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Fortuna Köln„Das Ziel ist ganz klar der Aufstieg in die Dritte Liga“

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Fortuna Köln bejubelt den Ausgleichstreffer gegen den FC in letzter Minute

Fortuna Köln bejubelt den Ausgleichstreffer gegen den FC in letzter Minute.

Der Südstadt-Klub blickt auf intensive Testspiele gegen den 1. FC Köln und Eintracht Trier zurück. Am Freitag startet die Saison.

Von einem gewöhnlichen Vorbereitungsspiel war vergangenen Freitagabend nichts zu spüren. Das Südstadion war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Fortuna Köln im Rahmen der Saisonvorbereitung den 1. FC Köln zum Stadtduell empfing. 9448 Zuschauer sorgten für eine Kulisse, die dem Anlass mehr als gerecht wurde. Und die Partie enttäuschte nicht: Mit einem 2:2 sicherte sich der Regionalligist nicht nur ein beachtliches Ergebnis gegen den Erstligisten, sondern sammelte auch wertvolle Erkenntnisse für die bevorstehende Spielzeit.

Intensives Stadtduell gegen den 1. FC Köln

Während der FC ein eindeutiges Chancenplus vorwies, aber die meisten Möglichkeiten liegenließ, war es auch die kompakte Fortuna-Defensive, die der Mannschaft des neuen FC-Trainers Lukas Kwasniok Kopfzerbrechen bereitete. Es war daher die individuelle Qualität des Bundesligisten, in Person von Jusuf Gazibegovic (1:0) und Florian Kainz per Elfmeter (2:0), die die Weichen auf einen vermeintlichen Sieg stellten. „Wir haben extrem wenig zugelassen und leidenschaftlich verteidigt. In der zweiten Hälfte hatte der FC eine andere Mannschaft auf dem Platz, wir aber auch. Glücklicherweise haben wir uns am Ende belohnt. Wir sind dadurch als Mannschaft mehr zusammengewachsen. Das ist ein wichtiger Impuls“, sagte Fortuna-Trainer Matthias Mink.

Neuzugang Hamadi Al Ghaddioui verkürzte nach einem energischen Angriff über Enzo Wirtz, ehe in der letzten Spielminute eine sehenswerte Kombination zweier Eigengewächse den Ausgleich brachte: Max Wiese behauptete sich gegen mehrere Gegenspieler, legte auf Nicolas Westerhoff ab, dessen präzise Flanke erneut Al Ghaddioui fand, der den Ball präzise ins flache Eck schob.

„Wir haben gut gegengehalten, vernünftig verteidigt und im Umschaltspiel auf unsere Chancen gelauert. Der FC war ein wenig dominanter. Tore sind für einen Stürmer immer gut, vor ausverkaufter Kulisse gegen einen Erstligisten macht es umso mehr Spaß“, sagte der Torschütze. Neben Wiese und Westerhoff standen in der Schlussphase mit Younes Derbali und Jonathan Kafu zwei weitere Talente aus dem eigenen Nachwuchs auf dem Platz. „Die junge Mannschaft hat es gut gemacht“, lobte Mink.

Zweites Testspiel nur einen Tag später

Weniger spektakulär, aber nicht weniger aufschlussreich verlief der zweite Test des Wochenendes. Nur einen Tag nach dem Kraftakt gegen den FC trat Fortuna gegen Regionalligist Eintracht Trier an. Erneut endete die Partie 2:2. Diesmal war es Enzo Wirtz, der früh für die Führung sorgte (12.). Die Gäste aus Trier drehten die Partie durch Hokon Sossah (28.) und Damjan Marceta (71.), der per Strafstoß traf. Kurz vor dem Abpfiff sorgte David Al-Azzawe nach einer Ecke für den Ausgleich (86.).

„Man hat gemerkt, dass es uns in vielen Bereichen schwerer fiel. Wir hatten trotz der frühen Führung zu wenig Spielsicherheit. Top war, dass wir nach dem Rückstand das Spiel in der Schlussphase noch unbedingt drehen wollten“, resümierte Mink. 

Die Vorbereitung war fordernd, sportlich wie physisch. Innerhalb von 24 Stunden gleich zwei Testspiele zu bestreiten, verlangt auch einem ambitionierten Regionalligisten einiges ab. Dass die Ergebnisse der intensiven Phase daher nur eingeschränkt als Gradmesser taugen, liegt auf der Hand. Und doch lässt sich ein vorsichtiger Schluss ziehen: Die neu zusammengestellte Mannschaft der Fortuna verfügt bereits über ein gewisses Maß an Resilienz. Am kommenden Freitag wird es ernst. Dann eröffnet die Fortuna die neue Saison der Regionalliga West beim Wuppertaler SV (19 Uhr), einem traditionell schwer zu bespielenden Gegner. Bislang hielt man sich hinsichtlich der eigenen Ambitionen bedeckt. Die obere Tabellenhälfte galt als realistisches Ziel, mehr nicht.

Nun aber trat Fortuna-Präsident Hanns-Jörg Westendorf am Rande des Stadtduells deutlicher an die Öffentlichkeit und legt die Messlatte höher. „Es ist schwierig zu sagen, wo wir aktuell stehen, das wird der erste Spieltag zeigen, aber das Ziel ist ganz klar der Aufstieg. Wir müssen uns nicht vor Saison hinstellen und sagen, dass wir Fünfter werden wollen. Natürlich wird es eine harte Saison, aber wir haben einen guten Kader und wollen uns ambitionierte Ziele setzen. Wir wollen aufsteigen“, erklärte Westendorf und richtet den Blick unmissverständlich auf die Dritte Liga.