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Vor Spiel in PaderbornBosz will Schlagabtausch vermeiden – Erwartungen an Havertz

Lesezeit 3 Minuten
Kai Havertz Bayer 04 Leverkusen

Soll in der Rückrunde wieder an die Leistungen aus der Vorsaison anknüpfen: Kai Havertz

Leverkusen – Peter Bosz blieb nicht viel Zeit, seine Vertragsverlängerung bei Bayer 04 Leverkusen zu feiern. Der Bundesligaalltag hat Mitte Januar alle schon wieder eingeholt. Und  Bayer 04 Leverkusen stellt er die für einen Top-Klub mutmaßlich unangenehmste Aufgabe: Ein Auswärtsspiel beim SC Paderborn, dem Tabellenletzten.

Selbstverständlich fährt ein Klub mit erklärtem Saisonziel Champions-League-Teilnahme als turmhoher Favorit da hin. Aber es erwartet ihn  das ungewöhnlichste Schlusslicht der Bundesligageschichte. „Sie sind Tabellenletzter und zugleich das lauffreudigste Team der Bundesliga. Das bedeutet etwas. Das bedeutet, dass sie nie aufgeben und fit sind. Gegen so eine Mannschaft ist es nie einfach. “, sagt Peter Bosz,  „wir haben  in dieser Saison schon zweimal gegen sie gespielt und zweimal nur knapp gewonnen. Es war zweimal sehr schwer. Wir haben viel Respekt.“

Bayer 04: Peter Bosz will gegen Paderborn keinen Schlagabtausch

Der 3:2-Sieg am ersten Spieltag war eine intensive Geschichte, die Bayer 04 nie unter Kontrolle hatte. Der 1:0-Sieg in der zweiten Runde des DFB-Pokals ein zäher Abnutzungskampf. Im ersten Spiel des Jahres droht gegen die Elf von Trainer Steffen Baumgart eine Mischung aus beidem. „Sie lieben den offenen Schlagabtausch“, sagt Peter Bosz über die Paderborner, die hoch stehen, Ballverluste provozieren wollen und auf die überragende Schnelligkeit ihrer Offensivspieler vertrauen. „Schlagabtausch ist aber etwas, das wir nicht wollen“, erklärt der Bayer-Trainer, „wir wollen lieber kompakt auftreten und Kontrolle haben.“

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Unglücklich ist in diesem Zusammenhang die Verletzung von Charles Aranguiz, den ein Muskelfaserriss früh im Jahr außer Gefecht setzt. Der kleine Chilene ist der größte Stabilisator im Leverkusener Spiel, Bosz rechnet damit, dass er noch mehrere Wochen ausfallen wird. Bis auf weiteres muss also Kerem Demirbay versuchen, den Unersetzlichen an der Seite des unvermeidlichen Julian Baumgartlinger wenigstens halbwegs zu ersetzen. Dabei werden Präzision und Position die wichtigsten Elemente im Spiel der Werkself sein, denn man darf Paderborn alles Mögliche geben, aber keine Bälle während eigener Aufbauversuche.

Bosz erwartet den alten Havertz

Abgesehen von den Sperren gegen Leon Bailey (noch drei Spiele) und Exequiel Palacios (noch drei Spiele) plagen Peter Bosz keine weiteren Personalsorgen. Allerdings wird auch er mit besonderer Spannung die Form des Starspielers Kai Havertz beobachten. Der Niederländer gab bei der Pressekonferenz am Freitag zu, dass  die Formkrise eines solch wichtigen Spielers  in der Gesamtleistung schon sichtbar werde, nahm aber in dieser Frage alle in die Pflicht: „So etwas muss die Mannschaft auffangen. Kein Spieler kann konstant in allen Spielen gut spielen.“

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Allerdings hat Bosz schon im Trainingslager in La Manga erklärt, dass er wieder den Kai Havertz erwartet, der sich in der Vorsaison den Ruf eines der besten Jung-Profis weltweit erspielt hat.

Weitere Transfers nicht ausgeschlossen

Nicht ausgeschlossen scheint, dass Bayer 04 bis zur Schließung des Transferfensters am 31. Januar noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv wird. Vor allem der Defensivverbund könnte noch ein wenig Schnelligkeit gebrauchen. Und die Ambitionen des aktuellen Tabellensechsten in alle drei Wettbewerben (Bundesliga, Europa League, DFB-Pokal) sind hoch.

Sportdirektor Simon Rolfes erklärt: „Wir haben mit Exequiel Palacios, wie ich glaube,  schon einen sehr guten Wintertransfer gemacht. Kadertechnisch sind wir gut aufgestellt. Aber wir haben immer unsere Antennen ausgefahren, wir schauen, ob wir uns verstärken können. Und dann kann es immer sein, dass noch irgendetwas passiert.“ Das ist nicht die Formulierung, die ein Klub gebraucht, der Veränderungen im Kader ausschließt.

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