Köln chancenlosHaie nach spätem Kampf raus mit Applaus

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Die Haie-Spieler verabschieden sich von den Fans

Köln –  Eine alte Playoff-Weisheit im Eishockey lautet, der letzte Sieg in einer Serie sei immer der schwerste. Auf die Adler Mannheim, die am Dienstag mit einer 3:0-Führung im Halbfinale im Modus „Best of 7“ gegen die Haie nach Köln kamen, traf das nicht zu. Die Mannschaft von Trainer Pavel Gross verpasste dem KEC vor 11 329 Zuschauern in der Lanxess-Arena eine 2:4 (0:1, 0:3, 2:0)-Niederlage. Um 21.50 Uhr war damit die DEL-Saison 2018/19 für den KEC beendet. Mit einem durch Verletzungen arg dezimierten Team hatten die Kölner keine echte Chance gegen die Mannheimer, die in allen Partien in Bestbesetzung antraten und Topfavorit auf den Titelgewinn sind. Da die Haie-Profis sich aber bis zum Ende zerrissen und nie aufgaben, verabschiedeten die Kölner Zuschauer ihre Haie mit langem Applaus  Gesängen und ohne einen Pfiff in die Sommerpause.

Gesamtbilanz von 3:13 Toren

Erwartungsgemäß hängten sich die Haie, denen insgesamt acht Profis fehlten, von Beginn an voll rein. Es war zu erkennen, dass jeder KEC-Spieler, der auf dem Eis war, alles geben wollte, um einen ersten Sieg in der Serie zu erkämpfen. „Wir müssen das Schwarze irgendwie über die Linie bringen“, hatte Stürmer Fabio Pfohl vorab erklärt. In der ganzen Serie die Adler sollten am Ende jedoch nur drei Tore für den KEC zu Buche stehen. Und für Mannheim 13.

Die erste klare Chance des vierten Spiels hatte Haie-Kapitän Moritz Müller, er brachte den Puck aber nicht an Adler-Keeper Dennis Endras vorbei. Es war gewohnte Bild; auch auf der anderen Seite, auf der die Adler gewohnt effizient waren und nach einem perfekten Spielzug durch Luke Adam 1:0 in Führung gingen. Die Haie-Verteidiger kamen hier nicht mit, das Tempo der Gäste war für sie zu hoch. Spielerisch waren die Mannheimer eine Klasse besser. Außer Kampfgeist hatte der KEC nichts entgegen zu setzen. Es ging hitzig zu, manchmal hektisch. Im Powerplay, in dem Pfohl einmal mit Austin Madaisky kollidierte, gelang dem KEC nicht viel. Immerhin überstanden die Kölner im ersten Drittel zwei Mannheimer Überzahlspiele ohne weitere Treffer. Im zweiten Abschnitt gaben die  Kölner in 51 Sekunden mit fünf gegen drei zwar einige zwar Schüsse auf Endras„ Kasten ab. Ein Tor für den KEC fiel aber wieder nicht.

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Die Adler führten ihrerseits vor, wie Powerplay gespielt werden muss. Schnell, passgenau – und präzise im Abschluss. Auf diese Art entschieden die Mannheimer das Spiel in  der 28. Minute: Erst traf Andrew Desjardins zum 3:0, 34 Sekunden später Ben Smith zum 4:0. Bei letzterem Treffer hatte Gustaf Wesslau den Puck zwar abgefangen, allerdings hinter der Linie. Und als Ben Smith in der 32. Minute bei Gleichzahl das 4:0 schoss, hörte man nur noch die vielen Adler-Fans im Oberrang. 

In der 45. Minute glückte Pascal Zerressen tatsächlich das 1:4, die Haie-Fans feierten ausgelassen. Auch, weil die KEC-Profis weiter stürmten und Freddy Tiffels in der 53. Minute im Powerplay das 2:4 glückte. Bis zum Ende spielten die Haie druckvoll, Mannheim nicht mehr so ganz souverän wie zuvor. Dafür erhielten die KEC-Profis am Ende den verdienten Applaus. „Mannheim war das bessere Eishockey-Team, das müssen wir respektieren. Sie haben sich das Finale verdient“, sagte Haie-Stürmer Ryan Jones, der vier Jahre in Köln spielte und seine Karriere nun beendet.

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