Jonas Hofmann und Alejandro Grimaldo seine Hausaufgaben frühzeitig erledigt. „Die wichtigsten Bausteine für die Mannschaft sind gesetzt“, sagt er. „Es sind alles Kandidaten, die Ambitionen haben, in der ersten Elf zu spielen.“

Deshalb sei der Umbruch schon weit vorangeschritten, aber noch nicht abgeschlossen: „Es wird im Kader noch die ein oder andere Veränderung geben. Es gibt noch Möglichkeiten und Optionen, wo wir schauen, ob wir die ausschöpfen können. Ein bisschen was wird noch kommen.“ Auf welchen Positionen er noch Bedarf sieht, wollte der 41-Jährige nicht konkret beantworten. Die Antwort darauf hänge auch von den noch anstehenden Abgängen ab. „Wir haben ja noch viel Zeit bis das Transferfenster schließt. Es wird noch Veränderungen geben. Wie das im Detail aussieht, schauen wir mal“, sagt er.

Konkretes Interesse an Kerem Demirbay

Die Spieler, die ein Interesse haben, den Klub zu verlassen und denen bei einer entsprechenden Ablösesumme auch keine Steine in den Weg gelegt würden, sind klar: Timothy Fosu-Mensah, Kerem Demirbay, Nadiem Amiri und Sardar Azmoun. Letztgenannter zog sich allerdings am Montag eine Muskelverletzung in der linken Wade zu, reiste am Dienstag aus Österreich ab und wird nun in Leverkusen behandelt. „Sardar fällt wohl für die komplette Vorbereitung aus, es gibt Interesse, auch bei Kerem gibt es konkreteres Interesse. Wir müssen gucken, was sich in den nächsten Tagen tut“, sagt der Sport-Geschäftsführer zum Stand der Verhandlungen mit anderen Klubs.

Jeremie Frimpong bekam während der Dienstagseinheit unglücklich Edmond Tapsobas Finger ins Auge, musste frühzeitig vom Platz. Bei beiden Spielern gibt es ebenfalls Interesse anderer Klubs. Zumindest was Tapsoba angeht, macht Rolfes die Tür zu: „Es würde mich auch wundern, wenn es kein Interesse an ihm gäbe, aber: Nein, unter normalen Umständen wird er nicht wechseln. Ich habe heute Morgen noch mit Eddy gesprochen, er ist einer der Topspieler unserer Mannschaft. Er hat noch lange Vertrag (bis 2026, Anm. d. Red.), es gibt keinen Grund, darüber nachzudenken.“

Vertrag von Xabi Alonso läuft 2024 aus

Nicht mehr so lange Vertrag hat hingegen der wohl schillerndste Bayer-Protagonist: Xabi Alonsos Kontrakt läuft Ende Juni 2024 aus. Die Zugänge, allen voran Xhaka und Hofmann, machten bei ihren Vorstellungen keinen Hehl daraus, dass der Trainer einer der Hauptgründe für den Wechsel nach Leverkusen gewesen sei. „Für viele Spieler ist das Gesamtpaket wichtig, da spielt der Trainer natürlich eine Rolle“, sagt auch Rolfes.

Bayer-04-Chef Fernando Carro hatte im KStA-Interview schon angekündigt, dass es Gespräche über eine Verlängerung mit Alonso geben soll. Rolfes sagt jetzt: „Es gibt ein großes Vertrauensverhältnis zu ihm. Es gab Spekulationen für diesen Sommer, da hat er schnell klargemacht, dass er bleiben will. Die Situation ist gut für uns. Der Fokus liegt jetzt darauf, am Kader zu arbeiten, die Mannschaft in Gang zu bringen. Danach wird das auch ein Thema zwischen Xabi und uns werden.“ Wann das passieren soll, verrät Rolfes nicht: „Es gibt keinen Zeitrahmen.“

Generell mache der Trainer auf ihn einen guten Eindruck. „Er strahlt Vorfreude aus, ist engagiert und arbeitet intensiv mit den Jungs, ist sehr kommunikativ. Er fühlt sich wohl im Verein, hat mit der Mannschaft ein gutes Verhältnis“, sagt der Ex-Bayer-04-Kapitän.

Die Aufgabenstellung für Alonso und die Mannschaft ist auch klar gewählt: Bayer 04 will wieder in die Champions League. „Das ist das Ziel, ja“, betont Rolfes, der klare Vorstellungen davon hat, was anders laufen muss als in der Vorsaison, als man nach verkorkstem Start die Spielzeit im Schlussspurt noch retten konnte. „Wir haben vergangene Saison erlebt, dass eine grundsätzlich gut besetzte Mannschaft auch zum ersten Spiel im Pokal direkt da sein muss.“

Rolfes macht Ansage an die Werkself

Rolfes wolle den Spirit aus dem Frühjahr sehen, der den Klub am Ende  bis ins Halbfinale der Europa League und in der Bundesliga auf Platz sechs gebracht habe. Seine klare Ansage an die Mannschaft: „Wir müssen von der ersten Sekunde da sein, um jedes Spiel zu gewinnen. Das ist die Forderung. Da geht es im Pokal gegen Ottensen los. Im Fußball geht das nicht auf Knopfdruck, daran muss jeder einzeln arbeiten und helfen, als Team zusammenzuwachsen. Granit, Alejandro und Jonas sind zwar neu, aber wir erwarten, dass sie vorangehen und einen positiven Einfluss auf die Mannschaft und die anderen Spieler haben.“