QuarantäneBayer 04 reist ohne Neuzugang Fosu-Mensah nach Berlin

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Fosu-Mensah

Timothy Fosu-Mensah

Leverkusen – Von der jüngsten Personalentscheidung seines Arbeitgebers wird Peter Bosz am Freitagabend in Berlin wenig haben. Wenn Bayer 04 Leverkusen bei Union in der Alten Försterei antritt (20.30 Uhr), sitzt Timothy Fosu-Mensah noch in der Quarantäne. Fünf Tage muss der 23-Jährige, der aus dem Höchstrisikogebiet England kam, in der hygienischen Abgeschiedenheit verbringen und dabei zweimal Corona-negativ getestet werden, bevor er zu seiner neuen Mannschaft stoßen darf.

Gesprochen hat der Niederländer Bosz den Landsmann nur kurz. Seine Planungen mit de neuen Kraft sind eher mittelfristig. „Wir müssen erst mal sehen, we fit er ist und ihn so schnell wie möglich an die Mannschaft heranführen“, sagte der Trainer am Donnerstag. Die Besetzung der rechten Abwehrseite wird also erst einmal ein Problem bleiben. Lars Bender hat beim 4:1-Sieg im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt gezeigt, dass er diese Position immer noch auf höchstem Niveau spielen kann. Wenn er fit ist. Allerdings werden diese Momente immer seltener. Spiele im Drei-Tage-Rhythmus, wie sie Bayer 04 auf Wochen hinaus bestreiten muss, sind Gift für die Gesundheit des 32-Jährigen, der wie sein Zwillingsbruder Sven (am Sprunggelenk verletzt) seine Karriere aus diesem Grund im Sommer beendet.

Der im Herbst verpflichtete und dann beim Länderspiel gegen Venezuela schwer verletzte Kolumbianer Santiago Arias (Wadenbeinbruch, Syndesmoseriss) wird womöglich am Ende der Saison wieder zum Einsatz kommen. Ob seine Leihe von Atlético Madrid fortgesetzt wird, ist fraglich. Ersatzspieler Patrick Weiser hat sich auch noch eine Muskelverletzung zugezogen, sodass Innenverteidiger Aleksandar Dragovic regelmäßig auf der Außenposition zum Einsatz kommt.

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In Berlin wird das, um Lars Bender vor dem Top-Spiel gegen Borussia Dortmund (Dienstag, 20.30 Uhr) nicht zu überlasten, wohl wieder der Fall sein. Defensiv ist die Position für den Österreicher mit auslaufendem Vertrag kein Problem, im Offensivspiel auf der rechten Seite ist er naturgemäß eingeschränkt. Gegen den Tabellenfünften Union Berlin ist Stabilität wichtig, aber für einen Sieg ist eine Top-Leistung nötig. „Sie haben einen klaren Plan und stehen zurecht da oben“, lobt Peter Bosz seinen Kollegen Urs Fischer, der bislang alle Vergleiche mit Bayer 04 verloren hat und das ändern will. „Da habe ich noch eine Rechnung offen“, sagt der Schweizer.

Die Überraschungsmannschaft Union ist auf Platz fünf ein direkter Konkurrent der Werkself, die nach drei sieglosen Spielen in der Liga dringend einen Sieg braucht, um im elitären Kreis der ersten Vier zu bleiben. Der Sieg über Frankfurt war wichtig für das Bewusstsein, das eigene Offensivspiel auch unter Druck gegen einen hoch und konsequent pressenden Gegner durchsetzen zu können. „Im Prinzip spielt Union so wie die Eintracht“, sagt Peter Bosz. Spielberechtigt an der Alten Försterei ist Innenverteidiger Jonathan Tah, dessen Rote Karte im Pokalspiel gegen Frankfurt eine Zwei-Spiele-Sperre zur Folge hatte, die nur für den Pokalwettbewerb gilt.  

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