Kommentar zum BVBDas Schicksal von Lucien Favre ist längst besiegelt

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Trainer Lucien Favre

  • Das Problem des BVB ist die nie erloschene Liebe zu Jürgen Klopp.
  • Lucien Favre seine introvertierte Art vorzuwerfen, ist hochgradig ungerecht.
  • Es gibt kein Schicksalsspiel in Berlin, das Schicksal ist längst besiegelt.

Köln – Es ist für die Sache nicht mehr entscheidend, wann Borussia Dortmund dem Fußball-Lehrer Lucien Favre sagt, dass er nicht mehr Trainer von Borussia Dortmund ist, denn er war nie Trainer von Borussia Dortmund .

Lucien Favre war und ist noch Angestellter der Aktiengesellschaft, deren Mannschaft sich bei Heimspielen im Signal-Iduna-Park einfindet. Er unterrichtet, leitet und lenkt sie nach bestem Wissen und Gewissen. Vor ziemlich genau einem Jahr hat das in der Tabelle zu einem Vorsprung von neun Punkten auf den FC Bayern München geführt. Aber Meister ist Dortmund dennoch nicht geworden. Und das haben die Menschen in Schwarz und Gelb dem Herrn Favre übel genommen. Wie auch die Tatsache, dass er nicht Jürgen Klopp ist oder zumindest versucht, eine Imitation von Jürgen Klopp zu sein. 

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Angeblich steht Lucien Favre nach der 1:3-Niederlage beim FC Barcelona vor einem Schicksalsspiel bei Hertha BSC Berlin. Das stimmt aber nicht. Lucien Favres Schicksal in Dortmund ist nicht abhängig vom Ausgang dieser Partie. Wenn Borussia Dortmund einen schnellen Ersatz zu Verfügung hätte, der dem Trainer-Archetyp Klopp auch nur entfernt ähnlich wäre, säße der am Samstag schon auf der Bank. Was so etwas mit einem Verein und einer Mannschaft machen kann, zeigen aus Dortmunder Sicht schmerzhaft deutlich die Vorgänge beim FC Bayern München, wo die Präsenz des ganz entfernt Jupp-Heynckes-ähnlichen Spielerverstehers Hansi Flick zu einer sagenhaften Leistungssteigerung in allen Bereichen geführt hat. Aber so eine Form des Glücklichmachers hat Dortmund nicht. Und deshalb quält man sich weiter mit Favre.

Selbstverständlich ist das hochgradig ungerecht dem Schweizer gegenüber, der ein bekennender Analytiker und überzeugter Introvertierter ist. Wie schon sein Vorgänger Thomas Tuchel ist er halt nicht Jürgen Klopp. Und sein Nachfolger wird es, wenn in Liverpool nicht der Blitz einschlägt, auch nicht sein. Der bedeutende und sehr beliebte Fußball-Verein Borussia Dortmund sollte mal darüber nachdenken, an welcher Stelle er suchen muss, wenn er sein wahres Problem finden will.

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