Europa LeagueBayer 04 steht nach späten Toren gegen Glasgow im Achtelfinale

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Exequiel Palacios und Robert Andrich

Leverkusen – Getroffen, gezittert und letztlich gejubelt – nach einer wilden Partie gegen einen eigentlich klar unterlegenen Gegner hat Bayer 04 Leverkusen am Donnerstagabend das große Ziel erreicht: Durch das 3:2 (1:1) gegen Celtic Glasgow gelang der vorzeitige Gruppensieg in der Europa League. Und die damit verbundene direkte Qualifikation für das Achtelfinale, alle Zweiten müssen in Playoffs gegen Absteiger aus der Champions League antreten. Den erlösenden Treffer erzielte Moussa Diaby erst in der 87. Minute – zwischenzeitlich hatte Bayer 04 durch schlimme individuelle Fehler sogar 1:2 zurückgelegen.

Leverkusen war erneut ersatzgeschwächt angetreten, weder Lucas Alario noch Patrik Schick hatten es nach ihren Verletzungen in den Kader geschafft. Auch Charles Aránguiz fehlte weiterhin.

Guter Start der Werkself

Trotz der Personalprobleme hatte Leverkusen die Partie zu Beginn im Griff und ging in der 16. Minute durch ein Kopfballtor von Robert Andrich im Anschluss an eine Ecke von Florian Wirtz 1:0 in Führung. Der Nationalspieler posierte vor dem stolzen wie lauten Gästeblock, die Hand hinter das Ohr gelegt.

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Celtic war auf die Gastfreundschaft der Leverkusener angewiesen. Den Ausgleichstreffer bekam Glasgow von Bayer 04 auf dem Silbertablett serviert, Lukas Hradecky hatte mit einem harten Körpereinsatz fernab vom Ball einen Foulelfmeter verursacht, den Josip Juranovic per Lupfer verwandelte (40.).

Bayer 04 vergibt reihenweise Chancen

Anschließend offenbarte Leverkusen die Schwächen der vergangenen Wochen. Konter und Torabschlüsse wurden reihenweise vergeben. Nach 44 Minuten trafen Moussa Diaby und Florian Wirtz binnen weniger Sekunden Lattenkreuz und Außenpfosten, in der zweiten Halbzeit scheiterte Diaby erst an Joe Hart, anschließend Amine Adli an seinen Nerven.

Englands Ex-Nationaltorhüter Hart leitete mit einem weiten Abschlag in der 56. Minute Celtics beste Kombination und das 2:1 ein. Ermöglicht wurde das Tor letztlich aber durch einen Ausrutscher von Jeremie Frimpong. Jota kam am Fünfmeterraum an den Ball und vollendete ins entfernte Eck. Glasgow hatte ohne herausgespielte Chance die Partie gedreht und konnte sich selbst wieder Hoffnungen auf die K.o.-Phase machen.

Andrich als Schlüsselspieler

Doch Robert Andrich, aktuell der Schlüsselspieler von Bayer 04, brachte die Partie wieder zum Kippen. Nach Vorlage des eingewechselten Nadiem Amiri traf der Ex-Unioner wuchtig durch Harts Beine zum Ausgleich (82.) – um seinen Wut-Jubel seinem schottischen Gegenspieler genau ins Gesicht zu schreien. Andrich tut der sonst extrem braven Werkself in vielerlei Hinsicht gut. Denn so kam es zur Schlussoffensive, die Joker Amiri, Vorbereiter Wirtz und Torschütze Diaby nach schöner Kombination zum 3:2-Siegtreffer veredelten.

Leverkusens abschließendes Gruppenspiel am 9. Dezember in Budapest hat somit nur noch Testspiel-Charakter, die Ungarn haben keine Chance mehr auf ein Überwintern. Celtic wird zumindest in den K.o.-Phasen-Playoffs der Conference League antreten dürfen.

Bayer 04: Hradecky - Frimpong, Kossounou, Tah, Hincapié (75. Sinkgraven) - Andrich, Palacios - Diaby, Wirtz (89. Tapsoba), Paulinho (75. Amiri) - Adli;  Celtic: Hart - Ralston, Carter-Vickers, Welsh, Juranovic - Turnbull, Bitton (76. McCarthy), McGregor - Forrest (72. Abada), Furuhashi (76. Al. Ajeti), Jota (72. Johnston); Schiedsrichter: Sidiropoulos (Griechenland); Zuschauer: 19 830; Tore: 1:0 Andrich (16.), 1:1 Juranovic (40./FE, 1:2 Jota (56.), 2:2 Andrich (82.), 3:2 Diaby (87.).

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