Kommentar zu Niko KovacEinen Erlöser für die Bayern gibt es nicht

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Kovac Robben Bier

Arjen Robben übergießt  Niko Kovac bei dessen erster Meisterschaft mit Weißbier.

Niko Kovac sollte sich besser nicht vorstellen, wie sich diese Meisterschaft am Samstag in München angefühlt hätte, wenn er Jupp Heynckes gewesen wäre. Mit welcher Ehrfurcht ihm Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß gehuldigt hätten. Aber Kovac hat eben im Verein nicht den Status wie sein Vorgänger. Das haben die Fans gespürt und ein unmissverständliches Signal der Unterstützung gesendet.

Der Klub aber ließ im Umgang mit seinem Cheftrainer zuletzt den nötigen Respekt vermissen. Die Zweifel an Kovac aus der enttäuschenden Hinrunde sind trotz der Aufholjagd in der Liga offenbar nie gewichen. Die Meisterschaft täuscht darüber nicht hinweg, sie kann immerhin auch als Resultat Dortmunder Schwäche gewertet werden.

Kovac schlägt sich beachtlich in München

Kovac musste wissen, dass er in München an Titeln gemessen wird und der gesamte Verein vom Triumph in der Champions League träumt. Dass dieser Traum Anfang März beendet war, ist zu großen Teilen seiner zurückhaltenden Taktik zuzuschreiben, mit der man beim FC Bayern noch nie Titel holte. Aber kein Trainer hat an der Säbener Straße in seiner ersten Saison die Champions League gewonnen. Und wenn der große FC Bayern Kovac für prinzipiell zu klein hält, stellt sich die Frage, warum er ihn überhaupt geholt hat.

Das öffentliche Anzählen eines Trainers jedenfalls, der dabei ist, das Double zu gewinnen, offenbart aber eine große Illusion: Dass es irgendwo im Universum einen Erlöser gibt, der zu den Bayern hinabsteigt, um ihre Träume zu erfüllen. Kovac ist der monströse Druck in seiner Rolle anzusehen. Wie souverän er damit umgeht, ist beachtlich. 

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