Leverkusen besiegt Stuttgart 2:0Kevin Volland sorgt mit zwei Treffern für Ruhe

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Die Werkself jubelt nach Vollands Treffer zum 2:0.

Leverkusen – Die Fans der Leverkusener Werkself hatten mit dem Schlusspfiff doppelten Grund zur Freude. Einerseits darüber, dass ihre Mannschaft dem restlos enttäuschenden Schlusslicht VfB Stuttgart ein 2:0 (0:0) abgetrotzt hatte und damit zunächst den Sprung ins Mittelfeld geschafft hatte. Andererseits war die Erleichterung groß, dass die dürre Darbietung in der eisigen Bay-Arena ein Ende gefunden hatte. Kevin Volland bescherte seiner Elf mit zwei späten Toren drei Punkte. Trainer Heiko Herrlich darf nach Wochen der Kritik durchatmen.

Dabei hatte die Partie aufgeregt begonnen: In der ersten Spielminute schaffte es Maffeo bis in den Leverkusener Strafraum, wo er im Zweikampf mit Charles Aranguiz zu Fall kam. Schiedsrichter Schröder verweigerte den Elfmeterpfiff, und weil die Situation schwierig einsehbar, verzichtete auch das Videoteam in Köln auf ein Eingreifen.

Handelfmeter zurückgenommen

Nach einer knappen Viertelstunde ohne weitere Ereignisse probierte dann Lars Bender einen Lupfer über Emiliano Insua, der zweifellos seine Hand in die Flugbahn des Balles brachte und den Angriff damit unterband. Eine eindeutige Angelegenheit – jedenfalls bezüglich des Handspiels. Der Strafstoß, den der Schiedsrichter daraufhin verhängte, war jedoch nicht haltbar, denn das Geschehen hatte sich deutlich außerhalb des Strafraums abgespielt. Der Video-Assistent benötigte  zwei Minuten, um zu dieser Erkenntnis zu gelangen und den Referee über seinen Fehler zu informieren. Der korrigierte auf Freistoß, hatte bis dahin allerdings vergessen, dass Insua für sein absichtliches Handspiel zwingend Gelb hätte sehen müssen.

Bayer vergibt Chancen

Die Leverkusener waren in der ersten Hälfte zwar die Mannschaft mit den klar besseren Anlagen. Doch Kevin Volland vergab zwei Torchancen (8., 35.) eher kläglich. Nach einer halben Stunde zeigte Kai Havertz eine starke Szene, doch Tin Jedvaj bugsierte die feine Flanke des Jung-Nationalspielers über das Tor.

Der Rest war schwere Kost und phasenweise eine üble Treterei. Sechs Gelbe Karten verteilte Schröder in der ersten Halbzeit und vollbrachte dabei das Kuriosum, die Zwillinge Sven und Lars Bender innerhalb von 91 Sekunden zu verwarnen, was Weltrekord sein dürfte in der Disziplin Zwillinge-Verwarnen.

Der ersten Hälfte voller Unzulänglichkeiten folgte eine nicht gerade interessantere zweite, die ihren ersten Höhepunkt hatte, als Kevin Volland ein weitere Chance vergab: Bellarabis Hereingabe von der rechten Seite erwischte der Stürmer am langen Pfosten und schlug sie deutlich über das Tor der Gäste.

Heiko Herrlich wechselte zweimal aus, brachte Alario für Aranguiz und Weiser für Jedvaj. Ein deutlicher Hinweis darauf, dass Bayer 04 das Duell mit dem Tabellen-Letzten gewinnen wollte. Und tatsächlich: In der 77. Minute führte Julian Brandt einen Eckstoß schnell aus, Kai Havertz’ Flanke fand Volland am entfernten Pfosten, und mit dem siebten Abschluss des Abends gelang dem Angreifer doch noch der erste Treffer. Vollands Abschlussschwäche war damit offenbar behoben:  In der 83. Minute traf er zum 2:0-Endstand und bescherte der Werkself damit ein wenig Ruhe.

Statistik

Bayer 04: Hradecky - L. Bender (78. Wendell), Tah, S. Bender, Jedvaj (66. Weiser) - Aranguiz (66. Alario), Baumgartlinger - Bellarabi, Havertz, Brandt - Volland; VfB Stuttgart: Zieler - Beck, Pavard, Kempf, Insua - Aogo (82. Akolo) - Maffeo (46. Thommy), Ascacibar, Gentner (81. Castro), Gonzalez - Gomez. – Schiedsrichter: Schröder (Hannover). – Zuschauer: 24 632. – Tore: 1:0, 2:0 Volland (76., 83.).

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