Der 1. FC Köln verspielt eine 2:0-Führung, Trainer Kwasniok spricht Teilen seines Personals nach der Partie die Bundesligatauglichkeit ab.
Nur 2:2 gegen Fortuna Köln1. FC Köln verspielt Führung – Trainer Kwasniok findet deutliche Worte

Das 2:2 im Test bei Fortuna Köln sorgte bei den FC-Profis und ihrem Trainer für lange Gesichter.
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Der 1. FC Köln hat im zweiten Test des Sommers nur 2:2 bei Fortuna Köln gespielt. Am Freitagabend vergab der Bundesliga-Aufsteiger vor 9448 Zuschauern im Südstadion eine 2:0-Führung durch Gazibegovic und Kainz; Al Ghaddioui gelang mit einem Doppelpack noch der Ausgleich für den Regionalligisten. Lukas Kwasniok war unzufrieden. „Wir haben nach einer guten Anfangsphase die Struktur verloren. Das war kein Ruhmesblatt. Bei einigen reicht es noch lange nicht für die Bundesliga, bei anderen reicht es nicht mehr“, sagte der FC-Trainer.
Der FC erspielte sich in der ersten Hälfte zwar zahlreiche Gelegenheiten. Doch auch die Hausherren verzeichneten eine Großchance, als Zieler eine Flugeinlage zeigen musste. Zur zweiten Halbzeit wechselte Kwasniok wie angekündigt durch. Sekunden nach Wiederanpfiff hatte Rafael Garcia die nächste Chance für die Südstädter, Gazibegovic rettete in der Not.
Zehn Minuten später erzielte der Rechtsverteidiger dann die Führung für den FC, nach Harchaouis Zuspiel traf der Bosnier mit links ins lange Eck. Zehn Minuten später foulte Fünger Harchaoui im Strafraum, Elfmeter für den FC, Kainz verwandelte. In der 74. Minute trafen auch die Gastgeber. Enzo Wirtz flankte ins Zentrum zu Al Ghaddioui, der völlig verlassen zum Anschluss traf. In der Schlussminute gelang Al Ghaddioui gegen die indisponierte Kölner Abwehr noch der Ausgleich.
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Der FC, in der zweiten Halbzeit erneut mit Tigges als Linksverteidiger, spielte vor allem in der zweiten Hälfte ohne Druck und Tempo: Kwasniok sprach von „Sportfeststimmung“. Er sehe Defizite im „qualitativen Bereich“, sagte Kwasniok, „das müssen wir den Jungs auch so kommunizieren. Ich bin mit der technisch-taktischen Umsetzung nicht zufrieden.“ Am Rande der Partie diskutierten die FC-Fans auch über einen Spieler, der noch gar nicht im Kader stand: Für Offensivmann Said El Mala soll dem FC bereits ein Angebot aus der Premier League vorliegen. Zwar hat der Zugang von Viktoria Köln noch nie für den FC gespielt. Doch überzeugte er bei der U19-Europameisterschaft im Trikot der deutschen Elf derart, dass er internationales Interesse hervorrief.
Wir haben nach einer guten Anfangsphase die Struktur verloren. Das war kein Ruhmesblatt. Bei einigen reicht es noch lange nicht für die Bundesliga, bei anderen reicht es nicht mehr
Vor allem nach seinem überragenden Spiel gegen die englische Auswahl. Brighton soll nun mit einem Angebot über zehn Millionen Euro auf die Kölner zugekommen sein. Eine bemerkenswerte Summe, doch sind das keine Dimensionen, in denen der 1. FC Köln bereit wäre, einen seiner größten Potenzialspieler gehen zu lassen. Auch im Rechtsrheinischen dürfte man die Entwicklung um El Mala mit Interesse verfolgen: Viktoria Köln stünde im Falle eines Wechsels eine Transferbeteiligung von zehn Prozent zu. Doch auch in Höhenberg rechnet man nicht mit einem bevorstehenden Wechsel des Angreifers. Ein Klub müsste die Kölner schon „mit Geld bedrohen“, wie es ein Verantwortlicher der Viktoria formulierte.
1. FC Köln, 1. Halbzeit: Zieler – Telle, Schmied, Heintz, Pacarada – Johannesson, Krauß – Maina, Waldschmidt, Kaminski – Ache; 2. Halbzeit: Schwäbe – Gazibegovic, Hübers, Pauli, Tigges – Harchaoui, Huseinbasic – Niang, Borie, Kainz – Rondic; Tore: 0:1 Gazibegovic (56.), 0:2 Kainz (FE, 56.), 1:2, 2:2 Al Ghaddioui (74., 90.); Zuschauer: 9448 (ausv.).