Falsche Angaben im Visums-Antrag?Gericht enthüllt Djokovic-Aussagen vom Flughafen

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Djokovic AP 110122

Novak Djokovic darf zunächst einmal in Australien bleiben.

Melbourne – Der serbische Tennis-Profi Novak Djokovic muss weiterhin um seine Teilnahme an den Australian Open in Melbourne bangen. Nachdem ein Gericht am Montag die Ausreiseverfügung gegen den 34-Jährigen gekippt hatte, muss nun die Einwanderungsminister Alex Hawke entscheiden, ob der Tennis-Superstar dennoch ausgewiesen werden soll.

Unterdessen gibt es weitere Enthüllungen um die Flughafen-Kontrolle Djokovics. So hat die australische Zeitung „The Herald Sun“ ein Foto von Djokovics Visums-Antrag veröffentlicht, das dem Tennis-Profi noch zur Last fallen könnte. Djokovic habe bei seiner Anreise angegeben, in den 14 Tagen vor seiner Einreise nach Australien nicht gereist zu sein. 

Djokovic ist in einem Social-Media-Post vom 25. Dezember allerdings in der serbischen Hauptstadt Belgrad zu sehen, am 31. Dezember hielt er sich dagegen in Sotogrande im Südosten Spaniens auf. Ein klarer Bruch mit den Einreisebestimmungen Australiens, für die im Ernstfall laut Einwanderungsministerium bis zu zwölf Monate Gefängnis drohen.

Novak Djokovic: Gericht veröffentlicht Gespräch am Flughafen

Im Anschluss an die Urteilsverkündung am Montag hat das zuständige australische Gericht unabhängig davon ein Transkript des Gesprächs zwischen Djokovic und einem Sicherheitsbeamten des Melbourner Flughafens veröffentlicht. Djokovic macht im Gespräch einen sehr aufgeräumten und ruhigen Eindruck und benennt zudem klar, dass er ungeimpft ist.

Nach rund vier Stunden – das Gespräch wurde zeitweise unterbrochen – erklärt ihm der Sicherheitsbeamte, dass sein Visum ungültig sei. Djokovic reagiert ruhig, aber verständnislos: „Ich verstehe wirklich nicht, was sie noch von mir wollen. Ich habe Ihnen Dokumente von Tennis Australia und der Regierung von Victoria zukommen lassen. Ich habe alles gemacht, wozu sie mich in den vergangenen drei, vier Wochen aufgefordert haben. Meine Beraterin und ich waren ständig in Kontakt mit der Regierung, Tennis Australia und den medizinischen Experten.“

Novak Djokovic: Infektion mit Coronavirus nicht ausreichend für Ausnahmegenehmigung

Djokovic werden vom Sicherheitsbeamten 20 Minuten eingeräumt, um weitere Informationen zu präsentieren. Der moniert, dass das um 4 Uhr morgens schwer möglich sei. „Die schlafen alle noch. Was soll ich jetzt daran ändern? Ich habe Ihnen alles zur Verfügung gestellt, was ich habe“, erklärt der Serbe.

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Das Problem sei, dass eine Infektion mit dem Coronavirus kein Grund für eine medizinische Ausnahmegenehmigung nach der Gesetzgebung sei, führt der Sicherheitsbeamte weiter aus. Djokovic, der am 16. Dezember positiv und am 22. Dezember wieder negativ auf Covid-19 getestet wurde, beharrt darauf, dass ihm aus diesem Grund eine Ausnahmegenehmigung erteilt worden sei.

Djokovic weigert sich darauf, seine Visums-Ablehnung zu unterschreiben und will telefonieren, schließlich vertagen beide das Gespräch um 5 Uhr morgens auf 8.30 Uhr.

Djokovic wird anschließend in ein staatliches Quarantäne-Hotel gebracht. Ihm wird gleichzeitig zum Ende des Interviews gesagt, dass er später nach Dubai ausreisen müsse, von wo aus er in den Flieger nach Australien gestiegen war. (shh)

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