• Dem SC Fortuna Köln droht der Abstieg in die Regionalliga. Zwei Spieltage vor Saisonende ist der Südstadt-Klub Vorletzter.
• Die Mannschaft von Trainer Oliver Zapel zeigt guten Fußball, scheitert aber am Wichtigsten: dem Torschießen.
• Dazu kommen individuelle Fehler und Verletzungspech.

Köln – Wenn eine Fußballmannschaft aus Sicht von Fans oder Journalisten so spielt „wie ein Absteiger“, dann wird ihr in der Regel vorgeworfen, sie agierte ohne Leidenschaft, ohne taktisches Konzept und irgendwie im Selbstaufgabe-Modus. All das trifft nicht auf den SC Fortuna Köln unter Trainer Oliver Zapel zu – und dennoch droht dem Klub mehr denn je der Absturz in die Viertklassigkeit.

In den drei Partien mit Zapel als wild gestikulierendem Betreuer an der Seitenlinie kämpfte die Fortuna fast durchgehend aufopferungsvoll und erspielte sich Großchancen, die für ungefährdete Siege in mindestens acht Spielen hätten reichen müssen. Doch es gab nur einen knappen Pokalerfolg nach Verlängerung in Wegberg, eine Niederlage in Würzburg und am Montagabend das bittere 1:1 gegen Meppen. Die Stürmer des Tabellenvorletzten – erfahrene Profis wie Thomas Bröker, Moritz Hartmann und Hamdi Dahmani – überbieten sich beim grotesken Auslassen gigantischer Möglichkeiten.

Die zwei wichtigsten Spieler fallen aus

Hinzu kommen individuelle Fehler in regelmäßigen Abständen, wie sie professionellen Fußballern sonst maximal im jährlichen Rhythmus unterlaufen. So hatte sich Torhüter Nikolai Rehnen gegen Meppen eine harmlose Flanke ins eigene Netz geworfen. Als wäre der toxische Mix aus Unvermögen und Pech im Abstiegskampf nicht schon verheerend genug, fällt nach dem zweitwichtigsten Spieler (Maik Kegel/Kreuzbandriss) nun vermutlich auch der wichtigste Spieler (Hamdi Dahmani/Oberschenkelverletzung) für den Rest der Saison aus.

Einige der unmittelbar Beteiligten sehen in dem sich wolkenbruchartig über der Kölner Südstadt ergießenden Unglück schon den Einfluss höherer Mächte – anders seien die Spielverläufe der letzten Wochen einfach nicht zu erklären. Es gibt allerdings auch noch die weltliche Blickweise auf die Fortuna im Tabellenkeller. Und mit dieser kommt man zu dem Schluss, dass die Phrase „wie ein Absteiger spielen“ durch Fortunas jüngste Auftritte um eine Facette erweitert werden muss.