Fortuna KölnSchwetje über möglichen Abstieg und Investoren-Einstieg

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Kaczmarek_Schwetje

Michael W. Schwetje (r.) und Tomasz Kaczmarek

  • Fortuna Köln steckt tief drin im Drittliga-Abstiegskampf.
  • Geschäftsführer Michael W. Schwetje erklärt, dass der Südstadt-Klub auch in der Regionalliga an den Start gehen würde. In welcher Form, ist allerdings unklar.
  • Auch Schwetjes Zukunft bei der Fortuna ist weiter offen. Der Einstieg eines weiteren Investors sei „natürlich eine Option“.

Köln – Knapp 13 Monate ist es her, als  beim SC Fortuna Köln Träume in schmissigen Sätze formuliert wurden. „Ich bin jetzt so vermessen zu sagen, dass wir nicht nur auf Platz drei schielen, sondern Erster oder Zweiter werden und zurück in unser Wohnzimmer wollen, die Zweite  Bundesliga“, hatte Vereinspräsident Hanns-Jörg Westendorf im März 2018 anlässlich des 70. Klub-Jubiläums vor begeisterten Zuhörern gesagt. Die Fortuna war damals nur ein Punkt von den Aufstiegsplätzen entfernt. Die Pläne, für den Zweitliga-Betrieb ins Rhein-Energie-Stadion umzuziehen, lagen in der Schublade.

Ein Jahr später haben sie dort vermutlich Staub angesetzt. In den vergangenen Monaten ist viel passiert. Die Fortuna verpasste den Aufstieg nach einer Pleitenserie zum Saisonende. Im Herbst dann verlor sie Trainer Uwe Koschinat an den SV Sandhausen. An den Auswirkungen dieses Schocks laboriert sie noch immer. Nach immensen anfänglichen Schwierigkeiten hat Tomasz Kaczmarek zwar inzwischen eine gewisse Stabilität in die Mannschaft gebracht. Doch in entscheidenden Szenen fehlen der Fortuna regelmäßig ein paar Prozent.

Fortuna Köln auf einem Abstiegsplatz

Nach vielen individuellen Aussetzern und späten Gegentoren sind die Kölner seit mittlerweile sechs Liga-Spielen sieglos. Die Konkurrenten punkten hingegen mehr oder weniger konstant.Im Ergebnis ist das ein Abstiegsplatz für den SC Fortuna. Die Träume von der Zweiten  Liga mussten längst Existenzängsten weichen.

Denn auf den angestaubten Zweitliga-Plänen liegen deutlich aktuellere Überlegungen für eine Saison in der Regionalliga. Der stets wenig auskunftsfreudige Fortuna-Investor und -Geschäftsführer Michael W. Schwetje bestätigte das auf Anfrage dieser Zeitung. Er versicherte auch, dass der Südstadt-Klub im Falle eines Abstiegs in der Regionalliga antreten würde. Im Gegensatz zu der Situation von vor einigen Jahren, als der verpasste Klassenerhalt das Dasein des Seniorenfußballs ernsthaft gefährdet hätte, ist die Fortuna mittlerweile finanziell so breit aufgestellt, dass die Viertklassigkeit zu stemmen wäre –  ob professionell oder semi-professionell, ließ Schwetje offen. Klar sei nur, dass es zu massiven personellen Veränderungen kommen würde. Die Fortuna könnte sich die meisten Spieler dann nicht mehr leisten. „Aber diese Möglichkeit wird hoffentlich nie Realität“, so Schwetje.

Wesentlich lieber wäre dem Geschäftsmann, der seit einiger Zeit die Möglichkeit eines Rückzugs von der Fortuna – ligaunabhängig – in Erwägung zieht, eine andere Entwicklung: der Einstieg eines weiteren Investors. Das sei „natürlich eine Option“, um den Klub breiter aufzustellen, auch wenn es noch „keinerlei“ derartige Planungen gebe. Und für einen möglichen Investor wäre die Fortuna wohl nur attraktiv, wenn sie ihren Drittliga-Platz halten könnte.

Der Klassenverbleib steht im Fokus aller Handlungen und Überlegungen bei Fortuna. Am Samstag spielt die SpVgg Unterhaching im Südstadion (14 Uhr). Ein Kölner Sieg würde die Bayern mit in den Abstiegskampf ziehen – das  Ziel von Schwetje. „Das Team hat die Situation mental angenommen, wir haben zuletzt nicht schlecht gespielt. Das macht mir Hoffnung“, so der Geschäftsführer.

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