DEL-PlayoffsDie besonderen Profis der Kölner Haie – Adler warten als Favorit

Lesezeit 4 Minuten
Die Kölner Mannschaft feiert mit den Fans den Einzug in die Playoffs.

Die Kölner Mannschaft feiert mit den Fans den Einzug in die Playoffs.

Die Haie-Mannschaft ist mit einigen besonderen Profis ausgestattet. Mit den Adlern aus Mannheim wartet nun aber einer der besten Kader der Liga.

Am nächsten Samstag findet in Düsseldorf eine Gala der Deutschen Eishockey-Liga statt. Die Kölner Haie haben, wie zu hören ist, den Hinweis erhalten, dass ihr Verteidiger Nick Bailen sich den Termin bitte freihalten möge. Der 33-jährige US-Profi dürfte dort ausgezeichnet werden.

Wahrscheinlich als bester Verteidiger der Liga, denn seine in den 56 Hauptrundenspielen erzielten 19 Tore und 26 Vorlagen sind Bestwert in der Liga unter den Defensivleuten. Dass Bailen zudem als DEL-Spieler des Jahres geehrt wird, erscheint angesichts der Leistungen des ehemaligen KHL-Spielers ebenfalls möglich.

Die Haie-Mannschaft der Saison 2022/23 ist überhaupt mit einigen besonderen Profis ausgestattet. Zu ihnen gehört auch der neue DEL-Topscorer, der Schwede Andreas Thuresson (36), der vom Zusammenspiel mit seinen kongenialen Partnern Maxi Kammerer und Louis-Marc Aubry profitiert.

Alles zum Thema Deutsche Eishockey Liga

Uwe Krupp: „So wünscht man sich das als Trainer“

All dies wären aber wohl vor allem schöne Randnotizen für die Haie, wenn es der Mannschaft nicht gelungen wäre, am Ende das Wichtigste hinzubekommen: kontinuierlich gute Spiele und Ergebnisse zu liefern, durch die sie sich am letzten Spieltag, an dem sie 8:2 gegen Bietigheim gewannen und Mannheim gleichzeitig den Konkurrenten DEG 4:0 besiegte, als Tabellen-Sechster direkt für das Playoff-Viertelfinale qualifizierten.

Trainer Uwe Krupp sagte, er sei stolz auf seine Mannschaft und fügte hinzu: „Wie sie sich die letzten Spiele präsentiert hat, war gut. Wir hatten keinen einfachen Spielplan, sind damit aber gut umgegangen. So wünscht man sich das als Trainer.“

Das Programm, das der KEC in der Saison 2022/23 bewältigen musste, barg tatsächlich spezielle Herausforderungen. Keine andere Mannschaft der DEL musste am Ende zehnmal nacheinander auswärts spielen – wie die Haie, die durch die anderweitige Belegung der Lanxess-Arena mit Konzerten und Veranstaltungen dazu gezwungen waren. Hinzu kamen als außergewöhnliche Belastungen für den Spielrhythmus das Winter Game im Dezember im Rhein-Energie-Stadion und die zwei weiteren Outdoorpartien in Müngersdorf.

Kölner Viertelfinal-Gegner hat einen der besten Kader der Liga

Immerhin gewannen die Haie zwei der drei Freiluftauftritte, finanziell waren die Begegnungen in der Arena des 1. FC Köln jedoch Verlustgeschäfte im sechsstelligen Bereich für den Verein. Und das führte wiederum dazu, dass der Klub trotz guter Zuschauereinnahmen in der Lanxess-Arena in den Sparmodus schaltete. Während viele Konkurrenten ihre Kader früh im Winter mit Verstärkungen aufbesserten, bekam Krupp dafür zunächst keinen Etat. Erst ganz am Ende, als der Markt nicht mehr sonderlich viel hergab, durfte er einen Verteidiger dazu holen, den Amerikaner Jack Dougherty, den der Coach aber wohl nur im Fall von Verletzungen einsetzen wird.

Der Kölner Viertelfinal-Gegner Mannheim ist im Vergleich dazu auf Rosen gebettet, die Adler haben einen der besten Kader der Liga, in der Tiefe vergleichbar nur mit Hauptrundensieger München. Allerdings gab es in Mannheim auch Probleme.

Das vom exzentrischen Altmeister Bill Stewart (65) gecoachte Team verlor im Februar mehrere Spiele, unter anderem eines mit 2:5 gegen die Haie. Das Wort „Krise“ ging durch die Mannheimer Medien, die Fans protestierten und warfen den Profis vor, nicht angemessen zu kämpfen. Offenbar nahmen sich die Spieler das zu Herzen und zeigten das auch auf dem Eis - beim Erfolg am Sonntag in Düsseldorf und zuvor mit dem 6:3 gegen Ingolstadt.

Haie-Stümer Jason Bast: „Die Serie wird Spaß machen“

Die Adler gehen somit als Favoriten in die Serie „Best of 7“ gegen Köln, die am 14. März in Mannheim startet und am 17. März in Köln weitergeht. In den Playoffs sind sich die Klubs schon oft begegnet, insgesamt in 33 Spielen. 20 Kölner Siege stehen 13 Mannheimer Erfolgen gegenüber.

Zuletzt trafen sie sich in der Endrunde 2019. Damals bezwang der spätere Meister Mannheim den KEC im Halbfinale in vier Spielen. Besser für Köln lief es 2014, als Krupp zum ersten Mal Trainer in Köln war und der KEC die Mannheimer im Viertelfinale in fünf Spielen aus dem Wettbewerb war.

Haie-Stümer Jason Bast, der in der vorigen Saison noch für die Adler spielte, stellte fest: „Mannheim und der KEC – das sind zwei gute Teams, die aufeinandertreffen, und ich bin mir sicher, dass die Serie Spaß machen wird.“ Unabhängig vom sportlichen Aspekt sind beide Vereine froh darüber, gegeneinander zu spielen. Denn das Duell Adler gegen Haie, der Klassiker der DEL, ist beliebt beim Publikum und garantiert gut besuchte Hallen.

KStA abonnieren