Kommentar zur Nations LeagueWas das erste Finalturnier so sinnlos macht

Lesezeit 2 Minuten
Ronaldo_Portugal

Cristiano Ronaldo wird mit Portugal beim Finalturnier der Nations League antreten.

  • Die Niederlande, Portugal, England und die Schweiz spielen in den kommenden Tagen den Sieger der Nations League aus.
  • Zwar bringt der Gewinn des Turniers eine Menge Geld, sportlich geht es allerdings um nichts.
  • Ein Kommentar.

Beim ersten Finalturnier der Nations League sind auch etliche Stars der vier qualifizierten Länder am Start: Gastgeber Portugal tritt mit Ronaldo an, die Niederlande mit van Dijk oder de Ligt, England mit Kane oder Sterling, die Schweiz mit Xhaka und Shaqiri. Das hört sich erst mal nicht so schlecht an.

Es geht ja auch um sagenhaft viel Geld: Der Sieger erhöht sein Gesamt-Preisgeld um weitere sechs Millionen auf 10,5 Millionen Euro, der Zweite erhält neun, der Dritte acht, der Vierte sieben Millionen Euro.

Millionen-Preisgeld als Antrieb

Die Freude des Premieren-Siegers dürfte verhalten ausfallen. Denn sportlich geht es um nichts, nada, niets, nothing, nüt. Der Sieger des neuen Turniers qualifiziert sich nicht einmal für die Europameisterschaft, die vier EM-Tickets werden erst in den Playoffs der Nations League im März 2020 vergeben. Da sich die oben genannten vier Länder aber wahrscheinlich ohnehin schon über die EM-Qualifikation einen Startplatz gesichert haben, rücken andere nach.

Fraglich ist auch, mit welcher Motivation die Stars in Zeiten, in denen eine zu hohe Belastung stets angeprangert wird, an den Start gehen. Zehn Spieler aus England, den Niederlanden und der Schweiz zählten noch am Samstag zu den Kadern der Champions-League-Finalisten Liverpool und Tottenham. Dass Harry Kane für England nach 50 Jahren endlich wieder einen Titel holen will, das muss er wohl so sagen. Am Trafalgar Square würde im Fall des Siegs dennoch keine Jubelfeier steigen. Da weckt der Cricket World Cup in London schon mehr Begeisterung. Es ist zudem auch nicht so, als ob der Ball ruht: In Frankreich beginnt die Frauen-WM, dann in Italien die U21-EM.

Das könnte Sie auch interessieren:

Jürgen Klopp hat mit vielem recht. Und wohl auch mit seiner Einschätzung, dass die Nations League der „sinnloseste Wettbewerb in der Welt“ sei.

KStA abonnieren