Haie-KapitänMoritz Müller führt auch die Nationalmannschaft an

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Müller_Draisaitl

Moritz Müller (l.) und Leon Draisaitl 

Köln – Moritz Müller ist  in den vielen Jahren bei den Kölner Haien zu einem Führungsspieler  geworden. Der 32 Jahre alte Verteidiger, der einst als 17-Jähriger beim KEC in der DEL debütierte, ist  einer, der nie aufgibt und immer alles aus sich herausholt. Aufgrund dieser Eigenschaften ist Müller Kapitän der Kölner Haie, und aus denselben Gründen ernannte ihn der  neue Eishockey-Bundestrainer Toni Söderholm am Dienstag zum Kapitän der  Nationalmannschaft bei der WM in der Slowakei, die am  Wochenende startet. „Es ist wirklich eine große Ehre für mich“, sagte Müller. Wer ihn kennt, weiß, dass es keine Floskel ist. Die Einsätze für sein Land  haben für ihn  große Bedeutung.

Er wolle solange für die Nationalmannschaft spielen, bis er „zu schlecht“ sei, sagte Müller unlängst in einem Interview mit dieser Zeitung – und:  „Ich werde von mir aus nicht zurücktreten. Für mich ist es ein Privileg, dabei sein zu dürfen. Ich freue mich über jedes Länderspiel, das ich machen darf,  und wäre nicht zu stolz, irgendwann nicht mehr eingeladen zu werden.“ In die WM startet das deutsche Team am Samstag (16.15 Uhr, Sport1) mit einer Partie gegen Aufsteiger Großbritannien. Weitere Gegner der Deutschen in der Gruppe A sind Dänemark (12. Mai), Frankreich (14. Mai), Gastgeber Slowakei (15. Mai), Kanada (18. Mai) und Finnland (21. Mai).

„Wir sind ziemlich gut besetzt“

Mit Söderholm verfolgen die DEB-Profis das gleiche Ziel wie zuvor in den drei Jahren mit Erfolgscoach Marco Sturm: Sie peilen einen Platz unter den ersten Vier der Gruppe an, womit sie für das Viertelfinale qualifiziert wären. Auf keinen Fall dürfen sie Gruppenletzter werden, das würde einen Abstieg in die B-Gruppe bedeuten. Doch diese Gefahr droht eher nicht. „Wir sind ziemlich gut besetzt“, sagte  Söderholm, der seit Dezember das nationale Amt bekleidet.

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Da die NHL-Profis Leon Draisaitl, Dominik Kahun und Korbinian Holzer im WM-Team stehen, kann der 41-jährige Finne das Turnier tatsächlich mit  Zuversicht angehen. Gewagt ist allerdings seine Auswahl der Torhüter. Er verzichtete sowohl auf Dennis Endras von Meister Adler Mannheim, der in den Playoffs herausragende Leistungen zeigte, als auch auf Danny aus den Birken von Vizemeister München, den DEL-Spieler des Jahres. Die Begründung, die Söderholm im ZDF-„Morgenmagazin“ formulierte, klang so: „Wir müssen alles analysieren, die Gegentore und wie müde ein Spieler ist. Wenn du zu einer WM fährst, musst du   topfit sein.“

Thomas Greiss hat abgesagt

Momentan stehen die Goalies Mathias Niederberger (Düsseldorf), Niklas Treutle (Nürnberg) und Dustin Strahlmeier (Schwenningen) im  Kader.   Eventuell spekulierte Söderholm darauf, dass die  NHL-Torhüter Thomas Greiss (New York Islanders) oder Philipp Grubauer (Colorado Avalanche) zum Team stoßen könnten. Doch der Plan geht zumindest im Fall von Greiss nicht auf. Der ehemalige Kölner, dessen Team ausgeschieden ist, sagte  ab. Grubauer ist mit seiner Mannschaft noch in den NHL-Playoffs im Einsatz.  In der Viertelfinal-Serie der Avalanche gegen die San José Sharks steht es 3:3, Spiel sieben findet am Mittwoch statt.

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