Ex-FC-ProfiDirk Lottner vom 1. FC Saarbrücken beurlaubt

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Dirk_Lottner

Trotz vieler Siege mit dem 1. FC Saarbrücken: Dirk Lottner ist von dem Verein beurlaubt worden. 

Köln/Saarbrücken – Vor nur rund einem Monat war er noch der große Pokal-Held, jetzt ist er urplötzlich entlassen: Mit „großer Enttäuschung“ und „Unverständnis“ hat der gebürtige Kölner Dirk Lottner auf seine Beurlaubung beim Regionalliga-Tabellenführer 1. FC Saarbrücken reagiert.

„Vor allem der Zeitpunkt überrascht und enttäuscht mich sehr. Ich war bis zuletzt weiterhin davon überzeugt, dass wir den Aufstieg schaffen. Unter dem Strich bleibt mir das Gefühl, dass es mir genommen wird, das hier auch zu Ende zu bringen. Ich habe hier dreieinhalb Jahre gearbeitet und das voller Leidenschaft und immer gerne“, sagte Lottner dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Die Trennung kommt in der Tat überraschend. Am 29. Oktober hatte der 47-Jährige mit seiner Mannschaft noch die Sensation geschafft und seinen Heimatklub 1. FC Köln durch einen 3:2-Sieg in der zweiten Runde aus dem DFB-Pokal befördert.

Es war ein Sieg, der nicht nur in Saarbrücken und Köln für Aufmerksamkeit sorgte. Danach lief es in der Liga nicht mehr ganz so rund, die Mannschaft wirkte etwas platt, doch der Traditionsklub behauptete weiterhin die Tabellenführung in der Regionalliga Südwest mit zwei Punkten Vorsprung auf Verfolger Elversberg.

Aus nach Niederlage gegen Steinbach

Von der letzten 15 Spielen gewannen die Saarbrücker 13. Nach einer 0:1-Niederlage am vergangenen Samstag in Steinbach folgte dennoch Lottners Aus.

Der langjährige Kapitän des 1. FC Köln wurde am Montag nach dem Nachmittagstraining in die Geschäftsstelle zitiert. Dort überbrachten Sportdirektor Marcus Mann und Vizepräsident Dieter Ferner dem Zollstocker die bittere Kunde. „Eine wirkliche Begründung wurde mir nicht mitgeteilt, es gibt wohl auch keine“, so Lottner.

Der Verein teilte mit, „die Entwicklung der letzten Wochen und das Auftreten der Mannschaft in den vergangenen Punktspielen“ seien die Gründe für die Trennung. Dieter Ferner sagte: „Wir bedauern diesen Schritt sehr, jedoch steht über allem der Erfolg des 1. FC Saarbrücken sowie die Verteidigung der Tabellenspitze in der Regionalliga Südwest bis zum letzten Spieltag und damit gleichbedeutend der Aufstieg in die 3. Liga. Diesem Ziel ist alles unterzuordnen und genau dies sehen wir in der aktuellen Situation extrem in Gefahr durch die Entwicklungen der jüngeren Vergangenheit.“

Lottners Vertrag in Saarbrücken läuft noch bis zum 30. Juni 2020. Ähnlich wie Achim Beierlorzer, der nur wenige Tage nach seinem Aus beim 1. FC Köln als neuer Cheftrainer zum FSV Mainz 05 wechselte, benötigt Lottner keine Pause. „Ich brauche keine Auszeit. Mich motiviert es nach dieser Geschichte jetzt noch mehr, mit Power eine nächste Aufgabe anzugehen.“

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